Toedlicher Hinterhalt
großen Effekt auf ihn wie wohl erhofft, da sie unbekleidet war. Zudem hatte sie ganz zerzaustes Haar, das zwar nicht wirklich lang war, sich jedoch verführerisch oberhalb ihrer Brüste kringelte. Ihrer schönen nackten Brüste …
Es war unmöglich, sie nicht anzulächeln, doch sie reagierte darauf nur mit einem Stirnrunzeln.
»Was?«, fragte er. »Darf ich mich nicht gut fühlen?«
»Du musst bitte ehrlich zu mir sein, was das angeht«, sagte Kelly ernst und schaute ihn mit großen Augen an. »Ich weiß, dass du tough bist und darauf trainiert wurdest, so ziemlich alles auszuhalten. Aber wenn du mit mir zusammen bist, dann steh es nicht einfach durch, okay?« Sie nahm seine Hand und legte sie an ihre Wange. »Bitte? Tom, versprich mir …«
Nackte Frauen, die ihn anflehten, hatte er noch nie enttäuschen können. »Ich verspreche es.«
»Wie fühlst du dich?«, fragte sie noch einmal.
»Ich habe leichte – ganz leichte – Kopfschmerzen. Sie sind kaum wahrnehmbar und nicht so schlimm, dass man deswegen jammern müsste. Hör zu, ich fühle mich wirklich ganz gut.«
Doch sie war noch nicht fertig. »Ist dir schwindlig?«
»Um ehrlich zu sein, bin ich mir nicht wirklich sicher. Süße, du machst Sachen mit mir, die meine Welt auf den Kopf stellen. Aber das Schwindelgefühl, das ich verspürt habe, scheint mir physiologisch angemessen.«
Kelly lächelte und beugte sich vor, um ihm einen Kuss zu geben. Er nutzte es aus, zog sie an sich, berührte ihre weiche Haut und sog ihren Duft ein.
Ihre Atmung beschleunigte sich. »Eine letzte Frage von der Ärztin. Fühlst du dich fit genug, um –«
»Ja!«
Sie musste lachen, als er sie prompt auf den Rücken drehte und sich zwischen ihre Beine schob. »Denn als Ärztin bin ich natürlich sehr aufmerksam und es war unübersehbar –«
Er küsste sie.
»Hmmm«, machte sie und bog sich ihm entgegen. »Dachte ich’s mir doch. Daran könnte ich mich glatt gewöhnen.«
Oh, Süße, das ging ihm genauso. Drei, vier Mal am Tag, jeden Tag? Für die nächsten paar Wochen. Was dann kam, darüber wollte er gar nicht erst nachdenken. Er konnte es einfach nicht ertragen. Zwar war es ganz sicher nicht sein Wunsch, zu bleiben, aber ganz sicher auch nicht, zu gehen. Unversehens gestaltete sich sein Leben nun noch komplizierter als noch vor ein paar Stunden.
Als Kelly ihre Hand zwischen ihre beiden Körper gleiten ließ, schloss er die Augen. Ihre Berührungen machten es unmöglich, einen klaren Gedanken zu fassen, denn sie schob ihn in sich, hob die Hüften an und …
Das Telefon klingelte. Zuerst glaubte er, das Geräusch wäre nur in seiner Einbildung, so etwas wie Alarmstufe Rot in Sachen Kondom. Was zum Teufel machte er da? Wollte er etwa ohne Kondom in sie eindringen? War er denn total verrückt geworden?
Er zog sich zurück, doch es klingelte abermals.
»Oh, oh«, sagte sie. »Das ist das Bat Phone. Es gibt Ärger in Gotham City.«
Kelly besaß zwei, bemerkte Tom. Auf ihrem Nachttisch standen zwei Apparate. Der eine war ein normales Kabeltelefon, das andere Gerät – welches gerade schrill klingelte – ein schnurloses.
Er ließ sie unter sich hervorrutschen und nutzte die Gelegenheit, sie jeden Zentimeter des Weges zu berühren, während sie nach dem Telefon griff. »Kelly Ashton.«
Sobald sie zuhörte und sprach, behielt er die Hände allerdings lieber bei sich. Vergnügen war Vergnügen, und Arbeit Arbeit. Er hatte es selbst schon erlebt, dass Frauen, mit denen er im Bett war, ihn von einem wichtigen Anruf ablenken wollten, und es überhaupt nicht sexy gefunden, sondern einfach nur irritierend.
Was auch immer die Person am anderen Ende der Leitung Kelly gerade mitteilte, es brachte sie dazu, sich ruckartig aufzusetzen. »Ja.« Sie schwang ihre Beine über die Bettkante, womit sie ihm den Rücken zuwandte. »Ja. Und sie ist …«
Hektisch suchte sie den Fußboden nach ihrer Unterwäsche ab und fand ihren BH und den Tanga nach einer Weile. »Verstehe, hm.«
Oh Mist! Kelly war im Begriff, zu gehen.
Tom sah zu, wie sie sich anzog. Sie zu beobachten war zwar ganz nett, aber nichts im Vergleich zu dem, was sie gerade eigentlich vorgehabt hatten.
Das Telefon zwischen Schulter und Wange geklemmt, zerrte sie eine Kakihose aus einem Stapel frischer Kleidung und schlüpfte hinein.
Sie würde ihn nun definitiv allein lassen. Jede Faser in seinem Körper schrie nach mehr, er war bereit für eine zweite Runde leidenschaftlichen Sex, doch sie würde einfach gehen.
Tom
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