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Tödlicher Absturz: Ein neuer Fall für Julia Durant (Knaur TB) (German Edition)

Tödlicher Absturz: Ein neuer Fall für Julia Durant (Knaur TB) (German Edition)

Titel: Tödlicher Absturz: Ein neuer Fall für Julia Durant (Knaur TB) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Franz , Daniel Holbe
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Schnalle, außerdem einen kräftigen Splint. Doch wie sollte sie an den rankommen? Ihr Handgelenk schmerzte vor Überdehnung, als sie auch den Zeigefinger in Richtung des Leders bog. Sie begann, daran zu ziehen und zu zerren, kratzend, in der unermüdlichen Hoffnung, dass sich die Schnalle in ihre Richtung bewegen würde. Doch zuallererst knackte es schmerzhaft, als ihr Fingernagel brach und sie für einige Sekunden verharrte. Dann, millimeterweise, begann sich das breite Lederband zu bewegen. Oder? Zumindest redete Julia sich das ein, während neben ihr mit todbringender Beständigkeit das verbrennende Gas aus dem Herd strömte und gierig den Sauerstoff aus der Atemluft fraß. Du musst dich beeilen, trieb sie sich an, doch sosehr sie sich bemühte, die Gürtelschnalle wollte und wollte nicht näher kommen. Julia wusste nicht einmal, warum sie plötzlich so darauf fixiert war, es war die einzige Bewegung, die ihr blieb. Mit dem Metall konnte sie vielleicht das Gewebeband anritzen, es auseinanderreißen und sich dann befreien … eine Alternative gab es nicht. Im Fernsehen fesselte man seine Opfer an Holzstühle, die man mit einem gezielten Sturz zum Bersten bringen konnte. Doch die Gefahr war viel zu groß, auf dem Rücken oder der Seite liegen zu bleiben. Sank Kohlenmonoxid nicht nach unten? Julia wusste es nicht, aber sie wollte es auch keinesfalls untätig dasitzend am eigenen Leib herausfinden. Also weiter, sie musste diesen verdammten Stuhl loswerden, um alles Weitere konnte sie sich immer noch kümmern.
    Luft, du brauchst Luft, dachte sie verzweifelt, und ihre Nasenflügel blähten sich. Dann hörte sie Stimmen, ferne, gedämpfte Laute, etwa so, als sprächen sie durch Ohropax. »Hilfe!«, wollte Julia schreien, doch die Einzige, die ihre Stimme hörte, war sie selbst, denn durch den Knebel drang kaum mehr als ein dumpfes Murren. Es knarrte, gefolgt von einem metallischen Ächzen, und das Türblatt brach auf. Eisige, frische Luft strömte in den Innenraum, und Julia sog diese dankbar auf, obwohl sie in den Nebenhöhlen stach. Da traf sie auch schon der Schein einer Taschenlampe, und sie erkannte Hellmers Stimme, sein Gesicht.
    »Verdammt, Julia«, keuchte er und griff nach dem Klebeband in ihrem Gesicht. Für den Bruchteil einer Sekunde stach es höllisch, als er es abriss, und Julia schossen die Tränen in die Augen. Sie würgte den Stoffknebel heraus und spuckte voller Ekel den angesammelten Speichel aus.
    »Mensch, Frank«, stöhnte sie benommen, »wie kommst du denn jetzt hierher?«
    »Später«, antwortete Hellmer hastig und ging in die Hocke, um Julias Arm- und Beinfesseln zu lösen. »Jetzt holen wir dich erst mal raus hier.«
    »Gerade rechtzeitig«, keuchte Julia, dankbar für jeden Atemzug frischer, kühler Luft, die von außen hineinströmte. »Wir müssen sofort Manduschek …«, fuhr sie fort und versteifte sich. »Schnell!« Ihre Stimme überschlug sich, als sie fortfuhr: »Drechsler ist Brack, er will ihn töten …«
    »Moment, langsam, wie bitte?«, fragte Hellmer ungläubig und richtete sich auf. Dann streckte er Julia auffordernd den Arm hin.
    »Keine Zeit für Erklärungen, wir müssen sofort zu Manduschek!«, rief Julia und wollte aufspringen, taumelte aber und musste sich wieder setzen. Ihre eingeschlafenen Beine versagten ihr den Dienst, und das Kribbeln in den Waden wurde unerträglich, als das Blut langsam dorthin zurückkehrte.
    »Beordert jemanden dorthin. Höchste Eisenbahn!«, wies Hellmer einen der beiden uniformierten Kollegen an, die hinter ihm in den Wohnwagen getreten waren. Dieser nickte und gab die entsprechenden Anweisungen an die Leitstelle.
    »Und jetzt zum Mitschreiben bitte«, forderte Hellmer und half seiner Kollegin nach oben. Sie verließen den Wohnwagen mit langsamen Schritten, währenddessen erklärte Julia ihm alles in knappen Sätzen.
    »Verdammt«, schloss Hellmer, als sie geendet hatte, »dieses gerissene Arschloch. Aber wir kriegen ihn, jetzt, da wir Bescheid wissen, ziehen wir das Netz zu. Er kann nirgendwo hin. Schaffst du es denn, aufzustehen?«
    »Wird schon irgendwie gehen«, murmelte Julia und erhob sich mit zitternden Knien. »Hauptsache raus hier«, fügte sie erschöpft hinzu, »aber fahren musst du.«
    »Wohin fahren?«, wiederholte Hellmer ungehalten. »Ich hoffe für dich, dass du damit nur den ärztlichen Notdienst meinst!«
    »Quatsch, wir müssen zu Manduschek.« Ungeduldig zog Julia an Hellmers Ärmel.
    »Du kannst dich kaum auf den Beinen

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