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Toedliche Verfolgung

Toedliche Verfolgung

Titel: Toedliche Verfolgung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Raven
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Helikopter näherten. Bedrohlich ragte er über ihr auf. Lissa zuckte zusammen, als George grob ihren Arm umfasste und sie mit sich zur Maschine zog. Im ersten Moment wollte sie ihrem Instinkt nachgeben und flüchten, doch dann zwang sie sich, dem Verräter zu folgen.
    Der Luftzug zerrte an Haaren und Kleidung und ließ sie heftig um Atem ringen. Ihr Herzschlag dröhnte durch ihren Körper, blendete alle anderen Geräusche aus. George sagte etwas, aber sie vernahm nur ein leises Summen in ihren Ohren. Als Lissa merkte, dass sie unwillkürlich die Luft angehalten hatte, stieß sie den Atem aus. Während ihre Atmung sich wieder normalisierte, blickte sie angespannt hinter sich. Noch immer waren Jack und Hawk nicht aufgetaucht. Hatten sie tatsächlich die Abzweigung verpasst? Die Lichtung schien in einer anderen Welt zu liegen, fernab der Touristenströme und der Zivilisation. Die Tür öffnete sich und ein Mann schwang sich vor ihr heraus, unterhielt sich kurz mit dem Verräter und rannte dann geduckt auf das Auto zu.
    »Steigen Sie ein!«
    Automatisch hob Lissa den Fuß, um sich mithilfe der Querstreben über den Kufen in den Helikopter zu schwingen, doch dann wurde ihr bewusst, dass sie immer noch nicht wusste, ob Erin und Gladstone wirklich in der Gewalt des Verbrechers waren. »Erst will ich sie sehen.«
    Der Verräter bedachte sie mit einem überheblichen Grinsen. »Das werden Sie gleich, wenn Sie eingestiegen sind.«
    Unentschlossen kaute Lissa auf ihrer Unterlippe. Wenn sie sich weigerte einzusteigen, würde Gibson vielleicht als Strafe eine seiner Geiseln töten. Sofern es überhaupt welche gab. Sobald sie im Hubschrauber saß, hätte er sie komplett in seiner Gewalt.
    »Ihre unfähigen Retter werden gleich auftauchen. Ich wäre Ihnen also sehr verbunden, wenn Sie endlich Ihren Hintern hineinbewegen könnten.«
    Da George auf der anderen Seite des Helikopters stand, beschloss sie, hinaufzuklettern und rasch einen Blick in den hinteren Teil der Maschine zu werfen. Sollte dort niemand sein, wäre es immer noch möglich, hinauszuspringen und wegzulaufen. Lissa stützte ein Knie auf den gepolsterten Sitz und blickte über die Rückenlehne in den Frachtraum. Ein rauer Laut entkam ihr. Die Hand vor den Mund gepresst starrte sie auf das Bild vor sich. Erin und Gladstone lagen zusammengeschnürt auf dem Boden des Helikopters. Ihre Vorderseiten pressten sich aneinander, die Hände waren auf den Rücken gefesselt. George beugte sich zu ihr herüber und zog die Tür hinter ihr zu. Selbst wenn Lissa hätte fliehen wollen, ein Blick auf ihre Freundin hatte ihr gezeigt, dass sie das nicht konnte. Weder sie noch der Detektiv waren in der Lage, sich selbst zu befreien.
    »Hmhmmmhm.« Da Erins Mund mit Klebeband verschlossen war, konnte Lissa ihre Äußerung nur erraten.
    »Es wird alles gut, mach dir keine Sorgen.«
    Der Blick, den Erin ihr zuwarf, zeigte deutlich, dass sie nicht nur Angst hatte, sondern zudem auch noch äußerst wütend war. Sicher würde sie Lissas beruhigenden Worten keinen Glauben schenken. Tatsächlich war die Chance, sich selbst und ihre Freunde aus dieser verfahrenen Situation zu retten, äußerst gering. Keiner hatte damit gerechnet, dass dem Verräter ein Hubschrauber zur Verfügung stehen würde. Wie sollten ihre Retter jemals so schnell zu der alten Mine gelangen können wie sie? Irgendwie musste es ihr gelingen, den Verbrecher lange genug aufzuhalten. Aber wie? Aus den Augenwinkeln beobachtete Lissa, wie George mit Hebeln und Schaltern hantierte. Wenn sie jetzt die Tür aufstieß, heraussprang und dann die hintere Tür öffnete, könnten sie vielleicht entkommen. Der Plan war riskant, ja, aber sicher nicht gefährlicher, als mit dem Verräter zu fliegen. Lissa spannte die Arme an.
Jetzt

    Es gab keine andere Möglichkeit, irgendwo hier mussten sie abgebogen sein. Die Ranger hatten Beobachtungsposten entlang der Strecke aufgebaut, Gibson hätte nicht ungesehen an ihnen vorbeifahren können. Hawk hatte ein Funkgerät mitgenommen, über das sie mit den Rangern Kontakt hielten. Die letzte Meldung besagte, dass der Wagen kurz vor dem Far View Visitor Center gesichtet worden war. Doch er war weder auf der Wetherill Mesa Road noch auf der Straße entlang des North Rims aufgetaucht. Daher müsste er zwangsläufig irgendwo in dem Gebiet um Far View stecken. Ranger suchten gerade die Parkplätze am Besucherzentrum ab, bisher jedoch ohne Erfolg.
Wo waren sie nur?
    Angst um Lissa schnürte Jacks Kehle zu.

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