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Toedliche Verfolgung

Toedliche Verfolgung

Titel: Toedliche Verfolgung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Raven
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Trucks zu öffnen und auszusteigen. Sein Herz schien in seiner Brust ein Eigenleben zu führen, und sein Magen schlug Purzelbäume.
    Wieder glitt sein Blick zu dem Schild, das gut sichtbar an der Hauswand angebracht war.
Rainbow
Land
Kindergarten
. Er konnte sich überhaupt nicht vorstellen, dass Lissa dort arbeitete, aber Gladstone hatte ihm diese Adresse genannt. Der Detektiv hatte sich nicht erweichen lassen, Jack die Privatadresse von Lissa zu geben. Vermutlich auf Anweisung von Erin, die deutlich im Hintergrund zu hören gewesen war.
    Nun, dann würde er es eben selbst herausfinden müssen. Jack stellte den Motor aus und öffnete die Fahrertür. Vorsichtig schwang er sich hinaus. Er hatte sich zwar daran gewöhnt, ein Gestell am Bein zu tragen, aber hin und wieder vergaß er es noch und wurde sofort schmerzhaft daran erinnert. Jack zog die Krücke aus der Fahrerkabine und schloss die Tür hinter sich.
    Langsam humpelte er auf die leuchtend rot lackierte Eingangstür des Gebäudes zu. Durch ein Tor, vorbei an Rasenflächen und Spielgeräten, die verwaist dastanden. Hoffentlich war Lissa heute überhaupt da. Unwillkürlich ging er schneller, sein Herz raste. Erst hatte er überlegt, Blumen mitzubringen, aber damit wäre er sich idiotisch vorgekommen, und er wusste auch nicht, ob Lissa so etwas gefiel. Also würde seine Überraschung ausreichen müssen. Zumindest hoffte er das.
    Jack öffnete die Eingangstür und trat in den kühlen Gang. An den Wänden waren zwei Reihen von Haken angebracht, an denen Kleidung und kleine Taschen hingen, Schuhe lagen verstreut unter schmalen Bänken. Kinder … schon alleine der Gedanke daran versetzte Jack in Panik. Sie waren so klein und zerbrechlich. Er kam sich vor wie Gulliver in Liliput.
    Mehrere Türen gingen vom Gang ab. Zögernd blickte Jack durch das rechteckige, in die Tür eingelassene Fenster. Ein Haufen Kinder wuselte durch den hellen Raum, jeder schien irgendetwas zu brüllen und dabei ein Stofftier hochzuhalten. Im nächsten Raum ging es etwas ruhiger zu: Die Kinder saßen an Tischen, Blätter vor sich und Stifte in der Hand. Eine ältere Frau in Faltenrock und Rüschenbluse beaufsichtigte die Gruppe. Huh. Jedenfalls war es nicht Lissa. Jack zuckte automatisch zurück, als die Frau den Kopf hob und ihn direkt anblickte. Warum kam er sich wie ein kleiner Junge vor, der bei einem Streich erwischt worden war? Rasch ging er weiter. Je eher er Lissa fand, desto eher …
    »Suchen Sie jemanden?«
    Ertappt wirbelte Jack herum, wobei er schmerzhaft an sein verletztes Bein erinnert wurde. »Verdammt.«
    »So etwas hören wir hier nicht gerne. Also, was wollen Sie?«
    »Entschuldigung. Lissa Cameron, ist sie da?«
    Misstrauisch musterte die Frau Jack. »Sind Sie ein Vertreter?«
    »Sehe ich etwa so aus?«
    Die Kindergärtnerin betrachtete seine legere Kleidung eingehend, dann schien sie zu dem Entschluss zu kommen, dass er harmlos war. »Kommen Sie, ich bringe Sie zu ihr.«
    »Das …«
… ist nicht nötig.
Jack verschluckte den Rest des Satzes, als die Frau ihm bereits vorauseilte, weiter den Gang hinunter, an zahllosen weiteren Räumen vorbei. Wo kamen bloß die ganzen Kinder her? Irgendjemand musste in Amarillo ziemlich fleißig sein. Oder er war diese Menge an Kindern einfach nicht gewohnt, schließlich war er bisher noch nie in einem Kindergarten gewesen. Außer als Kind natürlich, aber daran konnte er sich – glücklicherweise – kaum noch erinnern. Bevor Jack noch einmal tief Atem holen konnte, hatte die Frau bereits die Tür aufgerissen und war in den Raum getreten.
    »Lissa, hier ist ein … Herr, der Sie sprechen möchte.«
    »Ja?«
    Jack ballte die Hände zu Fäusten, als Lissas Stimme ihn erreichte. Eine Welle der Sehnsucht und Begierde erfasste ihn. Wie angewurzelt stand er im Eingang und versuchte, der auf ihn einstürmenden Gefühle Herr zu werden. Vielleicht war es doch keine gute Idee gewesen, hierherzukommen. Lissas Gegenwart löste einfach zu viel in ihm aus, machte ihn verletzlich.
    »Sir? Entweder Sie gehen hinein, oder Sie verlassen das Gebäude. Sie stören den Unterricht.«
    Verwirrt blickte Jack auf die Kindergärtnerin herab. Er hatte ganz vergessen, dass sie immer noch direkt vor ihm stand. »Ich …«
    »Jack?« Lissas Stimme erklang direkt neben ihm. Ihre kühle Hand legte sich auf seinen Arm. Seine Haut prickelte, wo sie ihn berührte, und ließ ihn aus seiner Starre erwachen.
    »Hallo Lissa.«
Sehr originell!
Jack versuchte, sich an die

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