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Toedlicher Hinterhalt

Toedlicher Hinterhalt

Titel: Toedlicher Hinterhalt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Suzanne Brockmann
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Spielchen mitspielen und den Ball ins Ziel bringen.
    Diesmal tat er nicht so, als würde er ihre Andeutungen falsch verstehen, sondern setzte nur dieses leicht schiefe Lächeln auf, bei dem sie immer weiche Knie bekam. »Was unternehme ich deinetwegen bloß? Du solltest lieber vor mir davonlaufen.«
    »Warum sollte ich das tun«, hakte sie mit klopfendem Herzen nach, »wenn ich doch eigentlich möchte, dass du mich wieder küsst?«
    Und als er sich von der Wand abstieß, wusste Kelly, dass er genau das tun würde. In der vergangenen Nacht hatte er den gleichen Ausdruck in den Augen gehabt, ebenso wie vor so vielen Jahren in Joes Auto. Ihr Puls beschleunigte sich auf das Vierfache, sie bekam einen trockenen Mund und …
    Die Fahrstuhltüren gingen auf.
    Ein halbes Dutzend Leute stand vor ihnen, starrte sie an und wartete darauf, einsteigen zu können. Tom, wie immer ganz der Gentleman, trat zurück, um Kelly vorangehen zu lassen.
    »Komm«, sagte sie, während sie vor ihm durch die belebte Eingangshalle schritt und sich bemühte, nicht rot zu werden. Er hatte sie doch küssen wollen, oder? »Ich bringe dich zum Zug.« Zum Teufel noch eins, wenn sie im Auto säßen, würde sie ihn küssen.
    Doch Tom fasste ihre Hand und hielt sie auf, noch ehe sie die Tür aufstoßen konnte, die zur Tiefgarage führte. »Ich schaffe es auch allein zum Zug. Es ist doch unsinnig, wenn du mich erst zur North Station bringst und dann den ganzen Weg wieder zurück zum Krankenhaus fährst, um Betsy zu sehen.«
    »Oh«, entfuhr es ihr. »Nein, das macht mir nichts aus. Genau genommen ist mir sogar viel wohler, wenn ich dich zum Bahnhof bringe und in den richtigen Zug setze.«
    »Das ist lächerlich. Du brauchst das nicht zu machen. Ich bin doch kein Kind mehr.«
    »Und was, wenn dir wieder schwindlig wird?«, fragte sie besorgt.
    Er lachte. »Dann setze ich mich hin und warte, bis es wieder vorbei ist. Falls mir wieder schwindlig werden sollte, verspreche ich dir hoch und heilig, dass ich dieses Mal nicht wie gestern Abend mehrere Meilen im Höchsttempo laufe, okay?«
    Während sie ihn wenig überzeugt ansah, trat statt der vorherigen Belustigung ein weicherer, viel wärmerer Ausdruck in seine Augen. Er verschränkte seine Finger mit ihren und zog sie an sich.
    »Ich finde es schön, wenn du dich um mich kümmerst, Kelly«, sagte er. »Das gibt mir ein gutes Gefühl. Aber weißt du,
was?«
    Sie schüttelte den Kopf, bemerkte jedoch, dass er ihr noch näherkam, und spürte das Verlangen, ihm auch noch näher sein zu wollen – ihre Beine und Unterkörper berührten sich, Kellys Busen drückte gegen seine Brust.
    »Ich bin ein hoch qualifizierter Profi«, erklärte er ihr. »Ich glaube, ich werde es allein vom Krankenhaus zum Bahnhof und zurück nach Baldwin’s Bridge schaffen, selbst wenn mir unterwegs ein bisschen schwindlig werden sollte.«
    Sein Mund war nun nur noch Zentimeter von ihrem entfernt. Aber er hielt kurz inne und sah zu ihr herunter, bevor er das letzte bisschen Abstand zwischen ihnen schloss und sie küsste, wobei er seine Lippen sanft auf ihre presste.
    Es war ein Bis-später-Kuss, doch er fühlte sich anders an, als alle Bis-später-Küsse, die sie bisher mitten im Foyer eines Krankenhauses bekommen hatte.
    Er ließ sich Zeit, legte Wert darauf, ihren Körper an seinem zu spüren, und genoss die Liebkosung sichtlich. Und obwohl er quasi nur aus hart trainierten Muskeln bestand, fühlten sich seine Arme ganz weich an.
    Auch seine Lippen waren zart und wunderbar sanft. Er schmeckte nach Kaffee und Schokolade, nach allem Guten und Richtigen in der Welt.
    Als er sich schließlich von ihr löste und den Kopf hob, war sie es, der schwindlig war. Aber das machte nichts, denn er hielt sie immer noch ganz fest in seinen Armen.
    Fester, als sie jemals im Foyer eines Krankenhauses gehalten worden war.
    Tom schien es nicht im Geringsten zu stören, dass sie in aller Öffentlichkeit so dastanden. Die Dutzenden von Menschen um sie herum kümmerten ihn nicht. Mit Sicherheit nahm er sie wahr, aber er hatte in diesem Moment nur Augen für sie, die anderen waren ihm vollkommen egal. Sowohl Gary als auch ihr Vater hätten über eine solche Zurschaustellung von Zuneigung die Stirn gerunzelt, aber für Kelly fühlte es sich genauso gut an, wie sie es sich immer erträumt hatte. Wenn er sie so in der Öffentlichkeit küsste, wie würde es dann erst werden, wenn sie allein wären? Der Gedanke war einfach überwältigend.
    »Du vertraust mir,

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