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Tödlicher Puppenzauber

Tödlicher Puppenzauber

Titel: Tödlicher Puppenzauber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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kleiner Mund hatte sich verzogen. Er wirkte jetzt breit und paßte besser zu seinem pausbäckigen Gesicht.
    »Das ist der erste Teil!« flüsterte er. »Weitere werden folgen. Sie machen das, was ich will und…« Plötzlich verstummte er. Auch seine beiden Helfer standen nicht mehr still.
    Ich hatte die Geräusche ebenfalls vernommen. Wenn mich nicht alles täuschte, waren es Schüsse gewesen. Irgendwo draußen mußte jemand geschossen haben.
    Aber wo?
    Da kam nur die Rückseite des Hauses in Frage. Die Masken träger eilten in das Atelier und schauten durch die schrägen Scheiben. Auch Bing wartete gespannt. An mich dachte er nicht mehr, was er auch nicht brauchte, denn er hatte die Puppen.
    Im Moment zielte keine Waffe auf mich. Ich konnte es wagen — und wollte es auch tun, als sich die Killer wieder drehten.
    »Habt ihr etwas gesehen?«
    »Nein!« antwortete der mit der blauen Maske. »Es ist einfach zu dunkel unten.«
    »Aberda ist Licht«, erklärte Rotmaske. »Am Wagen.«
    »Weshalb?« fragte Bing.
    »Wir wissen es nicht.«
    »Ihr habt nichts entdeckt?«
    »Nein.«
    »Auch nicht von eurem Freund?«
    Die Maskenträger schauten sich an. »Man müßte nach draußen gehen«, sagte Beta. »Wirbeide haben das Gefühl, als würde unten im Hof jemand liegen, aber genau können wir es nicht erkennen.«
    Mr. Bing trat einen Schritt zurück. Er wischte durch sein Gesicht, dann ging er vor, um selbst nachzuschauen.
    Rotmaske zielte auf mich. Sein Kumpan blieb bei Bing. »Die Lichter sind aus, verdammt!« meldete der Puppenmacher. »Ich sehe nichts mehr. Was sollen wir tun?«
    »Frag Sinclair!«
    »Okay, Delta, okay!« Bing nickte. Er hatte den Mann mit der blauen Maske als Delta angesprochen. Auch dann behielten sie noch ihre Tarnung bei. Bing kam auf mich zu.
    Er war unsicher geworden, auf seinem Gesicht sah ich einen bösen Ausdruck. »Rede, verdammter Hund!«
    Auch wenn ich es gewollt hätte, ich brachte nur ein Keuchen hervor. Die dünne Schlinge drückte zu stark in die dünne Haut an meinem Hals. Das merkte auch Bing. Die beiden Puppen hinter mir bekamen den Befehl, mich wieder loszulassen.
    Ich war froh, tief durchatmen zu können. Rechts und links neben mir hockten die anderen. Die Puppe mit der Pistole stand dicht vor meinen Füßen. Sie zielte mit der kleinen Waffe schräg in die Höhe. Hätte sie abgedrückt, wäre die Kugel wahrscheinlich in meine Stirn gedrungen.
    »Was ist da los?«
    »Sorry, Bing, ich habe keine Ahnung. Ich kenne den Wagen gar nicht. Was ist mit ihm?«
    »Ich stelle hier die Fragen!« schrie er. »Und ich kann Ihnen keine Antwort geben!«
    »Du willst nicht!«
    »Ich kann nicht!«
    Bing überlegte. Er warf seinen beiden Kumpanen einen fragenden Blick zu. Auch die waren unsicher geworden. »Ich habe euch gesagt, ihr sollt die Walkie-talkies mitnehmen. Jetzt ist es zu spät.« Dann sah er Jessica an. »Was ist, wenn ich sie mal befrage.«
    »Miß Long weiß auch nichts!«
    »Das soll sie mir selbst sagen!« Er schritt schleichend auf die Puppenkünstlerin zu.
    Jessica schüttelte den Kopf. »Tut mir leid«, sagte sie. »Ich habe keine Ahnung, wirklich nicht.«
    »Tatsächlich?« Bing war kleiner als sie. Er hatte sich vorhin meine Beretta geben lassen, holte sie hervor und drückte die Mündung gegen ihr Kinn.
    »Und wenn Sie abdrücken, Bing, ich weiß nichts.«
    Die Antwort schien ihn zu beeindrucken. Er trat zurück. Von seiner Sicherheit hatte Bing viel verloren. Auch die beiden Killer waren nervös geworden. Hoffentlich übertrug sich dies nicht auf ihre Zeigefinger.
    »Einer sollte nachschauen«, sagte Bing schließlich. »Wer von euch will nach unten gehen?«
    Blaumaske bewegte sich auf den Ausgang zu. »Aber sei verdammt vorsichtig — klar?«
    »Sicher!«
    Er warf mir noch einen bösen Blick zu und verschwand. Meine Chancen hatten sich gebessert. Noch immer wurde ich von mehreren Seiten bedroht, hinzu kam die gefesselte Jessica, die ich nicht in unmittelbare Lebensgefahr bringen wollte.
    Selbstverständlich dachte auch ich darüber nach, was sich wohl im Hof abgespielt haben konnte. Die Schüsse hatten wir gehört. Automatisch dachte ich an Suko. Er wußte, wohin ich gefahren war. Vielleicht hatte er auch versucht, mich anzurufen. Eine Verbindung konnte er nicht bekommen. Die beiden Killer hatten das Anschlußkabel aus der Dose gerissen.
    Sekunden vergingen.
    Beta und Bing zeigten sich unruhig. Besonders der Puppenmacher ging auf und ab. Mal schaute er mich an, dann wieder Jessica.

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