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Toedlicher Gesang

Toedlicher Gesang

Titel: Toedlicher Gesang Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sonja Planitz
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...?“ „Genau das frage ich mich auch
grade. Da stimmt definitiv was nicht. Und der Knochen ist garantiert auch echt.
Nur leider hat er ihn mir nicht zurückgegeben“, ärgerte sich Emily. Da Dascha
jedoch in diesem Moment von der Lehrerin gerufen wurde, entschlossen sie sich, 
später weiterzureden.
    Nach dem Kurs verließen
Dascha und Emily leicht ratlos das Schulgebäude. Ohne den Knochen standen sie
mit den zwei Federn und dem verwackelten, schlecht belichteten  Foto
ziemlich blöd da. Als sie grade den Weg zum Wohntrakt antreten wollten, hörten
sie lautes Geschrei vom Sportplatz. Sie schauten sich kurz an, dann liefen sie
gleichzeitig los um zu schauen, was dort los war. Schon von Weitem sahen sie,
dass zwei Mädchen sich gegenüberstanden und sich schubsten und anbrüllten. Die
Sportlehrerin stand daneben und versuchte die beiden auseinanderzuhalten,
jedoch erfolglos. Als sie angekommen waren, erkannten sie die Streithähne; es
waren Koko und Aqua. Scheinbar stritten sie sich darum, dass Aqua Kokos Posten
als Kapitän der Mädchen-Fußballmannschaft übernehmen sollte, weil sie dafür
wohl besser geeignet sei. Koko war knallrot angelaufen vor Wut und brüllte
abwechselnd Aqua und die Lehrerin an, was ihnen einfiele, ihr nach all den
Jahren diesen Posten wegzunehmen und ausgerechnet an eine Neue geben zu wollen.
Die Lehrerin versuchte ihr zu erklären, dass Aqua einfach mehr Teamgeist an den
Tag legen würde, und Aqua nickte zustimmend und grinste Koko überheblich an. Man
sah richtig, wie Koko explodierte und dann auf Aqua losging. Es flogen die
Fäuste, sie schubsten sich, traten nacheinander und fielen dann auf den Boden
und prügelten sich weiter, wobei es Aqua so aussehen ließ, als würde sie sich
nur verteidigen. Die anderen Mädchen der Mannschaft standen hilflos daneben und
taten nichts. Scheinbar wollten sie nicht Partei für eins der Mädchen
ergreifen, aber dazwischengehen wollten sie auch nicht. Nur die Lehrerin
versuchte Koko, die die kleinere der beiden war, von Aqua wegzuziehen. Als
einzige Reaktion darauf fing sich die Lehrerin noch einen Schlag in die
Kniekehle von Koko ein und ging mit schmerzverzerrtem Gesicht in die Knie. Da
reichte es Emily, sie sprang über den flachen Zaun und rannte zu den beiden
hin. Erst zog sie die Lehrerin aus der Schusslinie, dann packte sie Koko an den
Oberarmen und zerrte an ihr, damit sie von Aqua ablassen würde. Dascha kam ihr
zu Hilfe, doch Koko war wirklich verdammt stark und kaum unter Kontrolle zu
kriegen. Als Dascha und Emily sie gepackt hatten und wegzogen, schlug Aqua
nochmal nach Koko. Diese riss daraufhin ihren Arm von Emily los, packte Aquas
Arm und biss einmal kräftig zu. Aqua wich zurück und schrie schmerzerfüllt auf,
Koko hatte so fest gebissen, dass Blut aus der Wunde lief. Lachend leckte Koko
sich die Lippen ab. „Das hast du verdient, du blöde Kuh!“, schrie sie sie an,
dann ließ sie sich wegziehen und blieb stocksauer zwischen Dascha und Emily
sitzen. Aqua standen zwar Tränen in den Augen, aber ganz kurz huschte ein
diabolisches Grinsen über ihr Gesicht. „Nein meine liebe. DAS hast DU
verdient!“, sagte sie, drehte sich um und ging. Sie humpelte leicht und hielt
sich den Arm, ging aber mit erhobenem Kopf Richtung Wohntrakt. Koko schaute ihr
nach, ihr Blick war einerseits wütend, andererseits verwirrt. Sie schwieg.
Emily machte Dascha ein Handzeichen, bei Koko zu bleiben, ging zur Lehrerin,
half ihr hoch und fragte, ob alles in Ordnung sei mit ihr. Die anderen
Schülerinnen standen immer noch hilflos daneben. Die Lehrerin zupfte ihre
Klamotten wieder zurecht, dann ging sie zu Koko und baute sich vor dieser auf.
„Junge Dame, das wird Konsequenzen haben, das ist dir schon bewusst, oder?“,
fragte sie wütend. Koko reagierte nicht, sondern starrte ins Leere. „Koko, ich
rede mit dir! Antworte! Hast du mich verstanden?“ Immer noch reagierte Koko
nicht sondern starrte mit leerem Blick ins Nirgendwo. Dascha knuffte ihr auf
die Schulter, aber immer noch keinerlei Reaktion. Koko schwankte nur kurz unter
dem Knuff zur Seite und dann wieder in ihre Ausgangsposition zurück. Emily
beugte sich zu ihr herunter. „Koko? Was hast du?“, fragte sie. Irgendwie war
ihr dieses Verhalten unheimlich, eine böse Vorahnung überkam sie mit einem
kalten Schauer, der ihr über den Rücken lief. Kokos Kopf sackte kurz auf ihre
Brust, dann riss sie ihn wieder hoch und sprang auf. Das Weiße in ihren Augen
leuchtete feuerrot, sie grinste

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