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Tödlicher Absturz: Ein neuer Fall für Julia Durant (Knaur TB) (German Edition)

Tödlicher Absturz: Ein neuer Fall für Julia Durant (Knaur TB) (German Edition)

Titel: Tödlicher Absturz: Ein neuer Fall für Julia Durant (Knaur TB) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Franz , Daniel Holbe
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Salamibrot mit Gurken, wie die Kommissarin es sich zu manchen Zeiten am liebsten dreimal täglich wünschte, hieß an der Côte d’Azur Baguette, die Portionen waren etwas größer, die Aufmachung etwas liebevoller, aber unterm Strich eben nur ein Salamibrot. »Ein Glas Rotwein, ein paar Oliven oder ein bisschen Käse dazu und zwanzig Minuten Zeit, mehr brauchst du nicht«, klangen Susannes weitere Worte nach. »Du wirst sehen, danach bist du nicht nur satt, sondern auch glücklich.«
    Glücklich, dachte Julia bitter, als sie den grünbraunen Rasen überquerte, der noch zu weiten Teilen mit weißgrauem Harsch überzogen war. Glücklich war sie in München gewesen, zumindest war sie davon überzeugt gewesen, dass Glück sich so anfühlte. Seit Jahren war es ihr nicht bessergegangen. Ja, die neue, noch ganz junge Freundschaft zu Claus Hochgräbe vom Münchener K 11 fühlte sich ungemein gut an. Doch München war nicht Frankfurt, und momentan definierte Julia ihre Glückseligkeit mit einer Currywurst oder einem Döner, was auch immer ihr zuerst über den Weg laufen würde.
    Mit einem heißen, runden Fladenbrot in der Hand stapfte sie eine Viertelstunde später zurück zu ihrem Auto, der duftende Dampf ließ ihr das Wasser im Mund zusammenlaufen, und sie biss genussvoll zu. Zwiebeln, Knoblauch, Pul Biber – in diesem Moment war es vielleicht von Vorteil, dass sie heute Nacht alleine einschlafen würde.

Donnerstag, 18.45 Uhr
    M einst du, der Löbler hat sich abgesetzt?«, fragte Peter Kullmer seinen Kollegen, nachdem sie einige Minuten lang schweigend durch den sich lichtenden Abendverkehr gefahren waren.
    »Das hab ich mich auch schon gefragt«, brummte Hellmer, der den BMW steuerte. Er kratzte sich am Kinn, die Bartstoppeln verursachten dabei ein schabendes Geräusch. »Aber warum sollte er, denk ich mir dann. Oder glaubst du etwa, er hat seine Frau gekillt? Und das ausgerechnet jetzt, wo er eine solche Karriere vor sich hat?«
    »Julia scheint zu glauben, dass er sie in den Tod getrieben hat«, wich Kullmer aus.
    »Das war nicht meine Frage.«
    »Ja, ich weiß, aber ich tu mich verdammt schwer mit einer brauchbaren Theorie«, gestand Kullmer ein.
    »Wem sagst du das …«
    »Löbler hat ein Alibi, zumindest geben seine Büromädels das so an. Und eheliche Gewalt gibt es in jeder dritten Familie, wenn diese Zahlen noch aktuell sind. Aber es enden nicht dreißig Prozent aller Frauen tot in der Badewanne. Selbst wenn er sie also verdroschen oder anderweitig tyrannisiert hat, dafür alleine wird ihm kein Staatsanwalt ans Bein pinkeln.«
    »Die Presse könnte das allerdings anders sehen«, warf Hellmer ein.
    »Bleibt also abzuwarten, wo er sich herumtreibt.« Peter warf einen umständlichen Blick auf seine Armbanduhr, obwohl das Display des BMW deutlich zu sehen war.
    »Hauptsache, die ganze Sache führt zu etwas«, sagte er dann, und Hellmer glaubte zu verstehen, worauf sein Kollege hinauswollte. »Ich will Doris nicht den ganzen Abend alleine lassen, wenigstens ein Stündchen mit meiner Tochter sollte mir am Tag doch vergönnt sein.«
    »Die wird davon kaum was mitbekommen, nehme ich an. Schläft und trinkt wahrscheinlich den ganzen Tag, die kleine Kröte«, lächelte Hellmer wissend. »Als Papa spielt man da noch keine große Rolle, außer, wenn’s ans Wickeln geht.« Auch wenn es bereits Jahre zurücklag, erinnerte er sich an die Tage, als seine Kinder Neugeborene gewesen waren, überdeutlich.
    »Auch das will erledigt werden«, lachte Kullmer, »und wenn ich dafür nachts durchschlafen darf, weil wir ja nicht beide aufstehen müssen, wenn Stillen angesagt ist, kann ich mich tagsüber gerne aufs Saubermachen und Rumtragen beschränken. Kinderwagen haben wir uns bei diesen Temperaturen noch nicht getraut, die Hebamme sagte zu Doris, das könne ruhig noch ein Weilchen warten.«
    »Stelle ich mir auch zum Piepen vor, der alte Schwerenöter Kullmer mit einem rosa Buggy«, frotzelte Hellmer. »Nein, nein, nein, wenn mir das einer vor zehn Jahren erzählt hätte, dann hätte ich ihn stante pede in die Klapsmühle geschickt.«
    »Blödmann«, brummte Kullmer, konnte sich ein Grinsen aber nicht verkneifen.
    Als sie Nieder-Eschbach erreichten, manövrierte Hellmer seinen Wagen gekonnt durch die enger werdenden, verwinkelten Straßen und kam schließlich vor Löblers Haus zum Stehen.
    »Das Tor ist zu. Siehst du drinnen einen Wagen stehen?«, erkundigte Hellmer sich und reckte den Hals. Doch es war zu dunkel, und die

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