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Toedliche Verfolgung

Toedliche Verfolgung

Titel: Toedliche Verfolgung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Raven
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suchen und hoffen, dass es nachts nicht zu kalt werden würde.
    Er drehte sich zu Erin um und betrachtete sie aufmerksam. »Schaffst du es noch ein kleines Stück?«
    Erin blieb stehen und lehnte sich erschöpft gegen einen Felsblock. Es dauerte ein paar Sekunden, bis sie antwortete. »Natürlich.«
    »Ich meine es ernst, Erin. Du musst nichts beweisen. Wenn du denkst, dass es nicht mehr geht, dann sag das bitte.«
    Eine Weile blickte sie ihn stumm an, dann schüttelte sie den Kopf. »Ein paar Meter schaffe ich noch. Hier ist es etwas ungemütlich, um die Nacht zu verbringen.«
    Ross nickte, drückte kurz ihre Hand und ging dann schnell weiter. Er musste sich zwingen, den Drang zu unterdrücken, Erin in die Arme zu schließen und ihr ein wenig von seiner Kraft abzugeben. Aber wenn er es versucht hätte, wäre sie darüber sicher nicht sehr glücklich gewesen. Sie hatten aufgrund der Situation nur einen Waffenstillstand geschlossen, mehr nicht. So gern er ihre erzwungene Zweisamkeit nutzen wollte, um sie wieder für sich zu gewinnen oder zumindest zu erreichen, dass sie ihn nicht mehr hasste, wusste er, dass sie jeden Versuch abblocken würde. Also würde er damit warten, bis sie wieder in der Zivilisation waren, und hoffen, dass sie ihm wenigstens endlich zuhören würde. Ross spannte den Kiefer an. Er würde schon dafür sorgen, dass Erin hörte, was er zu sagen hatte. Danach konnte sie ihn immer noch in die Wüste schicken, wenn sie es wollte.
    Vorsichtig suchten sie sich einen Weg zwischen den großen Felsbrocken hindurch, während sie gleichzeitig nach einem Unterschlupf Ausschau hielten. Doch hier waren nur Steine, einige wenige zähe Büsche und ein schmales Rinnsal. Immerhin hatten sie so ihren Durst stillen können. Da sie keine Behälter besaßen, um sich einen Wasservorrat anzulegen, folgten sie dem Lauf des Baches. Solange sie nicht wussten, wie weit der Weg zurück in die Zivilisation war, war es so am sichersten.
    Obwohl es mit jeder Minute unwahrscheinlicher schien, hoffte Ross immer noch, dass Lissa dem Verräter entkommen war und zurückkehren würde, um sie zu suchen. Wenn sie mit einem Hubschrauber den großen Pfeilen folgten, die er gelegt hatte, würden sie mit Sicherheit gefunden werden. Trotzdem konnte er sich nicht darauf verlassen.
    Der Wildpfad machte einen scharfen Knick und ging unvermittelt in ein gewaltiges Geröllfeld über. Dahinter folgte ein weiteres Waldstück, in dem sie hoffentlich ein geeignetes Lager finden würden. Ross verfluchte den Verbrecher dafür, dass er ihm sogar sein Feuerzeug abgenommen hatte. Damit hätte er wenigstens ein Feuer machen können. Natürlich konnte er immer noch versuchen, die Kenntnisse anzuwenden, die er als Kind bei den Pfadfindern erworben hatte, aber er bezweifelte, dass viel davon hängen geblieben war. Ross blieb am Rand des Geröllfeldes stehen und wartete auf Erin. »Im Wald werden wir uns einen Platz für die Nacht suchen.«
    Erschöpft hob Erin den Kopf und betrachtete mutlos das Geröll und den daran angrenzenden Wald. »Sieht sehr einladend aus.«
    Ross bemühte sich um ein aufmunterndes Lächeln. »Immerhin besser als irgendwo zwischen den Felsen. Die Bäume werden uns ein wenig vor dem Wind schützen.«
    Erin rieb ihre kalten Arme. »Hört sich gut an. Ich bin jetzt schon ein Eiszapfen.«
    Er sagte ihr nicht, dass sie im Laufe der Nacht wahrscheinlich noch viel mehr frieren würden. Vermutlich wusste sie das auch selbst. Stattdessen nahm er ihre Hand und zog sie mit sich auf das lockere, abschüssige Steinfeld. Glücklicherweise war es trocken, sonst wäre es noch viel gefährlicher gewesen, es zu überqueren. Auch so rutschten und stolperten sie über die kiesel- bis fußballgroßen Steine und konnten häufig nur knapp einem Sturz entgehen. Gegenseitig hielten sie sich aufrecht, unterstützten sich, bis sie endlich das Geröllfeld überwunden hatten. Dort sank Erin keuchend auf einen umgestürzten Baumstamm.
    »Ich … hätte … wirklich eher mit … dem Rauchen aufhören sollen.«
    »Das habe ich dir ja schon immer gesagt.« Sowie der Satz heraus war, hätte Ross ihn am liebsten zurückgenommen. Das Blödeste, was er tun konnte, war, Erin jetzt an ihre gemeinsame Vergangenheit zu erinnern. Als ihr Gesichtsausdruck sich noch weiter verdüsterte, sprach er schnell weiter. »Bleib hier sitzen und ruh dich ein wenig aus, während ich versuche, einen Unterschlupf für uns zu finden.«
    »Woher …«
    Ross hob schnell die Hand. »Bitte. Es

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