Toedliches Eis
als würde er sich von den Jungen verabschieden. Dann sauste das Gespann auch schon wieder in die verschneite Wildnis hinaus.
Eisgekühlte Cola
Etwas später fuhren Justus, Peter und Bob im Auftrag von Francis zur Tankstelle wo sie die Kanister mit neuem Kraftstoff füllen sollten.
Die beiden Typen mit den orangefarbenen Jacken waren noch nicht von ihrem Ausflug zurück. Ein nettes, braunhaariges Mädchen stand hinter der altmodischen Kasse in dem großen Raum, der gleichzeitig als Café, Post und Tankstelle diente. Ein paar alte Männer saßen neben zwei ausgestopften Schneehühnern in einer Ecke und rauchten Pfeife. Auf dem Tresen stand ein selbst gebastelter Wimpel mit der Aufschrift »Willkommen in Beaver Falls«, daneben wurden in mehreren Körben Souvenirs angeboten: bunte Steine, Holzschachteln mit Bibermotiven und glänzende Klumpen.
»Gold!«, flüsterte Peter.
»Pyrit!«, erklärte Justus. »Das ist nur Katzengold. Sonst würden die das kaum für drei Dollar anbieten.«
Bob bezahlte das Benzin und besorgte von dem restlichen Geld drei Colas. Dann schlenderten sie hinaus in die blasse Morgensonne, die gerade ihre ersten Strahlen über die Bergkette im Osten streckte.
»Wir haben noch eine halbe Stunde Zeit, bis Carol uns wieder braucht. Wollen wir nicht einen kleinen Gang durch Beaver Falls machen?«, schlug Peter nach einem Blick auf die Uhr fest.
Justus sah nicht gerade begeistert aus. »Also ich würde lieber in Ruhe meine Cola trinken, bevor sie komplett gefroren ist. Außerdem sollten wir dringend die bisherigen Fakten durchgehen.«
»Das ist schnell erklärt!«, meinte Peter. »Baxter Norsworthy will um jeden Preis gewinnen. Er packt ganz viel Gift in dieses obergeheime blaue Sabotageköfferchen, das er die ganze Zeit mit sich rumschleppt, mischt dieses unter das Futter von Francis’ Hunden, fährt weiter bis Beaver Falls und trifft dort auf eine weitere Konkurrentin: Candace Jane Duskin. Er schlägt sie nieder und braust los, um als Erster in Fairbanks anzukommen. Alles ganz einfach!«
»Baxter Norsworthy war allerdings schneller als Francis und hat sie schon vorletzte Nacht überholt. Auf dem Weg nach Beaver Falls konnte er das Futter also nicht vergiften«, wandte Bob ein.
»Nicht auf dem Trail. Aber vielleicht hat er es schon vorher in Dawson gemacht. Außerdem hat er dort ja auch die Kekse von Francis vergiftet. Er wusste, dass es ihre Lieblingskekse sind. Sie macht ja keinen Hehl daraus. Vielleicht war sie sogar so nett, ihm einen anzubieten. Und da ist er auf die fiese Idee gekommen, die Kekse zu präparieren! Dann sind da natürlich noch die anderen Vorfälle! Der Schlitten von Jared Fox und der Doping-Fall! Das kann Baxter Norsworthy ebenfalls alles alleine angerichtet haben.«
»Aber die Hunde von Francis waren bis gestern Morgen noch gesund«, meinte Bob.
»Weil das Gift möglicherweise mit Verzögerung wirkt! Es könnte so eine chemische Substanz sein, die man nicht einmal nachweisen kann.«
»Falls es sich überhaupt um Gift handelt.« Justus zupfte an seiner Unterlippe. »Sollte das jedoch der Fall sein, kommen auch Candace Duskin und Jared Fox infrage. Beide haben gestern gemeinsam mit Francis eine Pause eingelegt und hätten somit Gelegenheit gehabt, etwas unter das Futter zu mischen.«
»Candace und Fox? Aber die beiden sind selbst Opfer von Sabotageakten geworden! Am Ende hat Miss Duskin sich noch selbst k.o. geschlagen!« Peter kippte den Rest Cola in einem Zug hinunter.
»Letzteres bezweifele ich.« Justus zog die Liste aus der Tasche. Umständlich griff er mit den behandschuhten Fingern nach einem Bleistiftstummel. Er kritzelte etwas auf das Papier.
Zufrieden zeigt er seinen Freunden das krakelige Ergebnis.
Startnr.
1
Hoke, Gordon – zur Tatzeit in Beaver Falls im Haus
2
Adams, John Declan – starke Verspätung, nicht am Tatort
3
Bowdy, Lance – vor der Tat aus dem Rennen genommen
4
Moylan, Curtis – steigt freiwillig aus, kein Motiv mehr
5
Fox, Jared – verdächtig, war zur Tatzeit im anderen Haus?!?
6
Duskin, Candace Jane – Opfer in Beaver Falls
7
Norsworthy, Baxter – verdächtig, war gegen Tatzeit draußen
8
Studstill, Francis – war zur Tatzeit in Beaver Falls im Haus
»Dennoch müssen wir in Betracht ziehen, dass der Überfall auf Miss Duskin durchaus auch Auftragswerk gewesen sein kann. Diese Dorfburschen haben immerhin angeboten, für ein paar Dollar so ziemlich alles zu tun«, sagte Justus leise.
»Aber die hätte Candace doch gehört!
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