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Tödliche Unschuld

Tödliche Unschuld

Titel: Tödliche Unschuld Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. D. Robb
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Schließlich will ich einer Schwangeren nicht wehtun.«
    Mavis grinste breit. »Wir haben ein Baby gemacht. Ich und Leonardo haben tatsächlich ein Baby gemacht. Ich werde die beste Mutter aller Zeiten werden, Dallas. Ich werde als Mama absolut super sein.«
    »Ja.« Eve strich mit einer Hand über Mavis’ dicke, farbenfrohe Zöpfe. »Das wirst du ganz bestimmt.«

12
    L eichter als die Umarmung einer Schwangeren fiel Eve das Betreten einer Kneipe, die regelrecht vor Polizisten überquoll.
    Sie wusste, was sie in einer solchen Bar erwartete - gutes, vor Fett triefendes Essen, stinknormale alkoholische Getränke und Leute, die, sobald man einen Fuß über die Schwelle setzte, wussten, dass man einer von ihnen war.
    Die Beleuchtung war gedämpft, und obwohl die Gespräche, als sie die Bar betrat, nicht unterbrochen wurden, nahm sie eine leichte Veränderung der Atmosphäre wahr. Als sie jedoch bemerkten, dass sie zu ihnen gehörte, wandten sich die anderen Besucher wieder ihren eigenen Angelegenheiten zu.
    Sie entdeckte Dwier am Ende des Tresens, wo er bereits die Hälfte seines ersten Biers getrunken hatte und gerade in eine flache schwarze Schale voller kleiner Brezeln griff.
    Sie ging zu ihm und glitt neben ihm auf einen Hocker. Es war offensichtlich, dass er ihn extra für sie freigehalten hatte, denn sämtliche anderen Sitzgelegenheiten waren besetzt.
    »Detective Sergeant Dwier.« Sie reichte ihm die Hand. »Ich bin Lieutenant Dallas.«
    »Freut mich«, antwortete er kauend und spülte den Rest der Brezel mit einem großen Schluck Bier herunter.
    »Haben sie Sie früher gehen lassen?«
    »Ja. Eigentlich hätte ich heute meine Aussage machen sollen. Aber dazu ist es nicht gekommen. Ich bin also erst morgen dran. Verdammte Anwälte.«
    »Worum geht’s?«
    »Um Raub.«
    »Bewaffnet?«
    »Ja. Der Typ hat einen Anzugfritzen überfallen, der nach einer späten Geschäftsbesprechung die Lexington Avenue hinunterlief. Hat ihm die Uhr, die Brieftasche, den Ehering und was sonst noch alles abgenommen und ihm dann halb den Schädel eingeschlagen. Und das nur, weil der Mann gebeten hat, ihm dem Ehering zu lassen. Wir haben ihn erwischt, als er die Uhr verhökern wollte. Oh, die hier?, fragt der Kerl. Die habe ich auf der Straße gefunden. Als das Opfer ihn bei der Gegenüberstellung identifiziert hat, hat er dreist behauptet, oh, das muss eine Verwechslung sein. Und jetzt hat er sich einen von diesen verdammten weichherzigen Anwälten gesucht, die glatt glauben, dass jeder resozialisierbar ist, und der tatsächlich versucht, diese Schiene vor Gericht zu fahren. Behauptet, dass das Opfer wegen der Schläge, die es auf den Kopf bekommen hat, sicher völlig durcheinander war und den Täter deshalb unmöglich einwandfrei wiedererkennen kann. Und von der Uhr hat er behauptet, sie wäre ein solches Allerweltsding, dass unmöglich nachgewiesen werden kann, dass genau sie dem Opfer bei dem Überfall abgenommen worden ist.«
    »Also läuft es nicht besonders gut?«
    »Das kann man wohl sagen.« Er schob sich die nächste Brezel in den Mund. »Sie vergeuden dort nur meine Zeit und jede Menge Steuergelder. Der Kerl ist bereits dreimal einschlägig vorbestraft, aber dank seines dreisten Anwalts kommt er dieses Mal wahrscheinlich ungeschoren davon. Was trinken Sie?«
    »Ein Bier.« Sie wandte sich an den Barkeeper und hob zwei Finger in die Luft. »Danke, dass Sie sich die Zeit für ein Gespräch mit mir genommen haben, Dwier.«
    »Kein Problem, solange ich dabei was trinken kann. Sie haben die Akten gelesen. Dort steht alles drin.«
    »Nicht, was Sie für einen Eindruck von den beiden hatten.«
    »Sie wollen wissen, was ich für einen Eindruck von Fitzhugh und George hatte? Die beiden hätten sich anstrengen müssen, um jemals das Niveau von Abschaum zu erreichen. Fitzhugh …« Dwier trank den Rest von seinem ersten Bier. »… war ein arroganter Bastard. Ist nie auch nur in Schweiß geraten, als wir ihn verhaftet haben. Saß einfach da, hat feist gegrinst und sich hinter seinen gut bezahlten Anwälten versteckt. War schlau genug, den Mund zu halten. Aber man konnte es in seinen Augen sehen, dass er dort gesessen hat und dachte, ihr kleinen Bullen kriegt mich nicht. Und wie sich herausgestellt hat, hatte er damit Recht.«
    »Sie haben mit den Opfern und deren Eltern gesprochen?«
    »Ja.« Er stieß einen Seufzer aus. »Das war wirklich schwierig. Sexualverbrechen sind immer problematisch, aber wenn es um Kinder geht … Können Sie

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