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Tödlicher Ausweg: Thriller (German Edition)

Tödlicher Ausweg: Thriller (German Edition)

Titel: Tödlicher Ausweg: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marcia Clark
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sollte dann noch jemand den Fall vermasseln …«
    »Was willst du damit sagen?«, fragte ich gereizt. »Dass ich den Fall am besten nicht vermassele?«
    Toni hob gleichgültig die Arme. »So ungefähr. Verpatz die Sache einfach nicht, und alles wird gut.«
    Ich verdrehte die Augen. »Danke, Toni«, sagte ich sarkastisch. »Wäre ich selbst nie drauf gekommen.«
    Das hatte eine Spur bissiger geklungen als beabsichtigt.
    »Nun komm schon, Rachel«, sagte Toni. »Du reagierst zu empfindlich auf meinen Unsinn.« Sie starrte mich an. »Was ist überhaupt los? Du bist ja gar nicht du selbst.«
    Mehr als ihre Worte ließ mich ihr besorgter Gesichtsausdruck die Notbremse ziehen.
    »Und offensichtlich auch niemand Besseres«, gab ich zu. »Tut mir leid, Toni.«
    »Möchtest du darüber reden?«, fragte sie sanft.
    Der freundliche Tonfall durchbrach den Panzer der Wut, mit dem ich den Schmerz um Gradens Verlust eindämmte. Gegen meinen Willen traten mir Tränen in die Augen. Die Zeit war aber nicht wirklich günstig dafür, so mitten bei der Arbeit, daher schüttelte ich nur den Kopf und presste die Finger an die Schläfen, um die Tränen zurückzudrängen.
    »Okay«, sagte Toni. »Du lässt es mich wissen, wenn du so weit bist, nicht wahr?«
    Ich nickte.
    Ihr Handy klingelte. Sie erkannte die Nummer und seufzte. »Es geht um den alten Banditen. Da muss ich ran.«
    Ich winkte sie hinaus. »Geh. Und keine Sorge, wir reden darüber.«
    Toni lächelte, als sie das Handy aufklappte und zu ihrem Büro aufbrach.
    Ich versuchte, mich in der Arbeit zu verlieren, die sich auf meinem Schreibtisch stapelte, aber meine Gedanken wanderten ständig zu dem Streit mit Graden zurück. Hatte das Bedürfnis, die Sache mit Romy geheim zu halten, wirklich nur mit meinen Schuldgefühlen zu tun? War das nicht auch der Wunsch, der Vergangenheit zu entfliehen? Und selbst wenn es mit Schuldgefühlen zu tun haben sollte, bildete ich mir Gradens Kontrollzwang nicht einfach nur ein. Vermutlich hätte das mit uns sowieso nicht funktioniert, Romy hin oder her. Mein Bedürfnis nach Privatheit – und mochte es noch so exzessiv sein – würde sich nie mit Gradens Kontrollzwang und seiner Neugierde vertragen. Besser einsehen, dass die Sache von vornherein zum Scheitern verurteilt war, als sich selbst etwas vormachen.
    Ich beließ es bei diesem deprimierenden Schluss, und meine Gedanken kehrten zu Lilah zurück. Mit Hilfe meiner Liste machte ich mich an die Arbeit.
    Ich telefonierte gerade auf dem Handy, um ein Gespräch mit meiner Kontaktperson im öffentlichen Schulsystem anzubahnen, als das Telefon im Büro klingelte.
    »Staatsanwaltschaft, Knight«, sagte ich.
    »Auf dem Bankvideo ist etwas«, sagte Bailey.
    »Etwas – wie ein Bild vom Mörder?«
    »Nein.« Bailey seufzte.
    »Dann bleibt uns nur Lilah.«
    »Ja. Wir haben alle Kameras im einschlägigen Bereich abgeklappert.«
    Ich war schon mies gelaunt, und diese Nachricht half auch nicht groß – obwohl ich nicht ernsthaft erwartet hatte, dass uns das Bankvideo den Täter liefern würde. »Warum kommst du nicht mit dem Band hierher?«
    »Ich dachte, du hast vielleicht Lust, es dir hier anzusehen«, antwortete Bailey. »Das liegt doch auf deinem Heimweg, und wir könnten hinterher noch einen Drink nehmen …«
    Es lag tatsächlich auf meinem Heimweg, und normalerweise hätte mich der Plan auch gereizt. Jetzt war ich allerdings misstrauisch. Wollte sie mich absichtlich ins Polizeigebäude locken? Das war nun bereits das zweite Mal, dass sie das vorschlug. Andererseits waren ihre Vorschläge nicht gerade abwegig, sodass ich mich vielleicht eher fragen sollte, ob ich nicht langsam paranoid wurde. Jedenfalls biss ich nicht an.
    »Ich muss hier noch was fertig machen«, sagte ich gezwungen. Selbst kleine Lügen gingen mir bei Bailey und Toni nicht leicht über die Lippen. »Warum kommst du nicht mit dem Video hierher, dann können wir später ins Hotel fahren und einen Drink nehmen?«
    Spätestens beim Drink würde ich ihr die Sache mit Graden erzählen müssen. Wie ich ihn kannte, führte er schon wieder ein fröhliches Singledasein, und ich wollte nicht, dass Bailey die Geschichte von jemand anderem erfuhr. Natürlich würde ich mit einer zufriedenstellenden Erklärung für das Zerwürfnis aufwarten müssen, und bislang war mir noch nicht viel dazu eingefallen. Eigentlich gar nichts, um genau zu sein.
    Bailey zögerte kurz, dann stimmte sie zu. »Bin in zehn Minuten da.«

40
    T atsächlich brauchte sie

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