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Toedliche Verfolgung

Toedliche Verfolgung

Titel: Toedliche Verfolgung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Raven
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versuchen, den Truck wiederzufinden. So einfach kann er in dieser Gegend ja nicht verschwinden. Und die Frau mit dem Motorrad ist auch ziemlich auffällig.«
    »Hast du dir das Kennzeichen gemerkt?«
    »Nein, du?«
    Smith schüttelte stumm den Kopf.
    »Na toll. Was sind wir doch für Profis.« Cladock schlug mit der Hand gegen den Reifen. »Für den Fall, dass die anderen schlauer waren, sollten wir unsere Nummernschilder austauschen und so schnell wie möglich einen anderen Wagen besorgen. Ein Freund von mir wohnt in der Nähe, er wird uns sicher helfen können.« Er sah Smith wütend an, als der weiterhin am Wagen lehnte. »Worauf wartest du noch, die Polizei kann jeden Moment hier sein!«

19
    Als es an der Tür klingelte, stieß Erin vor Schreck das Wasserglas um, das neben ihrer Tastatur stand. Während sie hastig mit einem Papiertuch die Flüssigkeit wegwischte und dabei unterdrückt fluchte, warf sie einen Blick auf die Uhr. Wer konnte das sein? Sie erwartete niemanden, und ungebetene Besucher hatte sie äußerst selten. Vor allem seit Henry bei ihr wohnte. Ihr Mundwinkel zuckte nach oben, als sie sah, wie er auf dem Parkettboden ausrutschte, während er zur Tür lief. Er landete auf seinem Bauch und rutschte ein Stück weit, bis er sich wieder gefangen hatte. Vorwurfsvoll blickte er Erin mit seinen großen braunen Augen an, als sie über ihn lachte.
    »Sieh mich nicht so an, du bist selbst schuld. Ich habe dir schon öfter gesagt, dass dieser Boden nichts für dich ist.«
    Beleidigt drehte Henry sich um und lief weiter zur Tür, diesmal wesentlich vorsichtiger als vorher. Erin warf das durchweichte Papier in den Papierkorb und stand langsam auf. Wer immer das war, sie hatte zu arbeiten. Außerdem wartete sie schon den ganzen Tag darauf, dass sich dieser verfluchte Gladstone meldete. Langsam vermutete sie, dass er sie absichtlich warten ließ. Wahrscheinlich versuchte er gerade, auch noch die Unterhosengröße von diesem Jack Tease herauszufinden.
    Ihr Grinsen wandelte sich zu einer Grimasse, als es erneut klingelte. »Ja doch!«
    Henry stand schwanzwedelnd neben der Wohnungstür und schaute sie fragend an. Vermutlich verstand er nicht, warum sie nicht so wie er sofort auf dem Bauch zur Tür gerutscht war, um sie zu öffnen. Auch wenn sie Lissa gegenüber immer so tat, als wäre der Hund eine Zumutung und sie ihn nur aus Freundschaft während ihres Urlaubs aufnehmen würde, entsprach das nicht ganz der Wahrheit. Sie war froh, ein wenig Gesellschaft in ihrer sonst so stillen Wohnung zu haben. Henry konnte sich zwar nicht mit ihr unterhalten und sabberte alles voll, aber er war auch ausgesprochen lieb und schmuste gern. Die ersten Nächte hatte sie ihn noch aus ihrem Bett geworfen, aber inzwischen hatte sie sich daran gewöhnt, seinen warmen Hundekörper neben sich zu spüren. Die Haare waren allerdings eine Plage. Außerdem war er fast so groß wie sie, und das nahm sie ihm wirklich übel. Okay, das war übertrieben, aber ein Hund sollte einem nicht bis zum Bauchnabel reichen.
    Erin drückte auf den Knopf der Sprechanlage. »Wer ist da?«
    Niemand antwortete.
    »Hallo?«
    Wut stieg in Erin auf. Wenn sie jetzt wegen eines dummen Streichs ihr Wasser über der Tastatur ausgekippt hatte … Es klopfte an ihrer Tür. Erin erstarrte. Da Henry weiterhin mit dem Schwanz wedelte, zwang sie sich, durch den Türspion zu schauen. Ein kurzer Blick genügte. Dieses Gesicht hätte sie überall wiedererkannt. Sie zuckte zurück und presste sich mit wild klopfendem Herzen an die Wand.
Sie hätte nie Kontakt zu ihm aufnehmen sollen.
Ihre Hände ballten sich zu Fäusten, während sie Henry hilflos anblickte.
    »Erin, mach auf, ich habe wichtige Informationen.«
    Sie holte tief Luft und richtete sich auf.
Nein, noch einmal würde sie sich nicht von ihm um den Finger wickeln lassen.
»Ruf mich an.«
    Sie konnte seinen Seufzer durch das dünne Holz der Tür hören. »Das hätte ich natürlich tun können, aber ich möchte dir persönlich sagen, was ich herausgefunden habe.«
    »Schon mal was von einem Faxgerät gehört? Oder E-Mails?«
    »Erin …«
    »Kannst du mir versichern, dass du mir aus rein geschäftlichen Gründen persönlich die Informationen überbringen willst?«
    Auf der anderen Seite der Tür breitete sich Schweigen aus. Gladstone seufzte erneut. »Nein.«
    Ein simples Wort, aber es schwang eine Vielzahl von Gefühlen darin mit. Ungeduld. Reue. Akzeptanz. Eine Prise Humor. Seine Stimme war schon immer sehr

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