Toedliche Verfolgung
Schauspielerin. Auf jeden Fall wirkte sie verdammt sexy, wie sie da auf dem Motorrad saß, es war ein Wunder, dass die Maschine nicht in Flammen aufging. Aber immerhin lenkte sie die Männer ab, wie es abgesprochen war, und wenn er sich jetzt auch noch dazu aufraffen würde, seinen Teil zu erledigen, anstatt eifersüchtig zu reagieren, könnten sie bald aus der Reichweite der Ganoven verschwinden. Mit geschickten Bewegungen löste er das Reserverad aus der Verankerung unter dem Anhänger und rollte es vorne um den Lastwagen herum. Die Fahrertür stand offen. Nachdem Jack sichergestellt hatte, dass er für die Verbrecher nicht zu sehen war, kletterte er rasch in die Kabine.
Seine Anspannung ließ nach, als er endlich wieder das Lenkrad vor sich hatte. Er hatte seinen Truck wirklich vermisst. Doch jetzt war keine Zeit für ein emotionales Wiedersehen, er musste dafür sorgen, dass die Mörder keine Gelegenheit hatten, ihnen zu folgen. Aus dem Handschuhfach holte er ein Taschenmesser und einen Schraubendreher und steckte beides in seine Hosentasche. Nach seinem Geld oder Handy zu greifen verschob er auf später, da ihm die Zeit weglief und er dringend wieder hier raus musste.
Jack überprüfte, ob ein Schlüssel im Zündschloss steckte. Wenn es nachher schnell gehen musste, wollte er nicht noch den Schlüssel suchen müssen. Es juckte ihm in den Fingern, einfach loszufahren und alles andere hinter sich zu lassen, aber natürlich ging das nicht, solange Lissa in der Nähe der Verbrecher und der Reifen noch defekt war. Eilig stieg er wieder aus und machte sich an die schweißtreibende Arbeit, den kaputten Reifen gegen das Reserverad zu tauschen. Zehn Minuten später klemmte er den Radschlüssel wieder an seinen Platz und wischte sich den Schweiß von der Stirn. Jetzt musste er nur noch irgendwie an das Auto der Verbrecher herankommen, ohne dass sie ihn bemerkten. Lautlos schlich er vorsichtig weiter, bis er Lissa und die Männer sehen konnte. Sie standen immer noch mit dem Rücken zum Jeep vor dem Motorrad und lauschten gebannt ihren Worten.
Vermutlich war es besser, wenn er nicht wusste, worüber sie gerade redete, es würde ihn nur ablenken. Jetzt kam der entscheidende Moment. Wenn sie bemerkten, was er tat, würden sie sicher nicht lange zögern, ihn zu töten. Und Lissa auch. Also hatte er einen wirklich guten Grund, alle Anschleichtechniken, die er je in seiner Militärzeit gelernt hatte, anzuwenden. Jack lief um den Truck herum und duckte sich in den flachen Straßengraben. Einige Meter weiter war er in dem Bereich, den die Verbrecher einsehen könnten, wenn sie sich umdrehen würden. Doch sie waren weiterhin nur auf Lissa fixiert, die gerade über irgendetwas herzlich lachte. Jack biss die Zähne zusammen und kroch weiter. Er sollte froh sein, dass sie für Ablenkung sorgte, aber seine Eingeweide zogen sich trotzdem zusammen.
Bestimmt war er nicht eifersüchtig. Er kannte dieses Gefühl überhaupt nicht. Außerdem wusste sie, dass es Mörder waren, und spielte ihnen nur etwas vor. Vorsichtig hob Jack seinen Kopf. An Lissas fast unmerklichem Zucken erkannte er, dass sie ihn gesehen hatte. Er signalisierte ihr, dass sie sich bald zur Flucht bereit machen musste, bevor er weiter zum Geländewagen kroch. Außer Sichtweite der Männer hockte er sich dahinter und holte den Schraubenzieher heraus. Mit aller Kraft drehte er die Spitze in das harte Gummi. Als er ein leises Zischen hörte, zog er ihn wieder heraus. Schließlich sollte seine Manipulation erst auffallen, wenn es zu spät wäre. Gerade als er überlegte, ob er sich die Zeit nehmen sollte, auch den zweiten Reifen anzubohren, ertönten laute Stimmen.
»Wo ist Ihr Freund geblieben?«
»Wahrscheinlich verstaut er gerade den defekten Reifen und das Werkzeug.«
Es wurde Zeit, so schnell wie möglich von hier zu verschwinden, bevor die ganze Sache aufflog. Eilig kroch Jack durch den Graben zurück zum Truck. Absichtlich schlug er an der Seite des Anhängers gegen das Gestänge.
»Bin sofort fertig!«
Damit wollte er nicht nur die Verbrecher in Sicherheit wiegen, sondern Lissa die Möglichkeit geben, sich vorzubereiten. Er hörte die Erleichterung in ihrer Stimme, als sie die Aufmerksamkeit der Männer wieder auf sich lenkte.
»Sehen Sie, mein Freund ist wirklich von der schnellen Truppe.«
Der Mörder zückte sein Portemonnaie. »Eine echte Hilfe, danke.« Er hielt ihr einen Schein hin.
Lissa wollte erst ablehnen, erinnerte sich aber im letzten Moment an
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