Toedlicher Hinterhalt
tiefer in sie einzudringen. Endlich war er am Ziel seiner Träume.
Kelly erwiderte immer noch seinen Blick und lächelte nun zittrig. »Ich habe es immer schon geliebt, dir in die Augen zu schauen«, flüsterte sie, während sie begann, sich auf ihm zu bewegen. »Du hast so schöne Augen, Tommy.«
Tom konnte nichts sagen, denn was sie gerade tat, fühlte sich einfach zu gut an. Also zog er sie bloß an sich, um sie zu küssen, sie zu berühren und seine Handflächen über ihre seidenweiche Haut gleiten zu lassen.
Dass sie sich so langsam bewegte, machte ihn verrückt, aber er hielt es viel länger aus, als er gedacht hätte.
Aber dann wälzte er sich mit ihr herum, sodass er oben lag, da er hoffte, sich auf diese Weise besser beherrschen zu können.
Doch dem war nicht so.
Er verlor komplett die Kontrolle, als Kelly sich gegen ihn drückte, seinen schnelleren Rhythmus begrüßte und ihn leidenschaftlich küsste. Die Welt begann, vor seinen Augen zu verschwimmen, doch die Ursache für sein Schwindelgefühl war nicht etwa seine Verletzung. Noch nie hatte er eine so tiefe Lust verspürt, einen solchen die tiefste Seele erfassenden Rausch. Ihr Mund, sein Mund, ihre Hände, seine. Es ließ sich kaum mehr sagen, wo sein Körper aufhörte und ihrer begann.
Tom hörte, wie sie stöhnte – oder war das seine Stimme?
Er bewegte sich noch schneller, gab ihrem Drängen nach und stieß härter zu, obwohl er wusste, dass ihn das zum Höhepunkt bringen würde.
»Kelly«, brachte er atemlos hervor. »Kelly … Kel, das fühlt sich zu gut an. Ich kann mich nicht mehr –«
Sie kam.
Ganz plötzlich fühlte er die Intensität ihres Orgasmus. Und wenn er es nicht gespürt hätte, wäre es zu hören gewesen.
Es war die wunderbarste und schönste Empfindung, die er jemals erlebt hatte. Sie klammerte sich verzweifelt an ihn, während ihr Körper erbebte, als sie Welle um Welle der Lust überkam und sie wieder und wieder seinen Namen rief.
Er löste diese Reaktion bei ihr aus. Er sorgte dafür, dass sie dies empfand.
Er hätte laut aufgelacht, doch ihm wurde schwindlig, als ihn selbst der Orgasmus übermannte . Er konnte weder atmen noch denken, nur noch fühlen .
Kelly …
Sein Verstand setzte für einen langen Augenblick aus. Und als er in den Zustand zwischen überwältigender Ekstase und der berauschenden Wärme danach abdriftete, hatte er kurze Szenen der letzten Stunden, ja sogar der letzten Tage in wahlloser Reihenfolge vor seinem geistigen Auge.
Er hörte ein Echo von Kellys Stimme. Ich habe es immer schon geliebt, dir in die Augen zu schauen. Du hast so schöne Augen. Schöne Augen. Dieser Paoletti-Blick. Ein wenig traurig. Das kommt davon, dass ihr so viele Geheimnisse hütet. Geheimnisse. Geheimnisse.
Joes Stimme. Du bist schon dein halbes Leben lang in Kelly verliebt.
Dann wieder Kelly. Du musst mich so sehen, wie ich bin.
Herrgott noch einmal, vielleicht hatte Joe etwas erkannt, das Tom entgangen war, weil er bei Kelly von der Fassade des netten Mädchens geblendet gewesen war – einer Fassade, die er selbst mit errichtet hatte. Aber die gab es nun nicht mehr. Sie war komplett niedergerissen.
Tom sah Kellys Gesicht vor sich. Ihr Lächeln, als sie mit ihm geschlafen hatte. Er konnte sie sehen. Ganz deutlich. Ohne falsches Etikett. Ohne Missverständnisse. Und sie war so wunderschön, sie war nackt, sie war lustig, derb, erfrischend und noch so vieles andere, das er zuvor nicht wahrgenommen hatte.
Plötzlich kam ihm die Erleuchtung, und er wusste, dass Joe recht hatte. Tom liebte diese Frau von ganzem Herzen.
Er machte die Augen auf, riss sich selbst aus diesem weggedrifteten Zustand und kehrte wieder zurück ins Hier und Jetzt. In Kellys Zimmer. Kellys Bett. Wo er sein Gesicht in ihrem Haar vergraben hatte. Er merkte, dass er sie mit seinem Gewicht fast erdrückte, rollte auf die Seite und zog sie in seine Arme. Das war verrückt. Er konnte sie doch unmöglich lieben. Dennoch … »Heilige Scheiße.« Nun fiel ihm das Atmen aus einem ganz anderen Grund schwer.
Sie kuschelte sich an ihn. »Was denn?«
»Nix«, sagte er schnell. »Gar nichts. Ich bin bloß … du weißt schon, heilige Scheiße eben.«
Kelly lachte leise, hob den Kopf, küsste ihn auf die Wange und spielte mit den Haaren in seinem Nacken. »Sehr eloquent ausgedrückt.«
»Aber ich mein’s ernst«, erwiderte Tom, der Angst davor hatte, dass eine nachdenkliche Stille eintrat und er mit etwas herausplatzte, worüber er sich selbst noch
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