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Toedlicher Hinterhalt

Toedlicher Hinterhalt

Titel: Toedlicher Hinterhalt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Suzanne Brockmann
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bist definitiv eher der Typ, der nur offline nackt tanzt.«
    David stand dicht genug neben ihr, um ihr Parfum riechen zu können. Es war ein herber und süßlicher Duft, überhaupt nicht zart. Er mochte ihn. Und er mochte die verschiedenen Farbsprenkel, die er aus dieser Nähe in ihrer Iris sehen konnte. Er mochte ihre makellose Haut, die feine Form ihres Schlüsselbeins, ihre weich geschwungenen Schultern, ihre zahlreichen Ohrringe …
    Er räusperte sich. »Also, ich hatte vor, mir ein Sandwich zu machen. Möchtest du auch eins? Ich hab Hähnchen-Aufschnitt und Roggenbrot da.«
    Er drehte sich um und wollte in den sicheren Bereich zu seinem Kühlschrank flüchten, doch sie legte ihm eine Hand auf den Arm und hielt ihn auf. Sie besaß auch schöne Hände – lange, schlanke, graziöse Finger –, aber sie kaute die Nägel fast bis aufs Fleisch ab. Dieser kleine Makel ruinierte den Effekt ihrer Haare, der Kleidung sowie ihrer Piercings, ließ sie jedoch verletzlich wirken, weicher, einfach menschlich.
    Schnell zog sie ihre Hand wieder weg, so, als hätte sie bei der Berührung auch diesen Stromstoß gespürt. Nein, unmöglich. Das war seine Fantasie.
    »Sieh mal, ich bin hergekommen, weil ich mich für letzte Nacht bei dir bedanken wollte. Ich weiß, dass es wirklich seltsam für dich gewesen sein muss, mit meinem Onkel und meinem Großonkel zu tun zu haben und …«
    »Ich bin froh, dass ich dir helfen konnte«, sagte er. »Es war mir ein Vergnügen.« Als er merkte, dass sie sogar Tränen in den Augen hatte, versuchte er, einen Witz darüber zu machen. »Wie oft werde ich schon die Gelegenheit bekommen, Nightshade zu Hilfe zu eilen?«
    Aber Mallory konnte nicht darüber lachen. »Brandon ist einfach weggegangen«, teilte sie ihm ausdruckslos mit. »Wir waren noch auf dem Jahrmarkt, und er hat mich dort einfach mit Tom stehen lassen, der praktisch bewusstlos auf dem Boden lag.«
    Bran, verdammt … David überraschte das Verhalten seines Kumpels nicht, doch Mallory hatte offensichtlich mehr von diesem erwartet und geglaubt, Bran besäße ein ebenso schönes Inneres wie Äußeres. Wahrscheinlich war sie sogar schon in die Person verliebt gewesen, für die sie ihn gehalten hatte.
    Kein Wunder, dass sie nun fast weinte. So etwas musste wehtun.
    »Es tut mir leid«, sagte er leise.
    »Warum entschuldigst du dich?« Sie wischte sich energisch mit dem Handrücken über die Augen. »Du warst großartig. Wenn mich jemand mitten in der Nacht geweckt hätte, wäre ich unter die Bettdecke gekrochen und hätte ihm gesagt, er solle sich zum Teufel scheren. Du solltest heilig gesprochen werden oder so was.«
    Nein, er war ganz bestimmt kein Heiliger. Ganz besonders nicht, wenn Mallory so nah bei ihm stand. »Na ja«, entgegnete er und wich ein wenig zurück. »Ja. Sicher. Hey, wie steht’s jetzt mit einem Sandwich?«
    Sie schüttelte den Kopf. »Nein, ich werde dir nicht auch noch deine Lebensmittel wegessen, nachdem ich dich schon den Schlaf gekostet habe. Ich sollte gehen und dich das machen lassen, was du heute eigentlich vorhattest.«
    »Mensch, ich wollte ein paar Sandwiches machen und dann rüber zur Eisdiele gehen, um dich zu fragen, ob du welche möchtest.«
    Sie schenkte ihm einen ihrer tödlichen Blicke. »Wolltest du nicht.«
    Er holte den Aufschnitt sowie den Senf aus dem Kühlschrank und stellte beides auf den Tisch. »Der heilige David lügt nie.«
    Endlich, endlich lachte sie. »Ja, genau.«
    Das Brot war noch weich und auch das Haltbarkeitsdatum lief erst in ein paar Tagen ab – immer ein gutes Zeichen. Er warf es Mallory zu. »Hey, weißt du was, ich habe bereits die Fotos von gestern Abend. Hatte die Filme in dem Laden abgegeben, wo die Bilder nach einer Stunde fertig sind – sie sollten sich Fotodiebe nennen. Es kostet ungefähr dreimal so viel, wie wenn man sie in der Drogerie entwickeln lässt. Aber ich wollte nicht so lange warten, also habe ich die Filme heute Morgen während meiner Pause hingebracht und auf dem Nachhauseweg die Bilder abgeholt.«
    Mallorys Miene hellte sich noch mehr auf. »Und, taugen sie was?«
    »Einige, ja.« Er nahm zwei Pappteller und Plastikmesser aus dem Schrank. »Ich hab keine Majo mehr, aber Ketchup ist noch da.«
    »Auf Hähnchen ? Wie eklig. Bleib beim Senf. Kann ich die Fotos sehen?«
    »Nur wenn du bleibst und ein Sandwich mitisst.« Er legte Teller und Messer auf den Tisch und öffnete seinen Rucksack. Er kramte drei Fototaschen hervor, die er neben den Aufschnitt auf

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