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Tödlicher Ausweg: Thriller (German Edition)

Tödlicher Ausweg: Thriller (German Edition)

Titel: Tödlicher Ausweg: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marcia Clark
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schüttelte den Kopf. »Wenn das Bankvideo den Mörder auch nicht zeigt, ist Lilah unsere einzige Hoffnung.«
    Bailey und ich wechselten einen Blick. Die Aussicht, auf Lilah angewiesen zu sein, war wenig verlockend.
    Genau in diesem Moment klingelte die Türglocke.
    »Sind Sie fertig?«, fragte die Frau.
    Ich war versucht, nein zu sagen, wollte aber keine Zeit verschwenden.
    »Fürs Erste, ja«, sagte ich.
    Wir folgten ihr nach vorn, wo ein junger Mann in Jeans und Parka stand und zum Rhythmus aus seinem Kopfhörer mit dem Kopf wippte. Hoffentlich zahlte er mit einem ungedeckten Scheck.
    »Stellen Sie sicher, dass die Videoaufzeichnung zur Verfügung steht«, befahl Bailey. »Und fahren Sie nicht weg. Vielleicht müssen wir noch einmal mit Ihnen reden.«
    »Weshalb?«, fragte sie.
    »Da wartet ein Kunde.« Bailey zeigte auf den Mann. Dann schenkte sie der Frau ein falsches Lächeln. »Einen schönen Tag noch.«
    Als wir auf den Gehweg traten, kam mir ein erfreulicher Gedanke: Wenn sie uns so behandelte, würde sie vielleicht auch Journalisten nicht leiden können. Viel brauchte es offenbar nicht, um in diesen Tagen meine Laune zu heben.

39
    D er Schnapsladen war vom Tatort weiter entfernt, aber wir überprüften die Videoaufzeichnungen trotzdem. Nada . Das Reisebüro zwei Türen weiter war auch ein Fehlschlag, obwohl der Besitzer von der ganz charmanten Sorte war.
    »Es tut mir wahnsinnig leid, dass ich nichts für Sie tun kann«, sagte er, und es klang fast, als meinte er es so. »Aber haben Sie mal über eine Reise nach Costa Rica nachgedacht? Um diese Jahreszeit ist es wunderschön dort«, sagte er eifrig. »Ich könnte Ihnen ein Superangebot machen.«
    Als er Costa Rica erwähnte, musste ich sofort an Graden denken. Bei unserem ersten Date hatte er beiläufig von einer zehntägigen Reise nach Griechenland und zu irgendwelchen griechischen Inseln gesprochen. Ich hatte mich bereits gefragt, wie sich ein Polizist den neuesten BMW der Spitzenklasse leisten konnte, und musste nun unwillkürlich denken, dass da nur Drogengeld im Spiel sein konnte. Er hatte gelacht, weil er mir mein Misstrauen angesehen hatte, und hatte von dem Videospiel erzählt, das ihn und seinen Bruder reich gemacht hatte. Die Erinnerungen waren meiner Stimmung nicht zuträglich, aber das war nicht die Schuld des Reisekaufmanns.
    »Klingt großartig«, sagte ich. »Vielleicht ein andermal.«
    Wir gingen zu Baileys Wagen.
    Ich gähnte, als ich den Sicherheitsgurt anlegte. Nachdem das Adrenalin vom Streit der vergangenen Nacht endgültig abgebaut war, spürte ich die Folgen von zu viel Stress und zu wenig Schlaf.
    »Ich dachte, du seist früh zu Bett gegangen«, sagte Bailey.
    Da man mich nun einmal beim Lügen ertappt hatte, musste ich wohl dabei bleiben. »Soll vorkommen. Je mehr man hat, desto mehr will man auch.«
    »Das soll ja für vieles gelten.« Bailey grinste. »Wo wir schon beim Thema sind, hattet ihr beiden eine gute Zeit gestern Abend?« Mit einem anzüglichen Lächeln fügte sie hinzu: »Deinem Aussehen nach zu urteilen muss ich allerdings gar nicht erst fragen.«
    Was nun? Ewig konnte ich es nicht aufschieben, ihr von unserem Zerwürfnis zu erzählen, aber jetzt war ich einfach nicht in der Stimmung dazu. Vor allem wusste ich auch nicht, was ich zu den Gründen sagen sollte, und so nickte ich nur vage.
    »Ist eigentlich das Video von der Bank endlich gekommen?«, fragte ich dann schnell. Zu diesem Zeitpunkt hegten weder Bailey noch ich die Hoffnung, dass uns das Bankvideo irgendwelche Aufschlüsse geben könnte, und meine Frage konnte Bailey nicht eine Sekunde lang täuschen. Sie warf mir einen eindringlichen Blick zu, war aber zu klug, um mich zu drängen.
    »Ja, das wollte ich dir gerade sagen. Es ist soeben gekommen«, antwortete sie. »Wollen wir zurückfahren und es uns ansehen?«
    Ich wollte schon zustimmen, als ich mich gerade noch rechtzeitig eines Besseren besann. Im Polizeigebäude könnte ich Graden über den Weg laufen, und ich hatte so das Gefühl, dass keiner von uns das gebrauchen konnte.
    »Ich muss zurück an die Arbeit. Könntest du mich am Gerichtsgebäude rauslassen?«
    Bailey zog eine Augenbraue hoch, beließ es aber dabei.
    »Klar, kein Problem«, sagte sie.
    »Ich hege keine großen Hoffnungen, was das Band angeht. Sollte es aber doch unseren Mörder zeigen, lass es mich wissen«, sagte ich, als wir vor dem Gerichtsgebäude vorfuhren.
    »Schön, dass du so optimistisch bist«, sagte Bailey trocken.
    Ich nahm die

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