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Tödlicher Absturz: Ein neuer Fall für Julia Durant (Knaur TB) (German Edition)

Tödlicher Absturz: Ein neuer Fall für Julia Durant (Knaur TB) (German Edition)

Titel: Tödlicher Absturz: Ein neuer Fall für Julia Durant (Knaur TB) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Franz , Daniel Holbe
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warm hält. So wie die meiste Zeit meines Lebens, grübelte sie noch düster, als sie längst zusammengerollt unter ihrer Decke lag.

Mittwoch, 8.35 Uhr
    B erger hatte zu einer kurzen Lagebesprechung in sein Büro gebeten. Als Julia Durant mit fünf Minuten Verspätung herbeieilte, saßen Peter Kullmer und Sabine Kaufmann bereits, Hellmer stand vor dem Wandkalender und schlürfte Kaffee, und Berger saß mit trübsinniger Miene über der Tagespresse. Nur dass es diesmal keine Ausdrucke aus dem Internet waren, sondern die großen Frankfurter Zeitungen, in deren Aufmachern der Tod Karl von Eisners zwar bei weitem nicht so reißerisch ausgeschlachtet wurde wie in den Revolverblättern, aber er war omnipräsent, und der Kommissarin kam in den Sinn, wie schwer die kommenden Tage nun wohl für die Witwe werden würden.
    Julia hatte wie erwartet schlecht geschlafen, unter ihren Augen zeichneten sich dunkle Schatten ab, die sie nur mit Mühe hatte unter ihrem Make-up verbergen können. Um fünf Uhr war sie plötzlich aufgeschreckt, mit Herzrasen und Schnappatmung, offenbar ein Alptraum oder, wie ihr später in den Sinn gekommen war, eine Panikattacke. Danach hatte es eine Weile gedauert, bis sie wieder zur Ruhe fand, doch wenigstens dachte sie daran, ihren Wecker zu stellen, was sie am späten Abend völlig vergessen hatte. Sie hatte sich dazu entschieden, eine halbe Stunde Kulanz auf die übliche Weckzeit zu geben, das Frühstück und die Morgentoilette hatten dann eben etwas kürzer ausfallen müssen.
    »Frau Durant, wie schön, dass Sie uns auch beehren«, flachste Berger, doch er tat dies in einem weniger zynischen Ton, wie Julia es erwartet hätte. »Na, sei’s drum, Sie alle hatten ja auch einen langen Abend, ich weiß, ich weiß«, seufzte er. »Und auch unsere lieben Kollegen von der Presse haben sich offensichtlich die Nacht um die Ohren geschlagen, bedienen Sie sich ruhig«, forderte er in die Runde blickend auf. Doch keiner der Kommissare schien besonders begierig auf die Berichterstattung zu sein, und niemand nahm sich eine Zeitung.
    »Kein Bedarf? Gut, dann tragen wir mal kurz zusammen«, nickte Berger. »In einer halben Stunde habe ich eine Audienz mit den Häuptlingen, bin mal gespannt, wann sich das Bürgermeisterbüro meldet. Die Wellen könnten nicht höher schlagen, es ist kein Geheimnis, dass von Eisner eine Menge Freunde in der Politik hatte. Das wird nun natürlich entsprechend ausgeschlachtet werden. Und darüber, dass Löbler ein Spitzenkandidat ist, brauchen wir ja nicht mehr zu reden, das wissen Sie ja mittlerweile alle, nehme ich an?«
    Zustimmendes Brummen und Kopfnicken.
    »Dann beschränken wir uns aufs Wesentliche, bitte. Wer möchte beginnen?«
    »Bei uns geht’s wohl am schnellsten«, ergriff Kullmer das Wort, der einen schnellen Blick mit Kaufmann gewechselt hatte. »Wir haben uns unter anderem die beiden Sekretärinnen vorgeknöpft. Sabine hat sich natürlich das Model vorgenommen, während ich die Walküre bekam«, warf er schnell dazwischen. »Nun, ich habe erfahren, dass sie es wohl gewesen ist, die das Mobiltelefon für ihren Chef besorgt und auch freigeschaltet hat, die Sache mit der Personalausweisnummer war von Eisner also vielleicht überhaupt nicht bewusst.«
    »Tut nichts zur Sache«, kommentierte Julia Durant trocken, »denn das Sperma wird sie wohl nicht für ihn im Opfer plaziert haben, oder?«
    »Frau Durant, bitte«, mahnte Berger, und Hellmer konnte sich ein kurzes Grinsen nicht verkneifen.
    »Das eine hat auch nicht zwingend mit dem anderen zu tun«, fuhr Sabine fort. »Das Handy gab von Eisner aber offenbar die nötige Anonymität, sowohl seiner Frau als auch seiner Firma gegenüber. Nun, da er tot ist, spricht nichts mehr dagegen, den Provider zu kontaktieren. Dann haben wir ja Gewissheit, für welche Zwecke er es benutzt hat. Das mit dem Sperma ist eine ganz andere Sache. Wäre es nicht denkbar, dass er ein Kondom benutzt hat, welches schadhaft war?«
    »Ach, das gibt’s doch nur im Fernsehen«, erwiderte Julia kopfschüttelnd. »Ein handelsübliches Gummi ist so dermaßen reißfest, dass man es ohne Beschädigungen aufs Fünffache seiner Größe aufpusten kann. Irgendwo gab es mal eine Reportage, da war die Rede von dreißig Litern Luft – dreißig Liter, stellt euch das nur mal in Tetrapaks vor! Von der Theorie des geplatzten Kondoms halte ich also überhaupt nichts.«
    »Und wenn sie es angestochen hat?«, warf Hellmer aus dem Hintergrund ein.
    »Weshalb, weil

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