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Toedlicher Gesang

Toedlicher Gesang

Titel: Toedlicher Gesang Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sonja Planitz
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warum Kyle so hypnotisiert auf
ihren Gesang reagiert. Und warum die Federn die gleiche Farbe haben wie ihr
Haar. Sie lockt die Jungs mit ihrem Gesang hierher, zieht sie ins Meer und
verspeist sie dort. Das erklärt auch, warum sie uns beim ersten Mal vertrieben
hat und beim zweiten Mal sogar geflüchtet ist. Wir sind nicht das, was sie
jagt. Aber was hat sie mit Kyle vor? Was soll das Theater mit der
Theatergruppe?“, fragte sie. „Wir haben es hier also mit der legendären Sirene
Ligeia zu tun“, stellte Kira nochmal fest. „Nun ja, sie hat Kyle wohl nicht am
Wasser erwischt. Er kommt ja nur zu den Partys hierher und letztes Mal war er
die ganze Zeit bei uns“, vermutete Emily. Dann griff sie sich Daschas Laptop
und tippte ebenfalls herum. Nach kurzer Zeit hatte sie die Antwort gefunden.
„Eine Sirene stirbt, wenn sie ihr Opfer nicht bekommt. Also hat Ligeia sich
Kyle als Opfer ausgesucht und muss alles tun, um ihn auch zu erwischen, weil
sie sonst sterben würde“, erklärte sie. Dascha blieb stehen und schaute
entsetzt. „Sie wird also alles daran setzen, Kyle zu ... töten?“, fragte sie. Emily
nickte ernst. Dascha durchfuhr eine Welle der Angst. Ihr Kyle sollte sterben?
„Das werde ich nicht zulassen! Legendäre Sirene hin oder her, von mir aus auch
hoch und runter! Niemand tut Kyle weh! Die werd' ich fertigmachen, wie, ist mir
egal!“, sagte sie dann entschlossen. Emily lächelte. „So mutig?“, fragte sie.
„Natürlich! Kyle gehört mir, da kann kommen, wer will!“, blieb Dascha bei ihrem
Standpunkt. „Hiermit erkläre ich dieser komischen Fabelfigur den Krieg!“,
setzte sie noch hinterher. Als jedoch ein leises Klatschen hinter ihr ertönte,
fuhr sie vor Schreck herum und stieß sich - wie sollte es anders sein - erst
mal den Kopf an einem Kerzenhalter. „Cindy? Wo kommst du denn her?“, fragte
Kira erstaunt. Es war tatsächlich Cindy, die aus dem Schatten trat und sich mit
geheimnisvoller Miene vor die Mädchen stellte. „Ihr habt also gesehen und
geglaubt. Sehr mutig von euch“, sagte sie mit ruhiger Stimme. „Cindy, woher
wusstest du das? Und was ist mit Koko passiert? Du weißt es doch! Sag es mir!“,
bat Kira verzweifelt. Cindy senkte ihre Stimme zu einem Flüstern. „Sie ist ein
Monster geworden“, raunte sie den Mädchen zu. „Wie konnte das ...“, setzte Kira
an, doch Cindy unterbrach sie: „Ich kann es euch nicht sagen. Aber ihr könnt
ihr nicht helfen, und ihr solltet nicht in ihre Nähe gehen. Sie ist jetzt ein
Monster“, wiederholte Cindy ernst. Dann drehte sie sich um und ging. Kira
wollte sie erst aufhalten, doch Emily hielt sie fest. „Lass sie gehen. Wir
wissen, dass sie mehr weiß als sie sagt. Aber irgendetwas hindert sie scheinbar
daran, uns das mitzuteilen. Lass uns versuchen, mit dem, was sie gesagt hat,
etwas herauszufinden. Ich bin mir sicher, sie kommt und gibt uns mehr Hinweise,
wenn sie es kann.“ „Aber ... meine Koko ist doch kein Monster! Was redet dieses
verrückte Mädchen da?“, fragte Kira und schaute Emily traurig an.
„Wahrscheinlich ist das ihr Hinweis. Ligeias Identität konnten wir aufklären.
Aber was ist mit Aqua? Eine Sirene ist sie sicher nicht. Wir müssen
herausfinden, wer oder was Aqua ist. Ihr Name hilft uns nicht weiter, Aqua ist
Latein und heißt Wasser. Und Anima ist einfach nur ein lateinischer Begriff für
die reine Form von etwas. Also Wasser in seiner reinen Form. Das kann alles
Mögliche sein ... außerdem sollten wir überlegen, wie wir uns jetzt verhalten“,
sagte Dascha. „Stimmt, glauben tut uns keiner und wird uns auch keiner. Einfach
umbringen können wir die beiden auch nicht“, sagte Kira nachdenklich.
    Die drei Mädchen saßen im
Kreis und dachten nach, als plötzlich der Wind zwei Stimmen zu ihnen trug. Sie
schauten sich wortlos an und machten dann per Handzeichen aus, dass sie
vorsichtig an Deck gehen und gucken wollten, was da vor sich ging. Langsam und
schweigend krabbelten sie an Deck und versteckten sich hinter der Reling neben
einer Stelle, wo ein Stück herausgebrochen war. Vorsichtig schaute Dascha durch
den Spalt zum Strand. Sie erkannte Aqua, die nur einen Bikini trug und einen
Mann dabei hatte, den sie nicht kannte. Auf jeden Fall war er weder Schüler noch
Lehrer. Vermutlich kam er aus dem Dorf, dessen Lichter in der Ferne schwach
leuchteten. Leise kicherten die beiden und machten sich auf den Weg zu dem
abgeschirmten Strandabschnitt. Dascha ließ auch die anderen beiden schauen, was
passierte, und

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