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Tödliche Versuchung

Tödliche Versuchung

Titel: Tödliche Versuchung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janet Evanovich
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zusammengehalten waren, und löste einen Hunderter. »Hier. Für Ihre Auslagen.«
    Ich wich zurück. »Sie verstehen mich falsch.«
    »Na gut. Wie viel wollen Sie haben?« Er löste noch mal neun Hunderter, knickte sie in der Mitte und steckte das Päckchen in meine Tasche.
    »Keine Widerrede. Und Sie müssen mir versprechen, dass Sie den alten Herrn in Zukunft in Ruhe lassen. Verstanden?«
    »Moment mal…«
    Er öffnete seinen Mantel und erlaubte mir einen Blick auf seine Kanone.
    »Ich habe verstanden«, sagte ich.
    Er drehte sich um, ging zur Tür hinaus und stieg in die Limousine, die am Straßenrand wartete.
    »Wie das Leben manchmal so spielt«, sagte ich zu dem Kellner. Dann ging ich ebenfalls. Als ich weit genug von Deal entfernt war, um mich wieder sicher fühlen zu können, wählte ich Rangers Nummer und erzählte ihm das mit Stolle.
    »Fahr sofort nach Hause und verbarrikadier dich in deiner Wohnung«, sagte Ranger. »Ich schicke dir Tank vorbei, damit er dich abholt.«
    »Und was dann?«
    »Dann bringe ich dich an einen sicheren Ort, und da bleibst du so lange, bis ich die Sache geklärt habe.«
    »Ich glaube nicht, dass ich dazu Lust habe.«
    »Mach es mir nicht schwer«, sagte Ranger. »Ich habe genug Probleme am Hals.«
    »Dann lös deine Probleme endlich mal. Und zwar schnell!« Ich legte auf. Na gut, das hatte ich vermasselt. Aber der Tag war anstrengend genug gewesen.
    Mitchell und Habib warteten auf mich, als ich auf den Parkplatz fuhr. Ich winkte ihnen zu, aber der Gruß wurde nicht erwidert. Nicht mal mit einem Lächeln. Keine Bemerkung, nichts. Kein gutes Zeichen.
    Ich ging die Treppe hoch in den ersten Stock und lief zu meiner Wohnungstür. Ich hatte ein komisches Gefühl im Magen, und mein Herz flatterte. Ich betrat die Wohnung, und Bob sprang mir entgegen. Mir war gleich wohler. Ich schloss die Tür hinter mir ab und sah nach Rex, ob ihm auch nichts passiert war. Auf meinem Anrufbeantworter waren zwölf Nachrichten. Eine davon war Schweigen. Es hörte sich nach Rangers Schweigen an. Zehn Nachrichten waren für Grandma. Die letzte war von meiner Mutter.
    »Es gibt Hühnchen zum Abendessen«, sagte sie. »Deine Großmutter meinte, du hättest vielleicht Lust zu kommen, du hättest nichts mehr zu Essen im Haus. Bob hätte alle Lebensmittel vertilgt, als sie gerade die Küchenregale sauber gemacht hätte. Und dann meinte Großmutter noch, du solltest mit ihm rausgehen, wenn du nach Hause kommst, weil, er hätte zwei Packungen Backpflaumen verschlungen, die sie gerade gekauft hätte.«
    Ich sah hinunter zu Bob. Seine Nase lief und sein Bauch sah aus, als hätte er einen Medizinball verschluckt.
    »Meine Güte, Bob«, sagte ich, »irgendwie siehst du krank aus.«
    Bob rülpste und ließ einen sausen.
    »Vielleicht besser, wenn ich mal mit dir rausgehe.«
    Bob fing an zu japsen, Sabber tropfte aus seinem Maul, und in seinem Bauch rumorte es. Er streckte die Schnauze vor und ging in die Hocke.
    »Nein!«, rief ich. »Nicht hier drin!« Ich schnappte mir die Leine und meine Umhängetasche und zog den Hund aus der Wohnung nach draußen ins Treppenhaus. Wir warteten erst gar nicht auf den Aufzug. Wir nahmen die Treppe und liefen durch die Eingangshalle. Wir schafften es bis nach draußen, und ich wollte gerade den Parkplatz überqueren, als direkt vor uns mit quietschenden Reifen der Lincoln zum Stehen kam. Mitchell sprang aus dem Wagen, warf mich zu Boden und packte sich Bob.
    Als ich wieder auf die Beine gekommen war, hatte sich der Lincoln schon in Bewegung gesetzt. Ich schrie und lief hinter ihm her, aber der Wagen hatte den Parkplatz bereits verlassen und war in die St. James Street eingebogen. Plötzlich jedoch bremste er ab. Die Türen flogen auf, und Mitchell und Habib taumelten hervor.
    »Himmel!«, rief Mitchell. »Nicht zu fassen! Dieser Scheißköter!«
    Habib hielt sich die Hand vor den Mund. »Mir ist schlecht. So was ist mir ja nicht mal in Pakistan untergekommen!«
    Bob hüpfte aus dem Auto auf die Straße und lief schwanzwedelnd auf mich zu. Sein Bauch sah wieder ganz normal und schlank aus, und er sabberte und japste auch nicht mehr. »Na, geht’s dir wieder besser, mein Freund?«, sagte ich und kraulte ihn hinter den Ohren, so wie er es am liebsten hatte. »Lieber Hund! Brav, Bob!«
    Mitchell quollen fast die Augen hervor, und sein Gesicht lief violett an. »Ich bring den Scheißköter um! Ich bringe ihn um! Erst verrichtet er sein großes Geschäft in meinem Auto, und dann kotzt er

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