Toedliches Eis
So besoffen, wie die waren, konnten die sich gar nicht anschleichen!«, meldete sich Bob zu Wort.
»Es gibt noch eine weitere verdächtige Person, die gestern Kontakt mit Francis und ihren Hunden und zudem Zugang zum Futter hatte«, gab Justus zu bedenken. »Duane Carpenter!«
»Stimmt«, gab Peter zu. »Duane hätte auch eine Gelegenheit gehabt, das Futter zu vergiften – und die Kekse! Und er war gestern anscheinend sehr nervös, als Candace erzählt hat, wie sie niedergeschlagen wurde. Er hat so aufmerksam zugehört, dass er den Tee neben den Becher gegossen hat! Und dann ist er heute früh noch vor der Ankunft von dieser Schnecke Adams aufgebrochen, weil er unbedingt vor den Mushern im nächsten Checkpoint ankommen will. Das ist doch alles sehr merkwürdig!« Er hielt einen Moment inne. »Allerdings hat er bisher kein Motiv. Er ist Fotograf. Weshalb sollte er da die Musher sabotieren?«
»Also ehrlich gesagt«, Bob nahm einen Schluck Cola, »ich habe da so meine Zweifel, dass er ein richtiger Fotograf ist. Ich meine, ich kenne mich ja schon etwas mit Fotoapparaten aus. Dad hat mir von Klein auf beigebracht, wie man mit Kameras umgeht, was man beachten muss, wenn man unter besonderen Bedingungen Fotos macht, und welche Objektive man für die verschiedenen Motive einsetzt.«
»Und?«, fragte Peter. Er warf die leere Dose in die Luft und kickte sie mit dem Fuß hoch.
»Duane Carpenter macht Nachtaufnahmen ohne Stativ!«
»Klar, dafür hat er ja auch diese Superkamera« Peter balancierte die Cola-Dose auf seinem Stiefel.
»Auch mit einer Superkamera braucht man ein Stativ, um solche Bilder zu machen! Er muss mit Langzeitbelichtung arbeiten, um den Nachthimmel zu fotografieren. Wenn er das so aus der Hand schießt, ist nachher alles total verwackelt. Und außerdem hatte er ein vollkommen unpassendes Objektiv aufgeschraubt.«
Justus warf seine Dose mit Schwung in den Mülleimer. Sie prallte am Rand ab und fiel in den Schnee. Seufzend hob der Erste Detektiv sie auf. »Duane Carpenter ist also möglicherweise ein anderer, als er vorgibt. Das müsste sich eigentlich leicht überprüfen lassen.«
»Genau! Als freier Fotograf muss er Werbung für sich machen. Carol sagt, dass er aus Anchorage kommt. Dort steht er dann sicherlich im Branchenbuch. Und vielleicht hat er sogar eine eigene Internetseite!«
»Tja, das Internet ist schon eine praktische Sache, aber wir sind hier in Beaver Falls und damit technisch circa um dreißig Jahre zurückgeworfen«, ereiferte sich Peter.
»Wozu gibt es Telefone?« Bob zeigte auf ein mit Schneeschlamm bespritztes Telefonhäuschen neben der Tankstelle. »Ich werde einfach Jelena in Rocky Beach anrufen.«
Jelena Charkova war eine gute Freundin von Bob und hatte den drei ??? schon in vergangenen Fällen geholfen. Das eigenwillige Mädchen, das seit einem Unfall im Rollstuhl saß, war ein wahres Genie, wenn es darum ging, etwas herauszufinden. Dass sie außerdem noch eine begnadete Nachwuchsmusikerin war, machte sie nicht gerade bescheiden. Im Gegenteil: Jelena wusste, was sie konnte, und machte daraus keinen Hehl, was Justus immer wieder auf die Palme brachte. Auch jetzt verdrehte er die Augen. »Warum ausgerechnet Jelena?«
»Weil sie gut ist! Sie kann uns die Informationen besorgen, die wir hier brauchen! Über Baxter Norsworthy, Jared Fox, Gordon Hoke und eben Duane Carpenter!«
»Wir könnten Kelly fragen!«, brachte Peter seine Freundin ins Spiel.
»Dann doch lieber Jelena!«, knurrte Justus. »Na los, bringen wir es hinter uns!«
Bob setzte sich in Bewegung.
»Und wenn du schon dabei bist, dann sag ihr gleich auch, dass wir mehr über den Einbruch in Dawson wissen wollen. Ein guter Detektiv muss schließlich stets über alle kriminellen Vorgänge in seiner Umgebung informiert sein!«
»Aye, aye, Sir!« Bob tippte sich an die Kapuze.
Jelena erklärte sich tatsächlich bereit, einige Nachforschungen anzustellen, was Justus anschließend mit den Worten »Die hat ja auch sonst nichts zu tun außer der Fiedelei!« abtat.
Schließlich machten sich die Jungen wieder auf den Weg zu den Blockhütten.
Candace Duskin war gerade dabei, ihre Hunde anzuspannen. Sie trug ein großes Pflaster auf der Stirn und sah blass aus.
»Na, wollen Sie diese Tour wirklich auf sich nehmen?«, fragte Carol gerade. »Ich habe gehört, dass jetzt ein besonders langer und anstrengender Streckenabschnitt vor uns liegt.«
»Darauf kann ich einfach keine Rücksicht nehmen!« Candace fasste sich
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