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Tödliche Unschuld

Tödliche Unschuld

Titel: Tödliche Unschuld Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. D. Robb
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schon eine ganze Weile. Tja, darin sind wir wirklich gut. Anfangs hatten wir kein Glück, aber du weißt schon, man muss halt üben, üben. Und das taten wir so gut wie jeden Tag«, klärte sie Eve mit einem neuerlichen wilden Kichern auf.
    »Bist du dir sicher, dass du nicht vielleicht nur betrunken bist?«
    »Nein, ich bin nur schwanger.« Sie tätschelte glücklich ihren Bauch. »Da drinnen ist der Embryo und kocht gemütlich vor sich hin.«
    »O Gott, sag nicht Embryo.« Aus irgendeinem Grund rief das Wort in Verbindung mit dem Quietschen der Sandalen ein Gefühl der Übelkeit in ihr wach.
    »Also bitte, wir alle haben als einer angefangen.«
    »Möglich. Aber trotzdem denke ich nicht gern darüber nach.«
    »Ich fahre inzwischen total darauf ab. Aber warte, am besten erzähle ich dir alles von Anfang an. Als ich auf Olympus war, hatte ich mit einem Mal dieses Gefühl, dass ich vielleicht schwanger bin - ich habe jeden Morgen spucken müssen und -«
    »Okay, den Teil kannst du ruhig überspringen.« Jetzt war Eve tatsächlich hundeübel, und sie machte sich eine gedankliche Notiz, die Hand zu sterilisieren, die mit Mavis’ nacktem Bauch in Berührung gekommen war.
    »Also gut, als Nächstes habe ich einen Schwangerschaftstest gemacht und der war positiv. Dann, weißt du, dann hatte ich Angst, ich hätte eventuell etwas falsch gemacht, weil ich es so sehr wollte. Deshalb habe ich gleich noch drei Tests gemacht. Treffer.«
    Sie stieß sich vom Schreibtisch ab und wirbelte quer durch den Raum. »Dann bin ich in die Klinik da oben gegangen, denn ich wollte völlig sicher sein. Ich wollte meinem Honigbären nichts sagen, solange ich nicht absolut sicher war. Ich bin in der sechsten Woche.«
    »In der sechsten Woche.«
    »Wir hatten uns schon öfter Hoffnungen gemacht. Also dachte ich, es wäre womöglich wieder ein falscher Alarm, und ich hatte richtiggehend Angst, den Test zu machen, weil man so schrecklich enttäuscht ist, wenn er wieder mal negativ ist. Aber als das Spucken hartnäckig blieb - oh, tut mir leid. Also, letzte Woche war ich mir sicher, dass irgendwas im Busch war. Und heute bin ich hier gleich noch mal in die Klinik. Für einen letzten Check, du weißt schon, damit sie mir auch hier unten auf der Erde bestätigen, dass es tatsächlich stimmt. Und das haben sie getan. Also bin ich heimgefahren, habe es Leonardo erzählt, und er hat angefangen zu heulen wie ein kleines Kind.«
    Eve überraschte sich dabei, wie sie eine Hand auf ihr Herz legte und es massierte, damit es nicht plötzlich stehen blieb. »Auf eine gute Art?«
    »O ja. Er hat sofort mit allen Tätigkeiten aufgehört - na ja, nicht mit allen. Denn erst mussten wir die Sache durch eine Wiederholung des Empfängnisprogramms feiern. Aber danach hat er angefangen, Umstandskleider für mich zu entwerfen für die Zeit, wenn ich dicker werde. Kannst du dir das vorstellen? Ich mit einem dicken Bauch?«
    »Nein. Das ist ebenfalls etwas, was meine Vorstellungskraft eindeutig übersteigt. Und du bist wirklich glücklich?«
    »Dallas, jeden Morgen, wenn ich wach werde und spucke, bin ich so glücklich, dass ich am liebsten …« Mit einem Mal brach sie in Tränen aus.
    »Himmel. O Gott.« Eve sprang auf, lief zu ihr und wusste dann nicht ganz, was sie machen sollte. Also versuchte sie es mit einer - für den Fall der Fälle - vorsichtigen Umarmung, die von Mavis erneut mit einer lebensbedrohlichen Umarmung beantwortet wurde.
    »Das ist das Beste, was mir in meinem Leben je passiert ist. Ich musste es erst Leonardo sagen und dann als Nächstes dir. Weil du meine beste Freundin bist. Und jetzt können wir es allen anderen erzählen. Am liebsten würde ich es der ganzen Welt erzählen. Aber erst musstest du davon erfahren.«
    »Okay, dann weinst du also, weil du glücklich bist?«
    »Ja, klar. Ich kann dir gar nicht sagen, wie wunderbar das alles ist. Ich kann meine Stimmung alle fünf Minuten wechseln und brauche dafür nicht mal irgendwelche Chemie.
    Natürlich kann ich erst mal nichts mehr trinken, das ist ein bisschen bitter. Aber schließlich wäre das für die kleine Eve oder den kleinen Roarke bestimmt nicht gut.«
    Eve trat so plötzlich einen Schritt zurück, dass Mavis sich vor Lachen bog. »Wir werden das Baby nicht wirklich so nennen. Wir haben uns die Namen nur zum Spaß geborgt, bis sie uns sagen können, wie das Kleine ausgestattet ist. Diese Namen bleiben besser euch, wenn du und Roarke -«
    »Halt ja die Klappe. Fang bloß nicht davon an.

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