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Toedliches Eis

Toedliches Eis

Titel: Toedliches Eis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kari Erlhoff
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überführen können.
    Doch wo war nur diese verflixte Jacke? Nach einigen endlosen Minuten entdeckte er einen Ärmel. Er schaute unter Justus hervor. Der Erste Detektiv hatte es sich zum Schlafen ausgerechnet auf Peters Jacke bequem gemacht. Der knurrte leise. Dann griff er nach Bobs Jacke, die vor ihm über einer Stuhllehne hing. Sie war ihm an den Schultern viel zu eng und ging ihm gerade mal bis zum Bauchnabel. Aber das war immer noch besser, als im Trainingsanzug in die Nacht zu stapfen.
    Als Peter den Reißverschluss hochgezogen hatte, öffnete er die Tür. Sie quietschte leise. Peter fuhr zusammen. Nicht nur wegen des Geräusches, sondern auch wegen der beißenden Kälte, die ihm wie eine Wand aus Stahl entgegenschlug.
    Aus dem Dorf erklang das Wummern von Bässen. Wahrscheinlich wurde dort gerade gefeiert, was das Zeug hielt.
    Peter trat auf den Hof. Seine Schritte knirschten auf dem vereisten Schnee, und Peter befürchtete, dass man ihn meilenweit hören konnte. Aber dann tat er diese Sorge ab. Ein harter Wind pfiff um die Ecken und übertönte seine Geräusche. Langsam schlich er an der Hauswand entlang.
    Ein lautes Husten ließ ihn in der Bewegung erstarren. Baxter Norsworthy war ganz in der Nähe. Peter spähte um die Ecke des Blockhauses. Im spärlichen Licht der Außenbeleuchtung zog Norsworthy seinen Hunden die Neoprenschuhe über.
    Schließlich packte er die Leinen und löste die Bremse des Schlittens. »Na los, wird’s bald!«, zischte er. Schon machten die Hunde einen Satz und zogen den Schlitten davon.
    »Zu spät!« Peter war enttäuscht. Wenn Baxter Norsworthy etwas getan hatte, hatte er es verpasst. Und alles nur wegen Justus, der es mal wieder nicht bequem genug haben konnte!
    Peter beschloss, zur Sicherheit noch eine Runde um das Haus zu machen. Die Hunde lagen in einem großen, provisorischen Zelt aus Schneemauern und Planen im Windschatten des angrenzenden Waldes. Einige Tiere raschelten im Heu. Peter warf einen Blick ins Innere. Mit klammen Händen griff er in die Taschen der Jacke. Er hatte immer eine kleine Taschenlampe dabei, aber die befand sich in seiner Jacke – im Haus und unter Justus. Peters Finger fanden jedoch kaltes Metall. »Du bist klasse, Bob!«, flüsterte er.
    Kurz darauf erhellte ein kleiner Lichtkegel den Raum. Bobs Lampe war nicht so leistungsstark wie Peters, aber sie tat ihren Dienst. Die Hundeaugen reflektierten das Licht auf gespenstische Weise. Zwei Huskys fingen an zu bellen. Schnell knipste Peter das Licht aus. Hier schien – soweit er das beurteilen konnte – alles normal zu sein.
    Er stapfte durch den Schnee zurück zu den Schlitten von Candace, Francis, Jared und Moylan, dem Musher mit dem roten Gesicht.
    Langsam ließ er den Schein der Lampe über Planen und Kufen gleiten. Alles war so, wie es sein sollte. Doch gerade als Peter die Lampe wieder ausknipsen wollte, sah er etwas, das ihm einen kalten Schauer den Rücken hinabrieseln ließ. Mitten im weißen Schnee zeichneten sich mehrere große dunkle Flecken ab: Blut!

Spur in die Finsternis
    »Wirklich Blut?«, fragte Justus aufgeregt. Der Zweite Detektiv hatte sich nun doch dazu durchgerungen, seine Kollegen zu wecken.
    »Was machst du denn in meiner Jacke?«, fragte Bob schlaftrunken.
    »Das ist doch jetzt egal!«, zischte Peter. »Baxter Norsworthy ist weitergefahren, und kurz darauf habe ich bei den Schlitten Blutflecken gefunden. Na los, beeilt euch!«
    Nachdem sie hastig die Jacken getauscht hatten, stürzten sie aus der Hütte. Peter führte seine Freunde zu der Stelle, wo er die grausige Entdeckung gemacht hatte.
    Justus leuchtete den Boden ab. »Hier sind überall Spuren im Schnee!«
    »Natürlich! Die von den Mushern, vom Tierarzt, von Carol und wahrscheinlich von mindestens zehn weiteren Personen.«
    »Hast du jemand Verletzten gesehen?« Justus sah Peter ernst an.
    »Nein, das hätte ich ja wohl erzählt!«
    »Wartet!«, rief Bob »Hier sind noch mehr Blutstropfen. Sie führen in den Wald!«
    »Stimmt.« Justus ließ den Schein seiner Taschenlampe über den Tiefschnee gleiten. »Und da ist auch eine Spur. Na los, kommt.«
    Einer nach dem anderen folgten sie den Spuren in die rabenschwarze Finsternis.
    »Und was ist, wenn der Täter noch hier ist?«, flüsterte Bob, als sie bereits bis zu den Knien im Schnee steckten. Sein Herz klopfte. Es war waghalsig, einfach so in den Wald zu gehen – ganz ohne Waffe und dann auch noch ohne Schneeschuhe.
    »Es war Baxter Norsworthy!«, sagte Peter, etwas zu

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