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Toedliches Eis

Toedliches Eis

Titel: Toedliches Eis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kari Erlhoff
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laut. »Und der ist jetzt ja wohl weg!«
    »Psst!«, machte Justus. Dann fügte er leise hinzu: »Es führt nur eine einzige Spur in den Wald, und das muss die des Opfers sein! Ich vermute, dass es bei den Schlitten einen Überfall gab und das Opfer benommen und orientierungslos in den Wald getorkelt ist.«
    »Und wenn es ein wildes Tier ist? Vielleicht hat Norsworthy ja einen Wolf bei seinen Futtervorräten überrascht und sein Hab und Gut mit einer Schneeschaufel verteidigt«, gab Bob zu bedenken.
    »Na, wunderbar, dann läuft hier ein verletzter und angriffslustiger Wolf durch den Wald.«
    »Ein Wolf, der Stiefelabdrücke hinterlässt!«, höhnte Justus. Der Schein seiner Taschenlampe tanzte über knorrige Baumstämme, Äste und verschneites Dickicht. Dahinter lag undurchdringliches Dunkel.
    »Mir ist nicht wirklich wohl bei dieser Aktion«, raunte Peter. Plötzlich hielt der Erste Detektiv abrupt inne. Seine Freunde zuckten erschrocken zusammen.
    »Dort!« Justus setze sich eilig wieder in Bewegung. »Miss Duskin!«
    Nun entdeckten auch Peter und Bob die Musherin. Sie kauerte unter einer windschiefen Kiefer und hatte die Augen geschlossen. Ihre Mütze war in den Schnee gerutscht, und ihr blondes Haar klebte blutverschmiert an ihrer Stirn.
    »Los, helft mir, Kollegen.« Vorsichtig versuchte Justus, Candace Duskin aufzuhelfen. Doch die blonde Frau war offensichtlich bewusstlos.
    »Lass mich mal!« Peter schob seinen Kollegen beiseite und hob die Verletze hoch. »Wir sollten dringend einen Arzt rufen«, keuchte der Zweite Detektiv unter seiner Last. »Sofern es in diesem Nest einen gibt!«
    Es gab einen Arzt in Beaver Falls . Dr. Lashkin war ein schlanker Mann, der eine riesige altmodische Arzttasche mit sich herumtrug.
    »Na, etwas besser?«, fragte er Candace, nachdem diese zu sich gekommen war. Sie blinzelte.
    »Ich fühle mich, als wäre ich von einem Lastwagen überrollt.«
    »Übelkeit?«
    Sie hielt einen Moment lang inne. »Nein«, sagte sie dann.
    »Wie ist das passiert, Candace?«, fragte Francis sehr besorgt. Alle im Camp waren auf den Beinen. Auch Carol war hellwach und filmte, wie die Musherin verarztet wurde. Duane Carpenter stand am Ofen und setzte einen Tee auf.
    »Ich weiß nicht so recht.« Die blonde Frau fasste sich vorsichtig an den Kopf.
    »Das lassen Sie lieber, Miss!«, sagte Dr. Lashkin freundlich.
    »Ich wollte noch einmal nach meinen Sachen sehen, da …« Sie machte eine Pause und schien angestrengt nachzudenken. »… und dann hat mich plötzlich jemand von hinten niedergeschlagen. Ich bin nach vorne gekippt und dann irgendwie auf etwas Hartes gestürzt. Glaube ich. Ich weiß nicht so recht.«
    »Au! Ah!« Duane Carpenter schüttelte mit gequältem Gesichtsausdruck seine Hand. Alle Köpfe drehten sich zu dem Fotografen.
    »Brauchen Sie einen Arzt?«, fragte Dr. Lashkin.
    »Nein, ich habe mir nur etwas heißes Wasser über die Hand gegossen. Ein typischer Haushaltsunfall. Sie wissen schon, Männer am Herd.« Er lachte. Aber es klang nicht echt.
    Dr. Lashkin drehte sich wieder zu seiner Patientin. »Sie sollten sich jetzt ausruhen.«
    »Aber ich muss bald wieder los!«
    »Na, na, wir wollen es nicht übertreiben!« Der Arzt schloss seine Tasche. »Wenn es Ihnen morgen nicht besser geht, kommen Sie zu mir, okay?«
    Candace nickte mit zusammengepressten Lippen. Tränen der Wut liefen über ihr schmales Gesicht.
     
    Noch vor der Dämmerung legte Francis ihren Hunden die Geschirre an. Justus, Peter und Bob saßen mit Marmeladenbrötchen auf den Stufen vor der ersten Blockhütte und sahen ihr zu. Helfen durften sie ihr wegen der strengen Regeln nicht. In der Ferne konnten sie im trüben Schein der Straßenlaternen die Häuser von Beaver Falls sehen. Weißer Rauch stieg aus den Schornsteinen in den Himmel, wo gerade die letzten Sterne verblassten. Auf der Hauptstraße brummten Motoren. Die Biertrinker vom gestrigen Abend waren offenbar schon ausgenüchtert genug, um einen Ausflug auf ihren Schneemobilen zu unternehmen.
    »Ich glaube, ihr habt recht.« Francis unterbrach ihre Arbeit.
    »Womit denn?«, fragte Peter.
    »Mit der Sabotage! Ich bin nun auch davon überzeugt, dass jemand mit ziemlich unfairen Mitteln kämpft« Francis stieg auf die Schlittenkufen. »Ich hoffe, ihr findet heraus, wer es ist. Wenn es euch gelingt, lande ich euch in Fairbanks zu einem fürstlichen Essen ein. Einverstanden?«
    »Einverstanden!«
    Die Hunde setzten sich schwanzwedelnd in Bewegung. Spooky bellte noch einmal,

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