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Toedlicher Wind

Toedlicher Wind

Titel: Toedlicher Wind Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sonja Planitz
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drängte Dascha
mit einem Blick aus dem Fenster. Die Mädchen standen da, starrten die Katze an
und dachten angestrengt nach. „Der Name! Es hat irgendwas mit ihrem Namen zu
tun! Warum hätten wir ihn sonst wissen müssen?“, kam Sally dann der
Geistesblitz. Sofort begannen die drei auf die Katze einzureden, was aber nur
zur Folge hatte, dass sie aufstand und wieder aus dem Raum stolzierte. „Wir folgen
ihr einfach“, sagte Dascha entschlossen und ging als Erste, gefolgt von Kira
und Sally. Als sie die Treppe heruntergingen, passierte es; Sally stolperte,
verlor das Gleichgewicht und fiel mit einem lauten Aufschrei die Treppe
herunter. Lucy erschrak und rannte weg. Kira und Dascha knieten sich neben die
am Boden liegende und vor Schmerzen wimmernde Sally. „Oh nein … sie hat sich
den Fuß und den rechten Unterarm gebrochen!“, stellte Dascha entsetzt fest.
Sowohl Sallys Fuß als auch ihr Unterarm waren in unnatürlichen Winkeln
verbogen, aus einer Wunde an ihrer Schläfe tropfte Blut und färbte den Teppich
dunkel. „Jetzt ist auch noch die Katze weg! Was tun wir denn jetzt?“, fragte
Kira schluchzend und streichelte Sally über die Haare. Dascha schaute von der
Verletzten Sally, die sich kaum noch rühren konnte zur total verheulten Kira
und dann wieder zurück. Die beiden waren jetzt keine Hilfe. Ein Blick aus dem
Fenster machte deutlich, dass sie sich lieber beeilen sollte. „Bleibt bei ihr,
ich suche Lucy. Ich habe eine Idee. Ihr solltet beten, dass es die Richtige
ist“, sagte sie dann ernst und suchte nach der Katze. Als sie sie endlich
hinter dem Tresen fand, zusammengekauert unter einem Stuhl, kniete sie sich hin
und legte den Kopf auf den Boden um sie besser sehen zu können. „Hey, Lucy.
Zeig uns bitte den Ausgang“, sagte sie dann und wartete gespannt. Die Katze
erhob sich, sprang wieder in den Saal hinein und wartete, bis Dascha ihr
nachgekommen war. Dann hob Lucy ihre Pfote und kratzte an der Tür zur Besenkammer.
Daraufhin verschwand die Tür und ein Rechteck aus gleißend hellem Licht
erschien. Zeitgleich begann der Tornado an den Wänden des Hauses zu zerren, im
Stockwerk über ihnen hörte man Balken brechen. „Kira lauf! Ab mit dir durch den
Ausgang, bevor du von etwas getroffen wirst! Wenn du stirbst, war alles
umsonst!“, schrie Dascha ihr zu. „Aber Sally ...“, wollte Kira widersprechen,
doch Dascha war schon bei den beiden und schubste Kira energisch in Richtung
Ausgang. Dann ging sie in die Knie und zerrte solange an der inzwischen
bewusstlosen Sally herum bis sie sie halbwegs zu fassen hatte und mühsam hinter
sich her schleifen konnte. Kira hatte auf sie gehört und war durch den Ausgang
bereits verschwunden. Jetzt brach die Decke über ihnen und Dascha wurde von
mehreren herabfallenden Trümmern getroffen. Immer wieder wurde ihr kurz schwarz
vor Augen, aber Sally zurücklassen kam für sie nicht infrage. Außerdem musste
sie es schaffen. Emily, Kira, Kyle, Koko. Ihr Leben lag jetzt in ihrer Hand.
Genau in dem Augenblick, wo der Tornado das Gebäude endgültig zerstörte, gelang
es Dascha mit Sally zusammen in das Viereck aus Licht zu treten.
    Um Sally
herum war alles schwarz. Sie lag auf etwas Hartem, ihr ganzer Körper brannte
vor Schmerzen. Sie versuchte, ihre Hände zu bewegen. Es klappte. Also tastete
sie sich zuerst ihr Gesicht ab. Schmerzblitze durchfuhren sie, als ihre Finger
die Wunden in ihrem Gesicht ertasteten. Dann stellte sie fest, warum es so
Dunkel war; ihre Augen waren noch geschlossen. Sie waren überzogen von etwas
Pulverartigem, das auch den Rest ihres Gesichts und ihre Kleidung bedeckte. Sie
versuchte es abzuwischen, dann kämpfte sie, um ihre Augen zu öffnen. Es dauerte
eine Weile, aber es gelang ihr. Sie schaute an die Decke der Höhle, aber es war
dunkler als vorher. Hatten sie es wirklich geschafft? Das Letzte, an das sie
sich erinnern konnte, war ihr Sturz auf der Treppe. Mühsam versuchte sie sich
aufzusetzen, aber ihre Arme gaben nach und sie viel vom Tisch herab mit einem
dumpfen poltern auf den Boden. Fluchend hob sie den Kopf und schaute sich um.
Der Boden war voller Staub, gemischt mit halb geronnenem Blut. Vor dem Tisch,
auf dem Tara zuletzt gesessen hatte, lagen ihre Klamotten und ihre Schuhe. Auch
neben dem Sarg lag ein Haufen Kleidung. Sally erkannte darunter den
dunkelgrünen Umhang von Freiya. Sie kämpfte sich auf die Beine und ging nach
und nach zu den anderen. Sie waren ebenfalls am Aufwachen. Verstört und vor
Schmerzen zitternd

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