Toedliches Eis
Schlittens in den Boden. Ein hochgewachsener Mann mit einem Koffer gesellte sich zu ihr. Der Tierarzt, wie Bob vermutete. In der Tat machte sich der Mann sogleich daran, die Hunde zu untersuchen.
Nach einer ganzen Weile – die drei ??? hatten inzwischen zu Abend gegessen und sich notdürftig im Container gewaschen – kam auch Jared Fox in Beaver Falls an. Genau wie bei Candace wurden auch seine Hunde sofort von dem Tierarzt unter die Lupe genommen.
Kurz vor neun Uhr parkte schließlich Francis als vorletzte Musherin ihren Schlitten an der Rückseite der Hütte. Die drei ??? traten hinaus in die eisige Kälte, um sie zu begrüßen. Die junge Frau sah abgekämpft aus. Ihre Lippen waren blau, und Eiskristalle hingen in ihrem rötlichen Haar.
»Das war eine Tour! Ich musste meine Snö im Schlitten transportieren, weil sie plötzlich nicht mehr laufen wollte.«
»Dann wollen wir uns den Hund doch mal ansehen!« Der Tierarzt half Francis, Snö vom Schlitten zu laden.
»Die sieht aber sehr abgekämpft aus!«, meinte der Mann.
»Zwei weitere laufen auch nicht gerade gut. Es wäre gut, wenn Sie die gleich als Nächstes anschauen würden!«
»Haben sie gefressen?«
»Nicht alle. Ein paar haben seit gestern verminderten Appetit. Sie haben bei der letzen Rast kaum etwas gefressen.«
»Nun, das Rennen bedeutet Stress für die Tiere – so gerne sie auch laufen.«
Die Untersuchung endete damit, dass der Tierarzt zwei Hunden Tropfen verabreichte und Snö aus dem Rennen nahm.
Francis fiel der Hündin um den Hals. »Jetzt darfst du heimreisen, meine Kleine!« Snö winselte leise und schob ihre Schnauze unter Francis’ Arm. »Keine Sorge, meine Kleine. Bald geht es dir besser!«
»Was hat der denn?« Zwei Einheimische hatten sich zu den Mushern gesellt. Sie trugen leuchtend orange Jacken und hielten jeweils eine offene Dose Bier in der Hand.
Bob vermutete, dass es sich – dem Aussehen nach – um Brüder handelte.
Francis beachtete die Männer jedoch nicht weiter. Ohne aufzublicken streichelte sie Snö und redete leise auf sie ein.
»Für ein paar Dollar lege ich Ihnen die Deckchen über die Hunde und gebe den Viechern was zu trinken!«, sagte einer der Männer. Er rülpste.
»Genau! Wir machen hier alles, Lady! Sagen Sie einfach nur Bescheid!«
Francis Leithund knurrte, als der größere der beiden Männer sich ihm näherte. Bob konnte seine Bierfahne riechen.
»Süßes Hundi!«
»Hunde mögen keine Betrunkenen!«, sagte Candace scharf. Die große, blonde Musherin war gerade aus der zweiten Blockhütte getreten. »Außerdem dürfen wir bei der Hundeversorgung nur die Hilfe von angemeldeten Tierärzten annehmen.«
»Wie schade!« Der kleinere der beiden hob sein Bier und prostete Candace Duskin zu. »Wenn Sie es sich anders überlegen, finden Sie uns an der Tankstelle.«
»Die ist hier auch gleichzeitig das Café und die Post. Die können Sie nicht verfehlen. Auch wenn Ihre Hunde sicherlich keinen Kraftstoff benötigen.« Die Männer stießen ein röhrendes Lachen aus. Dann torkelten sie zu ihren Motorschlitten.
»Dagegen ist ein kleiner Schneesturm doch direkt sympathisch!«, zischte Francis.
»Die freuen sich hier eben über jeden Grund, mal so richtig zu feiern und die Biervorräte zu plündern.« Justus schüttelte angewidert den Kopf.
Gegen elf Uhr in der Nacht war Ruhe im Camp eingekehrt. Doch Peter konnte nicht schlafen. Von seinem Lager aus beobachtete der Zweite Detektiv Baxter Norsworthy, der wieder aufgestanden war und sich in seine Jacke zwängte – begleitet von einer fast unerträglichen Duftwolke » Arktischer Herbst« . Der Mann hob seine Isomatte auf und packte seinen Kasten.
Als er die Tür aufmachte, wälzte sich Justus unruhig im Schlaf. »Wir müssen das Licht im Kühlschrank ausschalten!«, murmelte er. »Sonst passiert etwas Schreckliches!«
»Ja, ja!« Peter lachte leise. Dann sah er sich um. Neben ihm schlief Bob, den Kopf auf einem zusammengeknüllten Wollpullover. Schräg gegenüber lagen Carol und Francis, und in der Ecke beim Ofen entdeckte er Curtis Moylan und Duane Carpenter, der seinen Fotorucksack wie einen Teddy an sich gedrückt hatte und leise schnarchte. Candace, Hoke und Fox waren nicht da. Sie hatten ihr Lager in der zweiten Hütte bezogen.
Peter suchte nach seiner Jacke. Er wollte Baxter Norsworthy beobachten. Vielleicht war er genau in diesem Moment dabei, die Hunde zu vergiften, oder die Schlitten zu manipulieren! Und dann würde er, Peter, ihn
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