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Tödlicher Absturz: Ein neuer Fall für Julia Durant (Knaur TB) (German Edition)

Tödlicher Absturz: Ein neuer Fall für Julia Durant (Knaur TB) (German Edition)

Titel: Tödlicher Absturz: Ein neuer Fall für Julia Durant (Knaur TB) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Franz , Daniel Holbe
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nichts Präzises dazu gesagt worden, und keiner der vielen Pendler verließ freiwillig sein Auto, um in eisiger Kälte nach der Ursache zu sehen.
    »Entweder irgendein Idiot mit Sommerreifen«, hatte er geknurrt, »oder ein quer stehender Lkw. Wobei Letztere eher auf der A 3 stehen. Wir werden’s früher oder später erfahren, aber rechnet nicht so bald mit mir. Ich komme, so schnell ich kann.«
    »Dann fahre ich mit Sabine zu Laras Mutter«, entschied Julia. »Womöglich ist es von Vorteil, wenn wir da als Frauen auflaufen. Nichts gegen dich, Peter.«
    »Kein Problem«, lächelte Kullmer, »ich habe ohnehin noch ein paar Telefonate zu führen, und Frank und mir wird schon nicht langweilig werden.«
    »Ist gut, du Papa«, lachte die Kommissarin, »mach es dir nur schön bequem hier drinnen, aber wehe, ich höre von Doris, dass du sie jede Nacht alleine aufstehen lässt, wenn die Kleine schreit.«
    »Pff«, gab Kullmer zurück und wedelte mit unschuldigem Blick mit den Händen über seinem Brustkorb hin und her. »Was Elisa nachts braucht, kann ich ihr leider nicht bieten. Da fehlt mir etwas ganz Entscheidendes für, ihr versteht?«
    »Männer«, murmelte Sabine abwinkend, und die beiden Frauen grinsten sich an, während sie zum Aufzug gingen.

    »War es eigentlich ein großer Akt, die Emmels ausfindig zu machen?«, erkundigte Julia sich, als sie auf ihren Dienstwagen zuliefen.
    »Zuerst schon«, nickte Sabine, »denn sie heißt ja nicht Emmels. Im Mietvertrag ihrer Tochter steht sie nicht drin, und die Nachbarn wussten auch nichts Genaues, aber es gab in den Unterlagen verschiedene Schriftstücke. Briefe von der Rentenversicherung und so, alles in allem ein ziemliches Chaos, aber dann haben wir sie doch gefunden. Helene Markov, das ist ihr Mädchenname, sie stammt aus der Ukraine. Der Name Emmels ist das Erbe einer kurzen Ehe, damals, Anfang der Neunziger, zur Zeit von Laras Geburt. Peter und ich tippen auf eine Scheinehe wegen deutscher Staatsbürgerschaft, zumindest kenne ich aus der Sitte genügend solcher Fälle. Dass die Ehe zu einem Kind geführt hat, ist nicht unüblich. In manchen Fällen, wenn eine dieser Frauen es gut trifft, führen solche Zweckgemeinschaften eine halbwegs gute Ehe. Immerhin müssen sie es eine Weile miteinander aushalten, bevor das mit der Staatsbürgerschaft vom Tisch ist. Ob sogar Liebe im Spiel war? Keine Ahnung. Der Vater des Mädchens ist nirgendwo im Rhein-Main-Gebiet gemeldet, das verfolgen wir noch, aber sein Abtauchen liegt mehr als fünfzehn Jahre zurück, so viel ist schon mal sicher. Na ja, um auf den aktuellen Verbleib von Laras Mutter zurückzukommen: Anhand ihres richtigen Namens war es dann nicht mehr allzu schwierig, wir mussten unseren Suchradius allerdings auch hier um einiges ausweiten.«
    »Ist es nicht seltsam, dass sie ausgerechnet in einer Klinik in Friedrichsdorf ist?«, hakte Julia nach. »In Frankfurt gibt es doch Suchttherapien noch und nöcher. Und wenn man eine richtige Maßnahme macht, wird man meist noch viel weiter weg von zu Hause geschickt, oder irre ich mich da?«
    »Fragen wir sie einfach«, murmelte Sabine knapp und zuckte mit den Schultern.
    »Ja, ich bin gespannt, wenngleich das sicher kein einfacher Besuch werden wird. Ich reiße mich nicht drum, das kannst du mir glauben. Wenn jemand schon labil ist und in Therapie, dann schlägt eine solche Nachricht doch bestimmt ein wie ein Meteorit. Erschütterung, ein tiefer Krater, nein, ich finde kein treffenderes Bild. Aber besser so, als wenn sie es irgendwann aus der Zeitung erfährt. Ihr habt ja mit einem der Ärzte gesprochen, oder?«
    »Ja. Wir treffen einen Dr. Breyer, er wird uns begleiten.«
    »Gut, dann bin ich vorbereitet und auch ein wenig entspannter. Ich war gestern Abend bei der Besprechung nur noch mit halbem Ohr dabei, tut mir leid, da war ich einfach total groggy. Das kennst du ja bestimmt.«
    »Soll das jetzt eine diskrete Anspielung sein?«, erwiderte Sabine gereizt.
    »Nein, um Gottes willen«, wehrte Julia ab, »ganz ehrlich nicht!« Sie meinte das aufrichtig und hätte Sabine gerne einen vertrauensvollen Blick zugeworfen, doch sie musste all ihre Aufmerksamkeit auf die Straße richten. Zum Glück fährt fünf Autos vor uns ein Streufahrzeug, stellte sie erleichtert fest, hielt das Lenkrad jedoch weiterhin mit beiden Händen fest umschlossen.
    »Aber ich würde auf das Thema durchaus eingehen, wenn es dir recht ist«, nahm die Kommissarin den Faden wieder auf. »Die Gelegenheit ist

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