Toedlicher Wind
Sally, dann ging sie auf alle viere und schaute unters Bett. Dascha ging
zum Zimmer gegenüber. Besorgt schaute sie aus dem Fenster. Das Hotel stand
ziemlich am Ortsrand, es war mit das Erste, welches die Tornados zerstören
würden. Die Stürme waren schon sehr nahe, Dascha konnte nur hoffen, dass sie
rechtzeitig alle Zimmer durchsuchen und die Lösung finden konnten. Als sie das
dritte Zimmer erfolglos durchsucht hatte, rief Sally nach ihr. Dascha rannte
auf den Gang und sah Sally auf dem Flur stehen. In der geöffneten Tür stand
Kira, voller Blut und ein seltsames Grinsen im Gesicht. „Das ist nur ein
Trugbild Sally! Fall nicht auf sie herein!“, sagte Dascha, ging zur Tür und
stieß Kira zur Seite. Sally folgte ihr in den Raum voller Kiras. „Welche ist
es?“, fragte Sally ratlos. Dascha schaute von einer Kira zur anderen. Dann ging
sie zielsicher zu der Kira, die an den Stuhl gefesselt war, und befreite sie.
In diesem Moment lösten sich die anderen Kiras in Tausende kleine Lichter auf
und verschwanden. Die echte Kira fiel vom Stuhl und hustete. „Wo bin ich? Was
passiert hier? Was macht ihr hier? Warum wiederholt sich alles? Was ist mit
Koko passiert?“, fragte sie weinend. „Die Katze! Sie war nicht zu sehen, weil
dort eine der falschen Kiras gesessen hat!“, sagte Sally und zeigte auf das
Bett. Dort saß die schwarze langhaarige Katze und schaute sie aus großen
goldenen Augen an. „Ich verstehe Garnichts! Was ist hier los?“, fragte Kira
hysterisch. „Erklär es ihr ruhig, Dascha. Aber wir müssen die Katze im Auge
behalten. Sie führt uns bestimmt zum Ausgang!“, sagte Sally freudig. Also
fasste Dascha kurz zusammen, wo sie sich warum befanden und was bisher passiert
war. „Ihr seid alle gekommen um mich zu retten?“, fragte Kira sprachlos.
„Natürlich! Du hast uns ja auch nicht im Stich gelassen! Wir sind Freunde!“
Kira umarmte Dascha und saß dabei das Fenster. „Oh mein Gott!“, rief sie
entsetzt und zeigte nach draußen. Sally und Dascha schauten kurz heraus. Zwei
riesige Tornados waren so gut wie am Hotel angekommen. „Die Katze! Sie steht
auf!“, sagte Dascha und alle drei beobachteten das Tier. Es sprang zu Boden,
streckte sich und stolzierte dann gemütlich aus dem Zimmer. Dicht aneinander
gedrängt folgten die drei Mädchen ihr, doch sie schien nur ziellos
umherzulaufen. „Langsam bekomm ich echt Angst … ich will nicht noch mal
sterben!“, jammerte Kira vor sich hin. Die Katze lief tatsächlich nur die
Treppe herunter und versteckte sich unter dem Tresen. „Was machen wir denn
jetzt?“, fragte Sally panisch und sank auf die Knie. Der Wind war schon so
laut, dass sie schreien mussten, um sich überhaupt verstehen zu können. „Ich
will das nicht!“, schrie Kira und sank neben Sally. Dascha stand vor ihnen.
„Wir haben noch einen Versuch. Ich weiß, dass wir das schaffen. Wir finden hier
wieder raus und retten unsere Freunde und uns!“, sagte sie überzeugt, dann
kniete sie sich zwischen die anderen beiden und legte jeweils einen Arm um ihre
Schultern. „Ich weiß es“, wiederholte sie nochmal, dann erfasste der Wind das
Haus.
Kapitel 11: Letzte Chance
Sally
erwachte wieder mit einer fetten Platzwunde am Hinterkopf auf dem Friedhof.
Schnell stand sie auf. Sie hatte echt die schlechteste Startposition erwischt,
die Kirche lag nämlich am völlig anderen Ende des Ortes. Sie lief über den
Friedhof, vorbei an den Gräbern von Emily, Koko und Kyle. Dann lief sie durch
das Ghetto hindurch zum Bahnhof, an der Schule vorbei hinter der sich die
Gegend ins Reichenviertel und ins Einkaufsviertel aufteilte. Dascha wartete am
Brunnen schon auf sie, schweigend und mit ernstem Gesicht liefen die Mädchen
zusammen zum Hotel und befreiten Kira wieder. „Der Ausgang. Uns fehlt nur noch
der Ausgang. Wir sind ganz kurz davor!“, sagte Dascha und lief unruhig auf und
ab, ohne dabei die Katze aus den Augen zu lassen. „Bist du sicher, dass das
Tier was mit dem Ausgang zu tun hat? Vorhin hat sie uns auch nur ins Leere
geführt“, zweifelte Kira. „Nein, Dascha hat recht. Außer der Katze haben wir
keinerlei Hinweise finden können. Ich glaube, sie ist der Schlüssel zum
Ausgang. Aber wo ist das Schloss? Was müssen wir machen, damit sie uns den
Ausgang öffnet?“, murmelte Sally nachdenklich. „Wir haben zwei alte Fotos, ein
Bild und ein Halsband als Hinweise bekommen. Die Katze haben wir gefunden. Los
denkt nach. Die vier Dinge sagen uns was wir machen müssen!“,
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