Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Toedlicher Blick

Titel: Toedlicher Blick Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Sandford
Vom Netzwerk:
dieser Art?«
    »Ich muss nachdenken«, sagte Randy. »Ich bin ganz durcheinander …«
    In den nächsten zehn Minuten kamen sie in neun verschiedenen Varianten auf die Frage zurück, aber Randy schüttelte stets den Kopf, so fest er eben konnte, und zum Schluss schien er einzudösen.
    »Das war’s«, sagte Lansing.
    Lucas sah Del und Marshall an. »Wir haben ein Problem …«
    »Vielleicht morgen«, sagte Del. »Er hat immer noch verdammt viel Shit im Körper.«
    Randy kam noch einmal zu sich, sah Lucas an. »Ich spür meine Beine nicht, Mann.«
    »Man bemüht sich um Sie, Randy«, sagte Del. »Sie sind hier in guten Händen.«
    »Ja …« Er trat wieder weg.
    Draußen im Flur sagte Lucas zu Lansing: »Ich möchte Ihnen einen guten Rat geben, junger Mann. Wenn Cops mit einem Ihrer Klienten
inoffiziell
reden wollen, sollten Sie das in neunzig Prozent der Fälle zulassen. Sofern Sie es nicht tun, sind Sie in den Arsch gekniffen. Denn wir versuchen nicht, jemanden in einem inoffiziellen Gespräch in Schwierigkeiten zu bringen, wenn sein Anwalt daneben steht. Wenn wir sagen, der Klient könnte uns vermutlich helfen und wir ihm im Gegenzug auch, dann meinen wir das ernst.«
    »Also sprach der berühmte Lucas Davenport«, sagte Lansing. »Lecken Sie mich am Arsch.«
    Sie gingen, Lucas voraus, zum Wagen. Auf halbem Weg über den Parkplatz hörte er die beiden hinter sich lachen, und er drehte sich um und fragte: »Was ist so lustig?«
    »Wir haben über deine Technik bei der Herstellung zwischenmenschlicher Beziehungen gesprochen«, sagte Del. »Terry meinte, du solltest mal einen Lehrgang zu diesem Thema machen.«
    »Ich scheiße auf Terry
samt
seinem Kurs«, knurrte Lucas. »Dieser verdammte übereifrige Mistkerl …«
    Marcy war allein im Büro, als sie zurückkamen. »Wir haben alle Leute von St. Patrick erfasst«, sagte sie. »Und wir haben das vorläufige Ergebnis der chemischen Untersuchung vom Büro des Gerichtsmediziners bekommen. Es besagt, dass die alte Lady wahrscheinlich erstickt worden ist.«
    »Ich hab’s doch gewusst!«, sagte Lucas. »Es könnte natürlich im Affekt passiert sein, nicht geplant … Wenn es aber eine Affekthandlung war, muss sie jemand begangen haben, der sie gut genug kannte, um ihre Leiche ins Büro zu schaffen. Ich glaube nicht, dass der Mord dort passiert ist, aber warten wir mal die Feststellung des Todeszeitpunkts ab … Wie war der Name ihres Sohnes? James?«
    »Ja.«
    »Er passt eigentlich nicht ins Bild, aber das Bild kann ja auch falsch sein«, sagte Marshall. »Er sieht nicht aus wie unser Filmstar, eher wie Yul Brynner.«
    »Meinen Sie denn, er könnte seine eigene Mutter umbringen?«, fragte Marcy.
    »Der Totengräber könnte das, denn er ist psychisch total aus den Fugen«, schaltete Lucas sich ein. »Aber ich habe diesen James Qatar drüben bei der Gerichtsmedizin gesehen, und er war am Boden zerstört. Terry musste ihn trösten.«
    »Ich bin immer sehr erfreut, wenn starke Männer sich dazu herablassen, mal ein wenig Mitgefühl zu zeigen«, sagte Marcy zu Marshall.
    »Blödsinn, verehrte Lady«, knurrte Marshall. Er hatte Marcys Spott erkannt. »Ich habe ihm nur ein bisschen auf die Schulter geklopft.«
    »Kein Erfolg bei Randy, nehme ich an?«, fragte Marcy.
    »Wir sind dort auf so einen übereifrigen kleinen Anwalt gestoßen …« Lucas erzählte ihr die Geschichte, während Del und Marshall sich Stühle holten.
    »Wir müssen an Randy dranbleiben«, sagte Marcy. »Er ist der Schlüssel zur Lösung des Falles.«
    »Ich weiß, ich weiß… Verdammt, es sah so leicht aus. Stattdessen ist es inzwischen so schwierig wie das Auszählen von Wählerstimmen in Florida.«
    Es schien mancherlei zu geschehen, aber nicht viel zu tun zu geben – die Welle des Misserfolges bei Randy hatte sie aufs Trockene gespült, und es gab nichts, was sie unternehmen konnten. »Was machen wir jetzt?«, fragte Del, sah dabei Marcy an.
    »In St. Patrick gibt es eine Menge Leute, mit denen wir reden müssen.«
    »Oje, Scheiße«, sagte Del. »Okay, okay, ich gehe hin …«
    »Ich werde mit Harmon reden«, sagte Marshall. »Vielleicht spuckt sein Computer was aus.«
    »Hat er heute Morgen bereits getan. Bei den Namen, die Ware uns gegeben hat – ihr erinnert euch? – haben sich zwei Treffer ergeben. Einer der Männer ist bei einer Verkehrskontrolle mal wegen Besitzes von Kokain festgenommen worden, ein anderer ist wegen Gewalttätigkeit gegen seine Frau vorbestraft. Ich habe mir die Fotos der

Weitere Kostenlose Bücher