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Tödliche Versuchung

Tödliche Versuchung

Titel: Tödliche Versuchung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janet Evanovich
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auch noch hinterher. Was geben Sie dem Hund eigentlich zu fressen? Kennen Sie sich mit Hunden nicht aus? Was sind Sie nur für ein Hundehalter!«
    »Er hat die Backpflaumen von meiner Oma gefressen«, sagte ich.
    Mitchell schlug die Hände über den Kopf zusammen. »Das darf doch nicht wahr sein!«
    Ich verfrachtete Bob in Big Blue, verschloss die Türen und fuhr über den Rasen hinaus auf die Straße, um nicht an Mitchell und Habib vorbei zu müssen.
    Meine Mutter und Grandma warteten schon, sahen durch die Doppeltür aus Glas, als ich den Buick vor unserem Haus abstellte.
    »Wir wissen immer genau, wann du zu Besuch kommst«, stellte Grandma fest. »Dein Auto kann man kilometerweit hören.«
    Allerdings!
    »Wo ist deine Jacke?«, wollte meine Mutter wissen. »Frierst du nicht?«
    »Ich hatte keine Zeit mehr, mir die Jacke anzuziehen«, sagte ich. »Es ist eine lange Geschichte. Die willst du sowieso nicht hören.«
    »Ich will sie aber hören«, sagte Grandma. »Ist bestimmt eine irre Sache.«
    »Zuerst muss ich telefonieren.«
    »Mach nur. Ich stelle schon mal das Essen auf den Tisch«, sagte meine Mutter. »Es ist alles fertig.«
    Ich benutzte das Telefon in der Küche für den Anruf bei Morelli. »Ich wollte dich um einen Gefallen bitten«, sagte ich, als er endlich dranging.
    »Schön. Ich hab’s gern, wenn du mir was schuldest.«
    »Kannst du dich eine Zeit lang um Bob kümmern.«
    »Du machst doch hier keinen auf Simon, oder?«
    »Nein!«
    »Was soll das dann?«
    »Es gibt doch bei dir manchmal polizeiliche Angelegenheiten, die du mir nicht erklären kannst, stimmt’s?«
    »Ja.«
    »Gut. Alles Weitere kann ich dir jetzt auch nicht erklären. Jedenfalls nicht hier in der Küche meiner Mutter.«
    Grandma kam in die Küche geeilt. »Ist das Joseph am Telefon. Sag ihm, wir hätten reichlich von dem Brathuhn, aber er soll sich beeilen, wenn er noch was abkriegen will.«
    »Er mag kein Brathuhn.«
    »Brathuhn ist mein Lieblingsgericht«, mischte sich Joe ein. »Ich komme sofort.«
    »Nein!«
    Zu spät. Er hatte schon aufgelegt. »Stell noch einen Teller dazu«, sagte ich.
    Grandma saß schon am Tisch und stutzte. »Ist der Teller für Bob oder für Joe?«
    »Für Joe. Bob hat sich den Magen verdorben.«
    »Kein Wunder«, sagte Grandma. »Bei den vielen Backpflaumen. Er hat auch noch eine Packung Frosties und eine Tüte Marshmellows gefressen. Ich habe die Regale in deiner Küche sauber gemacht, als ich auf Louise wartete, die vorbeikommen wollte. Ich bin nur einmal kurz ins Badezimmer gegangen, und als ich wiederkam, war nichts Essbares mehr auf dem Tisch.« Ich streichelte Bob am Kopf. Er war schon ein ziemlich abgedrehter Hund. Nicht halb so intelligent wie Rex. Nicht mal so intelligent, um die Pfoten von den Backpflaumen zu lassen. Trotzdem, er hatte auch seine lichten Momente. Und er hatte wundervolle große braune Augen, wo ich doch so eine Schwäche für braune Augen habe. Außerdem bot er nette Gesellschaft. Er hat nie versucht, den Sender auf meinem Radio zu verstellen, und er hat mit keinem Wort meinen Pickel erwähnt. Ich gebe zu, ich hing an Bob. Ich wäre glatt bereit gewesen, Mitchell mit meinen eigenen Händen das Herz aus der Brust zu reißen, als er meine Töle entführen wollte. Ich umarmte Bob. Noch etwas, was er sich gefallen ließ. »Du gehst heute Abend zu Joe«, erklärte ich ihm. »Da bist du sicher.«
    Meine Mutter stellte das Brathuhn auf den Tisch, dazu Brötchen, Rotkohl und Brokkoli. Den Brokkoli würde keiner anrühren, aber meine Mutter servierte ihn trotzdem, weil er gesund ist.
    Joe schloss sich selbst auf und nahm seinen Platz neben mir ein.
    »Wie ist es heute gelaufen?«, fragte Grandma ihn. »Irgendwelche Mörder gefasst?«
    »Heute nicht. Aber morgen wird’s bestimmt klappen.«
    »Wirklich?«, sagte ich.
    »Na ja, eigentlich doch nicht.«
    »Wie war die Unterredung mit Ranger?«
    Morelli schaufelte sich Rotkohl auf den Teller. »Wie erwartet.«
    »Er hat mir gesagt, ich sollte mich raushalten. Bist du auch der Meinung?«
    »Ja. Aber ich wäre nicht so blöd, es dir zu sagen. Sonst schrillen doch bei dir gleich alle Alarmglocken.« Er nahm sich ein Stück von dem Brathuhn. »Hast du ihm den Krieg erklärt?«
    »Irgendwie schon. Ich hab sein Angebot, mich in Sicherheit zu bringen, abgelehnt.«
    »Bist du in so großer Gefahr, dass man dich in Sicherheit bringen muss?«
    »Ich weiß nicht. Ist schon ziemlich krass.«
    Morelli schob einen Arm auf meine Stuhllehne. »In meinem

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