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Tödliche Unschuld

Tödliche Unschuld

Titel: Tödliche Unschuld Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. D. Robb
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total idiotisch ist, müssen wir dieses Spiel wohl spielen. Und wenn es bei unseren Ermittlungen nicht bald schon einen echten Durchbruch gibt, werde ich in den Frühnachrichten enden, wo ich für Recht und Ordnung werben werde wie für das neueste Videospiel. Und wenn das passiert, werde ich euch alle auf eine Weise dafür büßen lassen, die eure schlimmsten Befürchtungen bei weitem übertrifft.«
    Sie wandte sich zum Gehen. »Peabody, Sie kommen mit mir.«
    Als die beiden allein in ihrem Arbeitszimmer standen, rügte Eve: »Sie dürfen McNab nicht so betütteln.«
    »Madam?«
    »Wenn Sie ihn derart bemuttern, kriegt er dadurch nur den Eindruck, dass Sie in Sorge um ihn sind.«
    »Ich bin ja auch in Sorge. Die vierundzwanzig Stunden -«
    »Machen Sie sich so viel Sorgen, wie Sie wollen, und heulen Sie sich, wenn’s denn nötig ist, ruhig bei mir aus. Aber ihm dürfen Sie Ihre Angst nicht zeigen. Er hat schließlich selber Angst und gibt sich die größte Mühe, sich nichts anmerken zu lassen. Also versuchen Sie gefälligst, sich ebenfalls nichts anmerken zu lassen. Wenn Sie Dampf ablassen müssen, gehen Sie raus auf die Terrasse und schreien sich die Lunge aus dem Hals.«
    »Machen Sie das etwa so?«
    »Hin und wieder. Manchmal trete ich auch gegen irgendwelche Gegenstände. Und manchmal falle ich einfach über meinen Mann her und habe wilden Sex mit ihm. Letzteres«, fügte sie nach einer Sekunde jedoch einschränkend hinzu, »ist für Sie natürlich keine Möglichkeit.«
    »Dabei bin ich der festen Überzeugung, dass es mir dann deutlich besser gehen würde und ich vor allem meine Arbeit erheblich effizienter verrichten würde als bisher.«
    »Gut, Humor ist immer gut. Und jetzt holen Sie mir einen Kaffee.«
    »Ja, Madam. Danke. Wird eine Minute dauern. Ich glaube, erst einmal probiere ich den Vorschlag mit der Terrasse aus.«
    Währenddessen setzte Eve sich schon einmal an ihren Schreibtisch und befasste sich mit Mary Ellen George.
    Die versiegelten Akten blieben auch weiterhin versiegelt. Sie hatte die Erlaubnis zur Einsichtnahme längst bekommen, doch das Jugendamt hatte umgehend mit einer zeitweiligen Gegenverfügung reagiert. Und die Verfügung hätte so lange Bestand, bis ein Gericht entschied.
    Was Tage dauern kann, dachte sie frustriert. Sie verlor jede Menge Zeit. Wenn sie nicht einen anderen Weg einschlug.
    Vorher aber würde sie auf legalere Art versuchen, etwas Licht in die Angelegenheit zu bringen. Zum dritten Mal an diesem Tag wählte sie die Nummer von Detective Sergeant Thomas Dwier.
    Und zum ersten Mal hatte sie nach mehrmaligem Läuten statt seiner Mailbox endlich einmal ihn selbst am Apparat.
    »Ich bin am Gericht.« Er hatte ein hartes, verlebtes Gesicht. »Ich bin als Zeuge vorgeladen. Was kann ich für Sie tun, Lieutenant?«
    »Ich leite die Ermittlungen in den Reinheitssucher-Fällen. Haben Sie schon etwas davon gehört?«
    »Wer wohl nicht? Sie rufen mich wegen dieses Arschlochs Fitzhugh an?«
    »Ich höre mich erst mal um. Vielleicht fällt Ihnen ja etwas zu der Sache ein. Sie waren Mitglied des Teams, das gegen Mary Ellen George ermittelt hat?«
    »Ja, wir dachten, wir hätten die Sache unter Dach und Fach, aber dann ist sie uns doch durchs Netz gegangen. Was hat sie mit Ihrem Fall zu tun?«
    »Sie ist tot.«
    »Tja, so nehmen die Dinge früher oder später den rechten Lauf. Aber ich wüsste nicht, was ich Ihnen von den beiden erzählen könnte, was nicht in deren Akten steht.«
    »Warum lade ich Sie nach Ihrem Gerichtstermin nicht auf ein Bier ein? Ich komme einfach nicht weiter, Dwier. Ich könnte ein bisschen Hilfe brauchen.«
    »Sicher, warum nicht? Kennen Sie das O’Malley’s an der Ecke Achter-Dreiundzwanzigster?«
    »Ich werde es schon finden.«
    »Ich müsste hier in einer Stunde fertig sein.«
    »Wir treffen uns dann bei O’Malley’s.« Sie sah auf ihre Uhr. »Ich bin um fünf Uhr da.«
    »Sollte klappen. So, jetzt muss ich wieder rein. Wir sehen uns dann später.«
    Als sie das Gespräch beendet hatte, stellte ihre Assistentin einen Becher Kaffee auf ihrem Schreibtisch ab. »Und, geht es Ihnen besser?«
    »Ich schätze, ja. Obwohl mein Hals ein bisschen wehtut. Weder in Ihrem Kühlschrank noch in Ihrem AutoChef haben Sie noch Pepsi.«
    »Jamie scheint das Zeug hektoliterweise in sich reinzukippen. Geben Sie Summerset Bescheid und dann -«
    Sie brach ab, denn plötzlich kam ein mittlerer Tornado in ihr Büro gefegt.
    Mavis Freestone bewegte sich verblüffend schnell. Die

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