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Tödlicher Absturz: Ein neuer Fall für Julia Durant (Knaur TB) (German Edition)

Tödlicher Absturz: Ein neuer Fall für Julia Durant (Knaur TB) (German Edition)

Titel: Tödlicher Absturz: Ein neuer Fall für Julia Durant (Knaur TB) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Franz , Daniel Holbe
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dazu, und ihm eine halbe Stunde lang erklären, wie er herfindet, den Hausalarm dabei nicht auslöst und das Kuvert findet, was ich leider Gottes in der Hektik liegengelassen habe? Oder wärst du lieber selbst gefahren? Das wäre ja auch eine Möglichkeit … Und überhaupt, wer war denn eigentlich dafür verantwortlich, dass wir so spät losgekommen sind an dem Abend?« Seine Stimme war lauter geworden und hatte nun einen bissigen Klang, bereit, den Kampf erneut aufzunehmen.
    »Dein Scheißumschlag interessiert mich nicht, auch wenn ich dir schlicht nicht abnehme, dass du derart wichtige Unterlagen zu Hause liegenlässt, noch dazu, wo du genau wusstest, dass die Partner unmittelbar nach der Gala abreisen werden!«, keifte Sophie und schlug mit der Handfläche auf die hölzerne Arbeitsplatte. »Eines sei dir gesagt, mein Lieber, und das solltest du dir gut anhören«, fuhr sie dann in leisem, bedrohlichem Tonfall fort. Sie trat auf ihn zu und tippte ihm mit dem Zeigefinger auf die Brust. »Du kennst unsere Vereinbarung zum Ehevertrag, und ich werde dich nur ein einziges Mal daran erinnern.«
    Karl blinzelte und hielt die Augenlider für zwei Sekunden geschlossen, atmete ruhig durch die Nase ein und sah seiner Frau dann fest in die Augen. »Das brauchst du nicht. Mir ist unsere Zusatzvereinbarung durchaus bewusst.«
    »Fein, dann solltest du beim nächsten Mal, wenn du einen ach so wichtigen Umschlag zu Hause vergisst, auch daran denken, dass dich möglicherweise ganz zufällig jemand begleiten möchte. Oder, noch besser, deine dich liebende Ehefrau wird für dich geradestehen, denn so etwas tut man doch gerne für seinen erfolgreichen Mann, nicht wahr?«
    »Ich habe keine Geheimnisse vor dir«, erwiderte Karl und kontrollierte dabei seinen Blick, der wieder so stark und unnachgiebig war, wie er sich seinen Geschäftspartnern gegenüber gab. Und Lara. Karl lief für einen kurzen Augenblick Gefahr, die Kontrolle zu verlieren, an Lara zu denken, riss sich aber sofort wieder zusammen.
    »Du kannst mit mir joggen, du kannst mit mir durch die Weltgeschichte fahren, du kannst meinetwegen sogar vor meinem Büro campieren. Ich habe dich nie aus meinem Leben ausgeschlossen.«
    »Nur aus dem Schlafzimmer«, kam es verächtlich zurück, »doch das ist wohl normal nach so vielen Ehejahren. Aber glaube nicht, dass ich nicht trotzdem Bedürfnisse habe … Und du kannst es drehen und wenden, wie du willst: Solange du deinen Verpflichtungen in unserem Haus nicht nachkommen wirst, hast du auch anderswo nichts verloren. Dein Platz ist in meinem Bett! Wie sagt man so schön: Gegessen wird zu Hause.« Sophie machte eine kurze Pause, bevor sie hinzufügte: »Tja, mein Lieber, jetzt habe ich dich also doch noch mal an unsere Vereinbarung erinnert. Nun«, ihre Stimme wurde spöttisch, »das sollte ich von nun an wohl öfter machen. Oder glaubst du, mir wäre nicht entgangen, wie du auf der Gala jedem Dekolleté hinterhergegafft hast? Zumindest in der Zeit, in der du anwesend warst. Wenn dir das nicht peinlich ist – denn es ist bestimmt nicht nur mir aufgefallen –, soll es mir recht sein. Gucken darf man, das ist menschlich, meinetwegen. Wie gesagt: Solange du zu Hause isst, ist es mir gleichgültig, wo du dir Appetit holst. Aber sobald sich mir auch nur der leiseste Verdacht aufdrängt, dass du wieder hinter irgendwelchen Rockzipfeln herjagst, sind deine Tage hier gezählt!«
    »Danke, dass du mich daran erinnert hast«, lächelte Karl bitter. »Aber diese Genugtuung werde ich dir nicht gönnen. Da kannst du Gift drauf nehmen.«
    »Das hättest du wohl gerne.«
    Mit diesen Worten verschwand Sophie nach oben, der süße Geruch nach Früchtetee zog mit ihr, und Karl goss sich endlich seinen Espresso ein. Siebzehn Uhr, stellte er zufrieden fest, und endlich herrscht wieder Ruhe. Doch er konnte seinen Kaffee nicht genießen. Zu schwer lagen ihm die Worte im Magen, denn, so ungern er sich das auch eingestand, seine Frau hatte recht. Ein beachtlicher Teil des privaten Vermögens stammte von ihrer Seite der Familie. Schlimmer noch: Der Grundstock für die Eisner Group war daraus gebildet worden, und dementsprechend würde im Falle einer Scheidung auch das Anteilspaket aussehen, welches an Sophie ginge. Die erwähnte Klausel zum Ehevertrag ließ keinen Spielraum für Grauzonen.
    Der Direktor lehnte sich zurück in seinen Sessel und nippte an der heißen Tasse. Er hatte die Macht, jede Menge Menschen zu vernichten, und wer ihn betrog, wer

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