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Toedlicher Hinterhalt

Toedlicher Hinterhalt

Titel: Toedlicher Hinterhalt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Suzanne Brockmann
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»Hallo, hier ist Dr. Ashton, ich wurde gerade angepiept.«
    »Es tut mir so leid, dass ich sie stören muss, Doktor.« Pat Geary war am Apparat. »Aber die Untersuchungsergebnisse von Betsy McKenna sind gerade reingekommen.«
    Kelly machte die Augen zu. »Bitte sagen Sie mir, dass es sich um einen seltsamen Fall von Anämie handelt.«
    »Leider nein. Es hätte nicht schlimmer kommen können«, antwortete Pat finster. »Brenda McKenna wartet voller Sorge auf die Ergebnisse. Soll ich sie anrufen und für morgen einen Termin ausmachen?«
    »Nein, vereinbaren Sie besser noch einen für heute«, beschloss Kelly. »Und rufen Sie Dr. Martin an. Der Onkologe sollte Betsy so schnell wie möglich sehen.«
    »So viel zu Ihrem Urlaub.«
    »Ich habe keinen Urlaub, sondern bin nur vorübergehend abwesend.«
    »Na ja, für jemanden, der vorübergehend abwesend ist, sind Sie aber ziemlich oft hier.«
    »Setzen Sie den Termin mit den McKennas in ungefähr einer Stunde an«, bat Kelly ihre Arzthelferin. »Ich mache mich sofort auf den Weg.«
    Sie klappte das Handy zu und suchte nach ihren Schlüsseln, ehe es ihr aufging. Ihr Vater. Fluchend holte sie das Telefon wieder raus, um Pat zurückzurufen.
    Doch Tom war ihr schon einen Schritt voraus. »Ich wollte von hier aus zu Home Depot fahren und Farbe kaufen«, sagte er. »Aber das eilt nicht. Wenn du möchtest, bleibe ich bei deinem Vater.«
    »Du brauchst deine Pläne nicht zu ändern«, gab Kelly zurück. »Aber falls es dir nichts ausmacht, wäre es toll, wenn du nach ihm sehen könntest, sobald du zurück bist …«
    »Kein Problem«, erwiderte Tom. »Meinst du, er hat Lust auf eine Partie Schach?«
    »Oh Mann, das wäre wirklich nett von dir. Es würde ihm sicher großen Spaß bereiten.«
    »Unter welcher Nummer kann ich dich erreichen? Ich meine, es wird wahrscheinlich nicht nötig sein, aber …«
    Kelly suchte in ihrer Handtasche nach einer Visitenkarte. »Hier steht meine Büronummer drauf – die direkte Durchwahl – und auch meine Pagernummer. Ruf ruhig an, wenn etwas ist. Und fühl dich bitte nicht verpflichtet, die ganze Zeit über bei ihm zu bleiben. Du brauchst bloß ab und an mal nach dem Rechten zu sehen.«
    »Mach dir keinen Kopf«, beruhigte Tom sie. »Es wird bestimmt ganz unkompliziert. Ob du es glaubst oder nicht, ich mag den Kerl. Und mit etwas Glück läuft heute ein Spiel der Red Sox und ich kriege Joe dazu, mit deinem Vater im selben Raum zu sitzen, ohne dass sie sich streiten.«
    Kelly musste sich zusammenreißen, um ihn nicht zu umarmen. »Wenn du das hinbekommst, hast du auf ewig einen Stein in meinem Brett. Und wenn du es auch noch schaffst, dass sie sich zusammenraufen und wieder Freunde sind, statt ständig zu streiten, bring ich Schlagsahne mit, wenn ich nach Hause komme.«
    Oh Gott, hatte sie das wirklich gerade laut gesagt?
    Das hatte sie …
    Für den Bruchteil einer Sekunde wirkte Tom verblüfft, doch dann lachte er los. »Also, das ist ja mal ein Anreiz.« Er deutete auf den nahen Parkplatz am Jachthafen. »Geh schon«, meinte er. »Ich sehe dich später.«
    Sie lief eilig auf ihr Auto zu.
    Er war es.
    Hier im Home Depot am Highway 1 in Baldwin’s Bridge.
    Tom hatte seinen Einkaufswagen mit Farbeimern und Walzen beladen und schob ihn gerade durch den gut besuchten Baumarkt in Richtung Kasse, als er ihn bemerkte: den Kaufmann. Zumindest war es derselbe Typ, den er am Logan Airport am Gepäckband gesehen hatte. Der Kerl ging just in diesem Moment mit seinem Einkaufswagen von Kasse vier auf den Ausgang zu.
    Tom konnte kurz ganz deutlich sein Gesicht sehen, bevor der Mann um die Ecke bog. Er war es.
    Braunes, von grauen Strähnen durchzogenes Haar, ein fliehendes Kinn, eine leicht gebeugte Haltung, als wollte er sich kleiner machen. Er war es definitiv .
    Was zur Hölle trieb der Kaufmann hier in Baldwin’s Bridge?
    Er kaufte augenscheinlich ein. Sein Wagen war vollgepackt. Tom machte in einer der Tüten eine Kabelrolle aus.
    Ihm stellten sich die Nackenhaare auf.
    Der Mann, der für das Autobombenattentat vor der Botschaft 1996 in Paris verantwortlich war, kaufte Stromkabel.
    Zum Ärger der anderen Kunden um ihn herum ließ Tom seinen Einkaufswagen mitten im Gang stehen. Und auch all die unanständigen Gedanken über Kelly Ashton und Schlagsahne waren schlagartig vergessen, als er auf den Ausgang zueilte, durch den der Kaufmann den Markt verlassen hatte.
    Während er sich an den Menschen vorbeischlängelte, fluchte er im Stillen darüber, dass es

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