Toedlicher Blick
gewesen sein könnte sowie mit Brillantsplittern besetzte Saphir-Ohrringe. Große Saphire. Sehr teuer.«
Langes Schweigen. Dann: »Sie bringen meine Eier zum Kochen …«
»Nichts davon steht auf der Liste?«
»Nein«, knurrte Allport. »Ich muss noch mal mit meinen Leuten reden.«
»Sie trug auch einen goldenen Ehering an der rechten Hand«, ergänzte Lucas.
»Kein Ehering. Nichts dergleichen.«
»Was halten Sie von dieser Sache?«
»Ich werde wohl Überstunden machen müssen.«
Sie beendeten das Gespräch. Lucas beugte sich zur Verbindungstür vor und rief: »Marcy!«
Sie rief zurück: »Was?«
»Hast du die Nummer von Aronsons Eltern?«
Sie suchte sie raus und kam damit zu ihm ins Zimmer. »Was ist los?«, fragte sie.
»Das sage ich dir gleich.« Er wählte die Nummer, und Marcy setzte sich hin. Der Name von Aronsons Mutter war Dolly, und sie fragte mit ruhiger Stimme: »Haben Sie ihn geschnappt?«
»Noch nicht«, antwortete Lucas.
»Ich bete, dass es Ihnen gelingt.«
»Mrs. Aronson, besaß Ihre Tochter irgendwelche wertvollen Sachen, vor allem Schmuck oder andere teure Wertgegenstände, die nach ihrem Verschwinden vermisst wurden?«
»Ja«, sagte sie sehr bestimmt. »Zwei Schmuckstücke. Wir haben das damals einem der Polizisten gesagt, aber man hat nie rausgefunden, was damit geschehen ist. Wir haben nicht nachgehakt, weil wir den Eindruck vermeiden wollten, wir würden uns beschweren, verstehen Sie?«
»Wir glauben, der Mörder könnte den Schmuck an sich genommen haben.«
»O nein …«
»Wenn er es aber getan hat und wir die Schmuckstücke identifizieren können …«
»Ich würde die beiden Stücke mit Sicherheit wieder erkennen – eine alte Perlenkette und einen alten Ehering mit einer Perle. Ich habe sie von meiner Mutter bekommen, und sie hat sie wiederum von ihrer Mutter geerbt. Ich hatte den Schmuck dreißig Jahre lang.«
»Haben Sie Fotos davon oder so was?«
»Unser Versicherungsagent hat welche, denke ich. Soll ich sie Ihnen zuschicken?«
»Ja … Ehm, nein. Ich würde es vorziehen, wenn Sie damit zu Ihrem Polizeirevier gehen, Farbkopien machen lassen und mir die dann schicken. Bewahren Sie die Originale gut auf, falls wir sie später brauchen sollten.«
»Das mache ich – ich schicke Ihnen die Kopien dann mit Eilpost. Wenn Sie sie sofort brauchen, könnte Dick sie Ihnen auch zufaxen …«
»Eilpost genügt«, sagte Lucas.
Nachdem er aufgelegt hatte, sagte er zu Marcy: »Wir brauchen eine Liste aller Pfandleiher und Hehler in der Stadt.«
»Ich lasse sie mir von den Jungs der Abteilung Eigentumsdelikte geben«, sagte sie. »Meinst du denn, der Killer wäre dumm genug, dieses Zeug an sich zu nehmen und es dann hier zu verscherbeln?«
»Wie viele Künstler-Killer aus Minneapolis kennen Hehler in New York?«
»Okay, ich erledige das gleich«, sagte Marcy.
»Wie kommt ihr mit unseren Listen voran?«
»Wir sind wieder auf ein paar Übereinstimmungen gestoßen, aber sie sind nicht viel versprechend.«
»Und wie steht’s mit der Identifizierung der Leichen vom Friedhof?«, fragte Lucas.
»Nichts Neues. Nur die, die wir bereits identifiziert haben. Die Kollegen von der Staatspolizei stellen die Zahnarzt-Unterlagen aller Frauen zusammen, die als vermisst gemeldet sind und Ähnlichkeit mit denen haben, die wir bereits kennen – mehr oder weniger blondes Haar, mehr oder weniger interessiert an Kunst, siebzehn bis fünfunddreißig Jahre alt zum Zeitpunkt des Verschwindens.«
»Ich wette, da kommt eine ganze Menge zusammen.«
»Erste Ergebnisse werden wir morgen kriegen.«
»Wir wollen die Nase vorn haben. Du musst unsere Listen ergänzen, sobald ein neuer Name auftaucht.«
Sie hatte einen Stapel Papier in der Hand, den sie jetzt durchblätterte. »Da war ein Mädchen aus Lino Lakes, eine gewisse Brenda, glaube ich …« Lucas musste über ihren Eifer lächeln, und er fragte: »Dir gefällt so was, nicht wahr? Eine Spurensuche zu organisieren?«
»Ja«, sagte sie und sah auf. »Nicht nur das – ich bin auch gut darin.«
»Ich bin davon ausgegangen, dass du das bist«, sagte er. »Ich hoffe nur, du verbringst nicht zu viel Zeit bei dieser Task-Force. Sag den Typen deinen Namen, nicht viel mehr, und halte dich weiterhin hier auf, nicht bei ihnen. Es ist immer besser, auf der Seite der Gewinner zu sein.«
»Der Gewinner?«
»Ja«, sagte Lucas. »Die Task-Force wird diesen Killer nicht überführen. Aber wir werden es.«
An diesem Abend machte Lucas eine Pasta mit seiner
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