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Toedlicher Blick

Titel: Toedlicher Blick Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Sandford
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schrecklich, wenn Ihre Frau verhungern müsste … Hören Sie, ich bin hier im Hospital, und es hat sich eine gewisse pikante Situation ergeben.«
    »Was für eine pikante Situation?«
    »Sie haben einen jungen übereifrigen Schnösel als Pflichtverteidiger für Randy Withcomb hergeschickt; er spricht gerade mit Randy, und nun ist es so, dass wir Randy eine ganze Menge Ärger ersparen können, wenn er uns die Hilfe gibt, die wir dringend von ihm brauchen.«
    »Ehm, Withcomb ist der Typ, den die Cops niedergeschossen haben?«
    »Ja. Wir haben überall in seinem Appartement Blut gefunden, das er noch versucht hat aufzuwischen, als wir das Haus gestürmt haben. Dann haben die Kollegen in St. Paul die Leiche seiner Freundin in einem Müllcontainer hinter einem indischen Restaurant gefunden, und ihr Blut stimmt mit dem in seinem Appartement überein. Er sitzt also ganz tief in der Scheiße, aber wir könnten ihn vor einer Anklage wegen Mordes bewahren, wenn er uns die schon erwähnte Hilfe gibt.«
    »Wie?« Page klang, als ob er nebenher ein Sandwich essen würde.
    »Der Mord hat sehr viele Ähnlichkeiten mit den Morden dieses Totengräbers, und wir wissen, dass Randy mit ihm in Verbindung stand; Randy hat Schmuck verkauft, der von einem der Opfer des Killers stammt. Wenn Randy uns den Namen des Mannes nennt, von dem er den Schmuck hat, ist er wahrscheinlich die Anklage wegen Mordes los. Die Chance dazu ist jedenfalls ziemlich groß. Aber Ihr übereifriger junger Schnösel lässt uns nicht mal ins Krankenzimmer.«
    »Welchen übereifrigen jungen Schnösel haben wir denn da hingeschickt?«, fragte Page.
    »Echt junger Bursche. Trägt einen schwarzen Anzug, der aussieht, als ob gerade ein Traktor darübergerollt wäre. Er hat einen riesigen Aktenkoffer dabei. Größer und dicker als Ihr Schwanz in Bestform.«
    »Dann wird er Schwierigkeiten haben, ihn hochzuheben«, sagte Page selbstbewusst. »Der Name des Schnösels ist Robert – genannt Rob – Lansing, wie die Stadt in Michigan. Sie sagten, Sie stehen draußen vor dem Krankenzimmer?«
    »Ja.«
    »Bleiben Sie dort. Er wird zu Ihnen kommen.«
    Sie beendeten das Gespräch, und zehn Sekunden später hörte Lucas im Krankenzimmer ein Mobiltelefon läuten. Wiederum eine Minute später kam Lansing aus der Tür geschossen.
    »Welches von euch Arschlöchern hat Page angerufen?«, fauchte er.
    »Ich war das, Sie übereifriger kleiner Scheißer«, sagte Lucas. »Und jetzt äußern Sie sich schleunigst zu der Frage, ob Sie Status-Spielchen treiben oder über das Wohl oder Wehe Ihres Klienten mit uns reden wollen.«
    Die Klärung der juristischen Dinge dauerte nur fünf Minuten. Lansing verlangte von den Cops, dass keine direkten Fragen zum Mord an der Frau oder zu der Schießerei beim Sturm auf Randys Haus gestellt würden, war aber mit Fragen zum Totengräber einverstanden und auch damit, dass man Randy das Schauspielerfoto zeigte.
    Als sie ins Zimmer kamen, schien Randy wieder in Schlaf gefallen zu sein. Als Lansing jedoch »Mr. Withcomb« sagte, hob er langsam die Lider und ließ den Blick über die vier Männer am Fußende seines Bettes wandern. Schließlich blieb er an Lucas hängen.
    »Du verdammtes Arschloch«, keuchte er mit einer Stimme, die trockener klang als das Summen einer Wespe.
    »Ja, ja, reagieren Sie sich ruhig ab«, sagte Lucas. »Randy, Sie sitzen ganz tief in der Scheiße, aber Gott möge mir verzeihen, ich bin gekommen, um Ihnen da halbwegs rauszuhelfen. Wissen Sie, wer Ihre Freundin umgebracht hat? Wer Suzanne ermordet hat?«
    »Ich war’s nicht«, flüsterte er.
    »Wer war es?«
    »Irgendein verdammtes Arschloch.«
    »Wissen Sie einen Namen?«
    Randy schüttelte vorsichtig den Kopf. »Kann mich nicht erinnern. Mein Kopf ist leer.«
    »Sehen Sie sich das an«, sagte Lucas und zeigte ihm das Bild des Schauspielers aus dem Film
Der Schakal
. »Ist es dieser Typ da?«
    Randy sah hin, schloss dann die Augen wieder, drehte den Kopf zur Seite, aber dann riss er sich zusammen und wisperte: »Nein, Mann. Ich kenn den Typ da nicht.«
    »Aha, Sie kennen ihn nicht«, wiederholte Lucas.
    »Er kennt ihn nicht«, schnappte Lansing.
    »Sie sollten aber
wünschen
, dass er ihn kennt«, sagte Del zu ihm. »Oder haben Sie das Konzept unseres Deals nicht kapiert?«
    »Hey, was fällt Ihnen ein, Sie …«
    »Halten Sie die Klappe«, schnauzte Marshall ihn an. Und wandte sich an Randy: »Einen Vornamen, einen Familiennamen, jemand sonst, der ihn kennen könnte, irgendwas in

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