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Tödlicher Absturz: Ein neuer Fall für Julia Durant (Knaur TB) (German Edition)

Tödlicher Absturz: Ein neuer Fall für Julia Durant (Knaur TB) (German Edition)

Titel: Tödlicher Absturz: Ein neuer Fall für Julia Durant (Knaur TB) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Franz , Daniel Holbe
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kommentierte Frau Markov kühl. »Männer wie er landen nicht im Knast, richtig?«
    »Nicht, wenn es keine handfesten Beweise gibt«, sagte Julia knapp.
    »Und was hat das nun alles mit mir zu tun?«
    »Nun, wie wär’s damit: Sie haben das nicht ertragen können und sind in die Taunusanlage gefahren, wutentbrannt, enttäuscht, verletzt – was auch immer Sie geleitet hat.«
    »Nein, das stimmt nicht«, wehrte Helene Markov energisch ab.
    »Doch, es stimmt. Wir haben ein Videoband von Ihnen.«
    Ihr Gegenüber wurde kreidebleich, und der Atem stockte.
    »Vi…Video?«, hauchte sie ungläubig, und der Teelöffel fiel klappernd auf die Tischplatte.
    »Ja, möchten Sie es sehen?«
    »Äh, nein.« Helene Markov schwieg und starrte in ihre Tasse. Nach einigen Sekunden, für Julia und Sabine war es eine halbe Ewigkeit, begann sie zu flüstern. »Ich habe es gewusst, ich habe es gleich gewusst, oh Gott …« Sie vergrub den Kopf in den Händen und schluchzte.
    Julia setzte zu sprechen an, doch Sabine legte ihr sanft die Hand auf den Unterarm und bedeutete ihr, noch einen Moment zu warten.
    »Ich wollte doch gar nicht … ich bin doch nur«, kam es wimmernd zwischen den Handflächen hervor, dann hob Helene Markov wieder den Kopf.
    »Was wollten Sie nicht?«, fragte Sabine leise. »Erklären Sie es uns, Frau Markov, wir haben leider keine andere Wahl, als Ihnen diese Fragen zu stellen, aber wir möchten Sie gerne verstehen.«
    »Was gibt es da groß zu erklären?«, fragte Laras Mutter schulterzuckend. »Ich wollte wissen, warum er meinem Mädchen das angetan hat, wollte diesem Schwein ins Gesicht sehen, vielleicht wollte ich ihn sogar erschießen, ja, bei Gott, für einen Moment lang hatte ich sogar daran gedacht, ihm eine Kugel in den Kopf zu jagen.« Ihre Stimme zitterte bei diesen harschen Worten, doch sie wurde zunehmend selbstsicherer.
    »Erzählen Sie weiter«, nickte Sabine auffordernd.
    »Ich fuhr in die Stadt, in unsere Wohnung, dort bewahrt Lara eine Waffe auf.«
    Das kann doch nicht wahr sein, warum haben wir die nicht gefunden?, fragte Julia sich im Stillen, während Frau Markov weitersprach. »Sie hat sie in ihrer Matratze verborgen, zur Sicherheit, wie sie immer betonte, denn ich hasse diese Dinger. Doch ohne sie hätte ich mich wahrscheinlich nicht getraut, in das Gebäude zu gehen. Dieser Eisner, haben Sie diesen kalten, hartherzigen Blick gesehen? Der ist selbst auf einem kleinen Foto furchteinflößend.« Helene Markov erschauderte. »Es war dunkel draußen, ich habe den Eingangsbereich eine Weile beobachtet, und mir kam dann die Idee, mich als Putzfrau auszugeben, die sich verspätet hat. Mein Kopf war größtenteils verhüllt, und am Empfang hat das auch niemanden gestört. Das war wie im Film, ich hatte nicht einmal einen Plan B, wenn das nicht funktioniert hätte. Ich weiß auch nicht«, seufzte sie, »aber mit gezogener Waffe hätte ich mich sicher nicht in die Lobby gestellt.«
    »Sie haben es geschafft«, nickte Sabine.
    »Ja.«
    »Und dann?«
    »Ich fuhr nach oben, die Wegweiser zur Eisner Group kann man ja kaum übersehen. Im Fahrstuhl war ich alleine, einmal hielt er zwischendrin an, und ich wäre beinahe falsch ausgestiegen, dann war ich da. Keine Vorzimmerdamen, aber im Büro brannte Licht. Das lief ab wie automatisch, als stünde ich neben mir … Plötzlich fand ich mich mit der Waffe vor ihm stehend wieder, und ich weiß nicht, was ich getan hätte, wenn dieser Typ nicht hereingeplatzt wäre.«
    Julia schreckte auf. »Typ? Welcher Typ?«
    »Ich weiß es nicht«, erwiderte die Markov nachdenklich. »Er war plötzlich da, hat mich total überrumpelt, ich bekam dann so etwas wie einen Blackout, vermutlich war ich sogar erleichtert, dass er hereingeplatzt ist. Ich muss was weiß ich wie lange versteinert dagestanden haben, aber ob ich jemals abgedrückt hätte?« Sie seufzte langgezogen.
    »Was ist dann passiert?«, bohrte Julia ungeduldig.
    »Ich weiß nur noch, dass die beiden verschwunden sind. Der Mann hatte wohl selbst etwas mit Karl von Eisner zu klären, er überzeugte mich, die Waffe runterzunehmen, und dann bekam ich weiche Knie und saß eine halbe Ewigkeit wie benommen auf dem Stuhl. Irgendwann bin ich aufgestanden und gegangen, wollte nur raus da, schnell weg, verstehen Sie?«
    »Das verstehen wir«, nickte Sabine. »Aber den Rest leider noch nicht so ganz. Sie sagen, der Fremde kam hinzu, überzeugte Sie davon, die Waffe herunterzunehmen, und verließ mit von Eisner das Büro.

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