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Tödlicher Schnappschuss

Tödlicher Schnappschuss

Titel: Tödlicher Schnappschuss Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Schmidt
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abgegeben hatte. Was war so wertvoll an ein paar Bildern, dass man keine Möglichkeit
     auslassen wollte, an die Karte zu kommen? Ulbricht konnte sich nicht
     vorstellen, dass nun auch mit einem Einbruch in die Polizeiinspektion zu
     rechnen war. Das würden die Täter wohl kaum wagen.   
    »Sagen Sie«,
     wandte er sich an Angela Kirschstein, »wer hat eigentlich von Ihrem
     Personal Zutritt zu meinem Zimmer?«
    Er sah, wie es im Gesicht der
     Hotelmanagerin zuckte. »Wie meinen Sie das?«
    »Nun, so wie ich es
     gesagt habe: Wie schwer, oder besser ausgedrückt, wie leicht ist es,
     sich Zutritt zu den Gästezimmern zu verschaffen?«
    »Das Personal nutzt
     eine Art Generalschlüssel.«
    »Wo befindet sich der
     Schlüssel, wenn nicht geputzt wird?« Ulbricht war aufgefallen,
     dass es wieder keine Einbruchspuren gab. Wie bei Vorbergs Wohnungstür
     mussten sich die Täter einen Zweitschlüssel besorgt haben, um
     sich Zutritt zu verschaffen.
    »Er wird im Büro
     aufbewahrt. Und einen Zweitschlüssel gibt es an der Rezeption. Das würde
     aber bedeuten, dass sich jemand den Schlüssel von dort besorgt haben
     muss. Dies war aber nicht der Fall, ich habe schon mit meinen Leuten
     gesprochen.« Die Leiterin des Hauses blickte zu Ulbricht auf.        
    Nun wirkte sie empört.
     »Hören Sie mal - Sie reden wie ein Polizist!«
    Norbert Ulbricht schenkte
     sich eine Antwort, da in diesem Augenblick die Aufzugtüren
     auseinanderglitten und vier Personen in den Korridor traten. Drei von
     ihnen trugen Alukoffer - die Spurensicherung. Die vierte Person war Maja
     Klausen.
    »Ich brauche eine Liste
     Ihres Personals«, nahm er nun den Faden wieder auf. »Ich möchte
     eine Aufstellung aller Leute, die Zugang zum Schlüssel haben.«
    Angela Kirschstein blickte
     die Polizisten hilfesuchend an.
    Maja, die Ulbrichts letzten
     Worte mithören konnte, lächelte verständnisvoll. »Das
     geht in Ordnung«, wandte sie sich an die Hotelleiterin, während
     sie ihren Dienstausweis zückte. »Er ist ein Kollege, der sich
     hier zur Kur befindet.«
    Dann gab sie ihrem Team kurze
     Anweisungen und zupfte an Ulbrichts Ärmel. »Kommst du mal?«
    Sie ließen Angela
     Kirschstein zurück. Als sie außer Hörweite waren, zischte
     Maja: »Sag mal, geht das schon wieder los? Du mischst dich in meine
     Arbeit ein. Ich dachte, wir hatten eine klare Absprache, Norbert!«
    »Nichts für ungut«,
     murmelte er. »Ich wusste ja nicht, wann du hier ankommst, und da
     wollte ich dir ein wenig Arbeit abnehmen … nicht mehr und nicht
     weniger.« Ulbricht fuchtelte mit den Händen in der Luft herum.
     »Maja, bitte sieh dir die Zimmertür selbst an: Dort findest du
     keine Einbruchspuren! Die Täter haben einen Schlüssel benutzt.«
    »So, wie sie es auch
     bei Vorberg getan haben«, erwiderte sie nachdenklich. »Was könnten
     die bei dir gesucht haben?«
    »Den Chip, ist doch
     klar, Maja! Sie können sich denken, dass das Ding bei dir in der
     Polizeiinspektion liegt, wollen aber auf Nummer sicher gehen. Also gehen
     sie den Weg des geringsten Widerstands und suchen ihn zuerst hier bei mir,
     bevor sie sich die Wache vornehmen.«
    »Das wird ihnen nicht
     gelingen«, entgegnete Maja entschlossen.
    »Dein Wort in Gottes
     Ohr.«
    »Hast du einen
     Verdacht?«
    »Mach mal eine
     Halteranfrage.«
    »Was?«
    »Ich wurde verfolgt,
     als ich die Polizeiinspektion verlassen habe. Ein alter Toyota, dunkelrot.
     Und als ich hier vor dem Haus parkte, fuhr der Wagen langsam vorbei. Ich
     bin sicher, dass es der oder die Insassen waren, die hier herumgeschnüffelt
     haben.« Ulbricht hatte sich das Autokennzeichen eingeprägt.
     »Und dann vergleichen wir die Fingerabdrücke
     im Zimmer mit denen in Vorbergs Wohnung - das ist doch Routine für fähige
     Polizisten wie ihr es seid, oder?«
    Maja war sprachlos. Sie ließ
     Ulbricht stehen und ging zu den Kollegen der Spurensicherung.
    *
    Die Spurensicherung in
     Ulbrichts Hotelzimmer war in vollem Gange. Majas Kollegen waren in die weißen
     Einmaloveralls geschlüpft und nahmen jeden Gegenstand unter die Lupe.
     An Stellen, die der oder die Einbrecher berührt haben könnten,
     wurde Adhäsionsmittel aufgepinselt und Fingerabdrücke genommen.
     Jemand war mit einer UV-Lichtlampe zugange, um im Schwarzlicht weitere
     verräterische Spuren zu finden. Maja blieb an der Zimmertüre
     stehen. Als die junge Frau neben sie trat, blickte sie sich um.
    »Mein Name ist Angela
     Kirschstein, ich bin die

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