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Tödlicher Ausweg: Thriller (German Edition)

Tödlicher Ausweg: Thriller (German Edition)

Titel: Tödlicher Ausweg: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marcia Clark
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weiter. Zeugen: Starla Moreno, keine Angabe, aber das ist sicher eine Frau, und zwei Männer. Lass uns Starla ausfindig machen.«
    »Interessanter Name«, sagte ich.
    Bailey klickte den vollständigen Bericht an. »Ja«, sagte sie. »Sogar noch interessanter, als du denkst. Starla heißt eigentlich Stanley. Beschreibung: eins fünfundachtzig, hundert Kilo, Totenschädel-Halsketten-Tätowierung.«
    »Allerliebst.«
    Bailey seufzte. »Das wird eine lange Nacht. Und ich verbringe sie mit dir.«
    Gegen zweiundzwanzig Uhr verließ die nächste Schicht die Wache, um ihren Streifendienst anzutreten, der bis sechs Uhr morgens dauerte. Ich stand auf und streckte mich. »Koffein nach dem Frühstück hasse ich, aber wenn ich jetzt keins bekomme, kippe ich aus den Latschen. Möchtest du auch?«
    »Ja. Und schön schwarz bitte«, sagte Bailey.
    Als ich zum Automaten ging, sah ich, dass sich unsere Bodyguards bereits versorgt hatten. Der Tisch war mit Pappbechern und Zuckertütchen übersät. Mit der nötigen Dosis Koffein kehrte ich zurück, und wir machten weiter.
    »Verhaftung wegen Prostitution. Name der Verdächtigen: Brandy.«
    »Sollte man diesen Namen nicht langsam aus dem Verkehr ziehen?«, fragte ich.
    »Das ist ein Klassiker«, sagte Bailey. »Scheint das richtige Alter zu haben. Hispanic …«
    »Könnte Tarnung sein.«
    »Größe: eins siebenundsiebzig«, sagte Bailey.
    »Weiter bitte.«
    Wir sichteten noch ein Dutzend Fälle, fanden aber nichts, das unsere Aufmerksamkeit verdiente.
    Ich hing über dem Schreibtisch, stützte den Kopf in die Hand und massierte mit der anderen meine Schläfe, um wach zu bleiben. Als ich gerade darüber nachdachte, wie man die Sache beschleunigen könnte, stieß Bailey mich mit dem Ellbogen an, zeigte auf den Bildschirm und las vor.
    »Einbruch – Bewohner/Opfer ist eine weiße Frau, keine Zeugen, keine Tatverdächtigen.«
    Einbruch und ein vielversprechendes Opfer. »Wohnung oder Haus?«, fragte ich.
    Dass jemand in Lilahs Alter sich ein Haus leisten konnte, war unwahrscheinlich, daher musste es sich um eine Wohnung handeln, wenn es eine echte Option sein sollte.
    »Wohnung«, erwiderte Bailey. »Opfer: Nina Klavens, kein Geburtsdatum.«
    »Das sollten wir im Auge behalten.«
    Gegen vier Uhr nachts hatten wir sämtliche Verhaftungsprotokolle gesichtet und zwei weitere Optionen gefunden: einen Autodiebstahl in Los Feliz und einen Handtaschenraub auf dem Sunset Boulevard.
    Wir brachen die Zelte ab und schleppten uns ins Biltmore, wo ich sofort ins Bett fiel. Mein letzter Gedanke war, dass Phil Hemet in einem ganzen Monat nicht so viele Stunden arbeitete. Wieso hatte mich heute kein Reporter verfolgt?

64
    T atendurstig wachte ich auf, weil ich mit den Informationen der Nacht die größten Hoffnungen verband. Gegen Ende des Frühstücks wollte ich uns noch einen Kaffee einschenken, aber Bailey winkte ab.
    »Für mich nicht«, sagte sie. »Ich werde mich mal umhören, wo wir unser Einbruchsopfer finden.«
    »Wenn sie immer noch an derselben Adresse wohnt, ist sie vermutlich nicht unsere Frau«, antwortete ich.
    Bailey nickte und klappte ihr Handy auf. Sie nannte den Namen des Opfers und die Adresse, und während sie auf die Antwort wartete, pirschte ich mich mit der Gabel an ihre Kartoffelpuffer heran und stibitzte einen. Bailey blitzte mich an.
    »Was denn?«, flüsterte ich. »Du warst doch fertig.«
    Sie zog ihren Teller weg und lauschte dann wieder ihrem Gesprächspartner. »Ja«, sagte sie, nahm Notizbuch und Stift und schrieb sich etwas auf. »Danke. Kann ich noch zwei andere Fälle abfragen?«
    Bailey nannte die Informationen, die wir über den Handtaschenraub und den Autodiebstahl hatten. Während sie die Einzelheiten abwartete, ging ich ins Schlafzimmer, um mich fertig zu machen. Als ich zurückkam, stand Bailey da und trank ihren Kaffee aus.
    »Und?«, fragte ich.
    »Unser Einbruchsopfer ist umgezogen.«
    »So weit, so gut«, sagte ich.
    Sie nickte. »Der Handtaschenraub ist allerdings eine Niete. Das Opfer war eine Touristin, die auf dem Sunset Boulevard von R2-D2 betatscht und dann ausgeraubt wurde.«
    »Ich würde mich sowieso lieber an C-3PO ranmachen.«
    Kostümierte Vertreter berühmter Figuren, fiktionaler oder realer, verdienten sich auf dem Sunset Boulevard eine goldene Nase. Jeden Tag flanierten Darth Vader, Spider-Man oder Hulk vor dem Grauman’s Chinese Theatre auf und ab. Dummerweise waren ein paar darunter, die arglose Fremde ausnahmen.
    »Unser Opfer kam aus

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