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Tödliche Unschuld

Tödliche Unschuld

Titel: Tödliche Unschuld Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. D. Robb
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überwunden hat, tauchen sofort mindestens sechs neue auf. Ich werde es auf einer zweiten Kiste auf einem anderen Weg versuchen und gucken, ob ich mich nicht irgendwie einschleichen kann.«
    »Tu das. Und, Jamie.« Roarke berührte den Jungen an der Schulter. »Du wirst hier bei uns wohnen müssen, bis wir mit all dem fertig sind.«
    »Cooool …« Er rollte mit seinem Schreibtischstuhl vor einen anderen Computer und hieb begeistert auf die Tasten ein.
    »Okay, ich werde euch noch erzählen, was ich bisher herausgefunden habe, und dann machen wir weiter.« Eve wartete, bis ihr alle zuhörten. »Du«, wandte sie sich an den Jungen. »Du bist nur als Helfer hier. Und du hilfst uns am besten, indem du einfach schön brav weiter deine Arbeit machst.«
    Er murmelte etwas, was sie nicht verstand, bleckte vergrämt die Zähne, wandte sich dann aber gehorsam wieder seinem Bildschirm zu.
    »Die bisherigen Untersuchungsergebnisse des Pathologen deuten ebenfalls auf eine Infektion über Augen und Ohren hin. Außerdem haben sie ergeben, dass die Krankheit, wenn sie erst mal ausbricht, offenbar irreversibel ist. Das letzte Opfer, Mary Ellen George, hat nach Zeugenaussagen noch vor acht Tagen keinerlei Krankheitssymptome aufgewiesen. Danach hatte offensichtlich niemand mehr Kontakt zu ihr.
    Die Begutachtung der Wohnung hat ergeben, dass das Opfer sich anscheinend unwohl fühlte und sich deshalb ins Bett gelegt und versucht hat, die Symptome mit normalen Schmerzmitteln aus der Apotheke zu bekämpfen. Sie hat keine Anrufe mehr entgegengenommen, die Jalousien heruntergezogen und sich regelrecht verkrochen. Außerdem hat sie ihren Laptop mit ins Bett genommen und dadurch natürlich die Infektion beschleunigt.«
    »Auch Fitzhugh hatte sich in seiner Wohnung eingeigelt«, meinte Feeney.
    »Genau wie Cogburn, bis sein Nachbar kam. Halloway wurde bei der Arbeit infiziert und hat sich, weil er nicht zu Hause war, in dein Büro zurückgezogen. Wir gehen davon aus, dass die Suche nach einer schützenden Umgebung oder vielleicht auch nur nach Einsamkeit symptomatisch für die Erkrankung ist.«
    »Weil dadurch die Gefahr, dass Außenstehende eingreifen oder ebenfalls zu Schaden kommen, deutlich verringert wird«, ergänzte Roarke.
    »Genau. Diese Reinheitssucher wollen keine Massenhysterie und wollen auch nicht von den Hinterbliebenen unschuldiger Opfer an den Pranger gestellt werden. Sie suchen sich ganz bestimmte Zielpersonen aus. Und sie suchen die Aufmerksamkeit der Medien. Sie spielen Gott und Politik.«
    »Eine äußerst explosive Mischung.«
    »Worauf du wetten kannst«, stimmte Eve ihrem Gatten zu. »Aber dadurch werden wir gezwungen, das gleiche Spiel zu spielen. Das Büro des Bürgermeisters und die gesamte Stadtverwaltung versuchen die Leute ebenfalls über die Medien zu erreichen. Die stellvertretende Bürgermeisterin Franco ist dabei ihre Galionsfigur.«
    »Da haben sie gut gewählt«, bemerkte Roarke. »Sie ist attraktiv, intelligent und stark, ohne arrogant oder anmaßend zu sein.«
    »Du sagst es«, schnaubte Eve.
    »Symbolisch gesprochen, meine ich. Indem sie statt des Bürgermeisters Jenna Franco wählen, erwecken sie den Eindruck, dass dies zwar ein Problem, aber keine Krise ist. Und dich schicken sie ins Rennen, weil du für die Zuschauer der Inbegriff an Kompetenz und Einsatzbereitschaft bist. Die Stadt ist bei euch in guten, liebevollen Händen. In den Händen zweier Frauen, was traditionsgemäß ein Bild für liebevollen Schutz und Pflege ist.«
    »Was für ein totaler Schwachsinn.«
    »Sie wissen, dass es das nicht ist«, meldete Baxter sich zu Wort. »Selbst wenn Ihnen das extrem auf den Geist geht, ist es äußerst geschickt. Sie beide sind nicht nur telegen, sondern bieten zudem einen wunderbaren Kontrast. Wie, ich weiß nicht, die Göttin und die Kriegerin. Und dann haben Sie noch Whitney und Tibble, die beide ernste, strenge Gesichter machen. Dazu ein paar würdevolle Kommentare von Peachtree persönlich, in denen von seinem uneingeschränkten Vertrauen in die New Yorker Polizei und das System die Rede ist - und schon sind die Leute beruhigt, und es brechen keine Tumulte auf der Straße aus, durch die möglicherweise nicht nur der Verkehr zum Erliegen kommt.«
    »Vielleicht hätten Sie statt Polizist Pressesprecher oder etwas in der Richtung werden sollen, Baxter.«
    »Dann müsste ich ja meinen lauen Job und mein fantastisches Gehalt aufgeben«, protestierte er.
    Sie prustete kurz. »Okay - selbst wenn das alles

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