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Tödlicher Absturz: Ein neuer Fall für Julia Durant (Knaur TB) (German Edition)

Tödlicher Absturz: Ein neuer Fall für Julia Durant (Knaur TB) (German Edition)

Titel: Tödlicher Absturz: Ein neuer Fall für Julia Durant (Knaur TB) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Franz , Daniel Holbe
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Gelegenheit musste ich einfach nutzen. Außerdem«, sie nahm ihrem Anwalt gegenüber Platz und hob die Augenbrauen, »plant man den Untergang seines Göttergatten besser nicht mit leerem Magen, oder?«
    Sie spürte, wie unbehaglich Lars Manduschek sich ihr gegenüber fühlen musste, so wie sie ihn süß umgarnte und zugleich eiskalt provozierte. Winde dich nur, dachte sie, aber von dem in Aussicht stehenden Profit kannst du nicht loskommen, das weiß ich genau.
    »Damit sprichst du etwas Wichtiges an.« Der Anwalt nutzte die Gelegenheit, zum Geschäftlichen überzugehen. »Ich vertrete deinen Mann in dieser, hm, Sache. Genau genommen sogar die ganze Kanzlei. Das könnte also schwierig werden.«
    »Sprich es ruhig aus«, forderte Sophie gereizt. »Wir reden von dieser kleinen Gespielin, mit der er sich drüben in dem Appartement amüsiert hat, während ich seine Geschäftspartner bei Laune halten musste.«
    »Ja, diese Sache meine ich«, nickte Manduschek. »Die zugleich Auslöser für unser Treffen ist. Ein Akt der Untreue, der, gemäß Zusatzvereinbarung zum Ehevertrag, ein gültiger Scheidungsgrund für die geschädigte Partei …«
    »Ja, ja, das haben wir doch schon längst durchgekaut«, unterbrach Sophie ihn ungeduldig. »Trennen wir uns deshalb, erfolgt die Gütertrennung nach dem Güterstand des Zeitpunkts vor unserer Hochzeit, also Mai 1984. Nichts anderes sollst du in die Wege leiten, immerhin haben wir damals, als wir vor zweieinhalb Jahren diesen Zusatz verfassten, klipp und klar festgelegt, dass deine Kanzlei zugunsten der geschädigten Partei eintreten wird. In persona bist du das, mein Lieber, also«, sie breitete unschuldig die Hände aus, »wo liegt das Problem?«
    »Das Problem besteht darin, dass die Polizei bei Karl aufgekreuzt ist und mich eine seiner Vorzimmerdamen herbeizitiert hat.«
    »Offiziell weiß ich von gar nichts«, erwiderte Sophie und schüttelte energisch mit dem Kopf. »Meine Informationen bekomme ich mehr zufällig, ein weiteres Indiz dafür, dass bei Karl irgendwas hintenrum läuft. Aber es ist mir nicht entgangen, dass eine Tote im Hinterhof des Gebäudes gefunden wurde. Du weißt ja«, sie lächelte, »man muss nicht vor Ort sein, wenn man die richtigen Leute im Gebäude kennt.«
    »Hm.« Manduschek überlegte kurz, dann fuhr er fort. »Jedenfalls lief die Polizei in Karls Büro auf, und es kann durchaus passieren, dass sie versuchen werden, ihm eine Mordanklage anzuhängen. Oder bestenfalls fahrlässige Tötung, Hauptsache, die können jemanden einbuchten. Ich habe mich als sein Anwalt vorgestellt und bereits mit der Vertretung seiner Interessen begonnen. Parallel dazu jetzt ein Scheidungsverfahren anzustreben, bringt mich da ziemlich in Bedrängnis.«
    Sophie verfiel ins Grübeln. Noch bevor sie zu einem Ergebnis gelangte, zog Manduschek mit einem geheimnisvollen Grinsen eine Aktenmappe hervor, schob seinen Teller beiseite, wischte die Krümel vom Tisch und legte die Mappe bedächtig vor sich. Er warf Sophie einen vielsagenden Blick zu, schlug die Akte auf und faltete die Hände darüber.
    »Nun«, begann er gedehnt, »wir sollten uns vielleicht einmal darüber unterhalten, wie die Chancen deines Mannes stehen. Eure Ehe, mit Verlaub, stellt ja nun auch für dich keinen Grund mehr dar, seine treue Gattin zu mimen. Rechnen wir also mal mit kühlem Kopf durch, was da auf uns zukommt. Ich habe ja noch nicht viel, aber Karl hat sich da wohl in etwas hineinmanövriert, aus dem er auch mit der besten Unterstützung nur schwer herauskommen dürfte. Nicht dass wir uns falsch verstehen«, warf er ein und hob den Zeigefinger, »ich mache hier weder etwas Illegales, noch lasse ich mir berufsethisch etwas zuschulden kommen.«
    »Ja, gut, sprich endlich weiter«, forderte Sophie ungeduldig.
    »Belastbare Fakten«, fuhr Manduschek fort, »gibt es derzeit nicht viele. Die Polizei hat ein Handy und DNA, von dem Appartement wissen sie wohl noch nichts. Das Handy fällt auf Karl zurück, die DNA ist noch nicht geprüft, und die Wohnung wird früher oder später untersucht werden. Möglicherweise werden aus den Hinweisen, die auf eine Verbindung der beiden deuten, Beweise konstruiert werden, spätestens dann, wenn weitere Spuren auftauchen. Ob daraus eine Mordanklage wird, steht noch in den Sternen, aber irgendjemand muss schließlich angeklagt werden, und ich schätze, die Polizei wird sich zunächst auf Karl einschießen. Sag, war eigentlich irgendjemand seit Silvester in der

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