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Tödlicher Schnappschuss

Tödlicher Schnappschuss

Titel: Tödlicher Schnappschuss Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Schmidt
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Hotelmanagerin«, stellte sie sich vor.
     »Entschuldigen Sie, wenn ich eben ein wenig grob zu Ihrem Kollegen
     war.«
    »Das ist kein Problem,
     er kann das vertragen.« Maja nannte ihren Namen. »Sicherlich
     gibt es in Ihrem Hotel eine Videoüberwachung?«
    »Natürlich. Leider
     nur im Eingangsbereich und in der Empfangshalle. Die Gänge des Hotels
     haben wir nicht mit Kameras versehen - wir möchte unseren Gästen
     die größtmögliche Diskretion bieten.«
    »Ich verstehe.«
     Vermutlich sollte niemand sehen, wer von den Gästen sich einen
     Kurschatten auf das Zimmer holte, dachte Maja. »Dann würde ich
     mir gern die Aufzeichnungen der letzten zwei Stunden ansehen. Bitte sorgen
     Sie dafür, dass ich die Datenträger mit in die Polizeiinspektion
     nehmen kann. Dort werden sich unsere Spezialisten mit der Auswertung beschäftigen.« In
     Gedanken teilte sie bereits Lisa Stendal für den Job ein. »Mein
     Kollege hatte Sie ja schon um eine Liste der Mitarbeiter gebeten, die
     Zugriff zu einem möglichen Zweitschlüssel haben. Da wir
     offensichtlich keine Einbruchspuren am Schloss des Zimmers feststellen können,
     liegt der Verdacht nahe, dass es sich um einen Hoteldieb handelt, der sich
     in den Interna Ihres Hauses auskennt.«
    »Ich werde eine Liste
     anfordern«, versprach Angela Kirschstein. »Auch wenn ich mir
     nicht vorstellen kann, dass jemand meiner Leute …« Sie
     beendete den Satz nicht, wandte sich mit einem Kopfschütteln ab und
     zog ein Telefon aus der Tasche. Während sie Majas Gespräch an
     einen ihrer Mitarbeiter weitergab, wanderte sie über den Korridor.
     Der dicke Teppich schluckte ihre Schritte.
    Maja hatte inzwischen
     ebenfalls zum Handy gegriffen und telefonierte mit dem Fachdezernat.
     Grundmann saß noch im Büro. Er meldete sich schlecht gelaunt
     wie immer.
    Ein wahrer Stinkstiefel,
     dachte Maja und war bemüht, ihrer Stimme einen freundlichen Klang zu
     geben. »Mach mal eine Halteranfrage.« Sie nannte ihm das
     Kennzeichen, das sie von Ulbricht erfahren hatte. »Bei dem Fahrzeug
     handelt es sich um einen dunkelroten Toyota, wahrscheinlich älteren
     Baujahres. Sobald ihr den Namen des Halters habt, überprüft
     seine Daten; ich gehe davon aus, dass wir es mit einem alten Bekannten zu
     tun haben.«
    Grundmann muffelte eine
     Antwort, doch Maja hatte keine Lust, sich über ihn zu ärgern und
     unterbrach die Verbindung. Während die Spurensicherung noch
     andauerte, lief im Hintergrund bereits der Polizeiapparat an, und Maja war
     gespannt, ob es tatsächlich einen Zusammenhang zwischen
     dem Hoteldieb und dem Mörder von Christian Vorberg gab.
    »Weißt du, was
     mir überhaupt nicht gefällt?« Ulbricht war fast lautlos
     hinter sie getreten.
    Sie wandte sich zu ihm um und
     blickte ihn fragend an.
    »Woher wussten die von
     dem Chip?«
    »Du sprichst in Rätseln,
     Norbert.«
    »Das liegt doch auf der
     Hand, verdammt«, rief Ulbricht ein wenig zu laut. Er blickte kurz
     über die Schulter, und erst als er sicher war, dass Angela
     Kirschstein ihn nicht gehört hatte, fuhr er mit gedämpfter
     Stimme fort: »Die sind in Vorbergs Wohnung eingebrochen, haben alles
     auf halb acht gedreht, weil sie scheinbar etwas gesucht haben. Uns ist
     aufgefallen, dass sich kein einziger elektronischer Datenträger mehr
     in der Wohnung des Toten befand, was uns vermuten lässt, dass es die
     Täter genau darauf abgesehen haben. Den Chip haben sie nicht gefunden
     - er war im Innern des Toilettenspülkastens versteckt. Ich habe ihn
     gefunden und dir zur Verfügung gestellt. Nun drängt sich mir die
     Frage auf, woher wussten die von der Speicherkarte, wenn sie doch zu blöd
     waren, das verdammte Ding in Vorbergs Wohnung zu finden?«
    »Du meinst…
     faktisch gab es die Karte für die Einbrecher gar nicht?« Maja
     machte große Augen. »Sie haben nicht damit gerechnet, dass
     sich Vorberg eine Sicherungskopie auf eine Speicherkarte gezogen haben könnte.«
    »Du bist ein helles Mädchen«,
     grinste Ulbricht. »Also: Was haben sie bei mir gesucht, wenn sie
     doch von dem Chip gar nichts gewusst haben, geschweige denn ahnen mussten,
     dass ich das kleine Wunderding an mich genommen habe?« 
    »Mir fällt da ganz
     spontan folgende Szene ein: Du und ich bei einem romantischen Essen in
     einem Restaurant mit ähnlich klingendem Namen. Man sieht, wie wir uns
     dort treffen. Wir verlassen das Lokal eine gute Stunde später und
     wieder werden wir dabei gesehen. Wir schlendern durch

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