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Tödlicher Schnappschuss

Tödlicher Schnappschuss

Titel: Tödlicher Schnappschuss Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Schmidt
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Holzminden und
     begeben uns zum Weserkai, wo du zunächst eine Speicherkarte
     theatralisch über den Fluss hältst und wir dann, nachdem wir
     Frieden geschlossen haben, vereint wie ein altes Ehepaar auf einer Bank am
     Kai sitzen und den Inhalt der Karte sichten. Klingelt da was, verehrter
     Herr Star-Kommissar?« Majas grüne Augen blitzten wütend.
    »Du meinst man hat uns
     beschattet?«
    »Anders kann ich es mir
     beim besten Willen nicht vorstellen, Norbert.« Maja nickte. »Da
     unten treiben sich so viele Radfahrer, Jogger und Spaziergänger herum
     - ich wüsste nicht, wer uns beobachtet haben könnte, aber es
     liegt auf der Hand. Hättest du mir die Karte in einem unbeobachteten
     Augenblick in die Hand gedrückt, wäre es gut gewesen.«
    »Aber nun darf ich bei
     euch mitspielen.« Ulbricht grinste eine Spur breiter und hatte
     offenbar diebischen Spaß an der Situation.
    »Zu einem hohen Preis«,
     nickte Maja. »Das Ergebnis«, sie deutete auf Ulbrichts Zimmer,
     »das Ergebnis kennen wir ja nun.«

 
    SIEBEN
    »Die Mühe hätte
     ich mir schenken können.« Enttäuschung schwang in seiner
     Stimme mit.
    »Was verlangst du?«
    »Erfolg. Dieser
     verdammte Chip kann nicht weg sein. Aber anscheinend war er dumm genug,
     das Ding an diese Polizistin weiterzureichen.« Er schnaufte wütend.
     »Ich will hoffen, dass die Nummer im Hotel so verlaufen ist, dass
     man mir nicht an die Karre fahren kann. Ärger wäre jetzt das
     Letzte, was ich brauchen kann.«
    »Reg dich ab. Fahr zurück
     nach Holzminden, dann besprechen wir den Rest.«
    »Die Luft wird mir
     langsam zu dünn.«
    »Du kannst jetzt nicht
     aussteigen - dafür sitzt du schon viel zu tief mit drin in der Scheiße.«
    »Und du musst mich
     nicht belehren.« Er startete den Motor des Toyota und betrachtete
     das bunte Treiben am Kurpark. Palmen wiegten sich im seichten Abendwind.
     Als er den Kopf zu Seite wandte, erblickte er die zivilen Einsatzwagen der
     Polizei, die kreuz und quer vor dem Kurhotel Schillerhof parkten. »Ich
     muss weg hier.« Er drückte den roten Knopf und warf das Handy
     auf den Beifahrersitz. Für das mediterrane Flair des Kurortes hatte
     er keinen Blick, als er den Wagen durch die Straßen lenkte. Am
     Ortsausgang folgte er der K 426 in östlicher Richtung. Die Bebauung
     ließ nach und wich einer sanften Hügel- und Waldlandschaft. Es
     herrschte kaum Verkehr auf der kurvenreichen Landstraße, und er trat
     das Gaspedal bis zum Bodenblech durch. Er wollte keine unnötige Zeit
     verlieren. Die Karre musste weg. Aber zuvor musste er den Inhalt des
     Kofferraums in seinem Keller deponieren. 
    Fest lagen seine Hände
     auf dem Lenkrad. Seine Wangenknochen mahlten, und er versuchte sich
     abzulenken.
    Doch seine Gedanken kreisten
     nach wie vor um den Auftrag, den er zu erfüllen hatte. Er hatte sich
     ziemlich weit aus dem Fenster gelehnt, und spätestens als er erfahren
     hatte, dass Christian Vorberg nicht mehr lebte, wurde ihm bewusst, dass
     der Job mindestens eine Nummer zu groß war. Doch es war zu spät,
     um auszusteigen. Er ging davon aus, dass er bereits zu viel wusste, um
     jetzt noch den Schwanz einzuziehen. Wäre er nicht hoch verschuldet
     gewesen, hätte er sich auf diesen windigen Auftrag nicht eingelassen.
     Doch nun war es zu spät. Er musste das Ding durchziehen. Der Umstand,
     dass seine Bemühungen nicht von Erfolg gekrönt waren, kostete
     ihn eine Stange Geld. Und nun würde er sich mit dem Vorschuss seines
     Auftraggebers zufriedengeben müssen. Man hatte ihm eine stattliche
     Summe in Aussicht gestellt, wenn er den Speicherchip fand. Immerhin war er
     unentdeckt in Vorbergs Wohnung eingedrungen und hatte von dort sämtliche
     Computer, externe Festplatten, USB-Sticks und CD-Roms abtransportiert.        
    Während die Landschaft
     an ihm vorüberzufliegen schien, überlegte er, die Computer zu
     verkaufen - sicherheitshalber ohne Festplatten. Aber auch so würden
     die beiden Kisten noch ein paar Euro bringen, denn Vorberg hatte PCs der
     neuesten Generation besessen, die sich nun im Kofferraum des alten Toyota
     befanden.
    Inzwischen befand er sich auf
     Höhe des Pyrmonter Flughafens. Die Kleinenberger Straße, auf
     der er nun unterwegs war, beschrieb einen
     scharfen Rechtsbogen. Plötzlich klackerte es im Bereich der
     Vorderachse metallisch, und das Lenkrad begann zu flattern. Der Wagen
     brach aus und wurde unkontrollierbar.
    Sein Herzschlag setzte eine
     Sekunde lang

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