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Tödliches Experiment: Thriller (German Edition)

Tödliches Experiment: Thriller (German Edition)

Titel: Tödliches Experiment: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Osborn
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gemeinsam vielleicht Einiges zuwege.“
    „Er ist wahnsinnig nett“, sagte Susan später zu Katherine in der Cafeteria, „und es ist einfach unglaublich, was für Geräte ihr habt.“ Sie saßen an einem Tisch und tranken Kaffee, bis Michael endlich auftauchte, gemeinsam mit zwei anderen Ärzten – einem großen, bärtigen Mann und einer attraktiven, jungen Asiatin. Michael war förmlich. Er entschuldigte sich für seine Verspätung und stellte die anderen vor. „Al Luczynski, unser Anästhesist; lass dich nicht dadurch verwirren, dass er wie ein Bär aussieht. Und auch nicht dann, wenn die Stimme eines anderen aus seinem Munde ertönt. In Wirklichkeit ist er harmlos. Er jagt uns nur von Zeit zu Zeit einen Schrecken ein. Und das ist Toni Soong. Toni führt die Operationen zum größten Teil durch, während ich ihr dabei zusehe.“
    Susan fand die beiden genauso nett wie Henry Palmer. Als Katherine gehen musste – „denn vor allem muss ein Arzt pünktlich sein“ –, nickte sie Al Luczynski zu. „Ich hoffe, Sie kommen zu uns, Susan, wenn auch nur, um den da unter Kontrolle zu halten.“
    Luczynski errötete oberhalb seines Barts und zu SusansVerblüffung ahmte er Katherine perfekt nach. Alle lachten. Susan beobachtete, wie Katherine hinausging. Als Michael vorhin hereingekommen war, hatte sie flüchtig einen seltsamen Ausdruck in ihren Augen bemerkt. Eine Art Furcht, mit einem Anflug von Feindschaft. Warum?
    Unten in Michaels Büro blieb sie weiter förmlich. Ein wichtiger Teil ihrer Arbeit war noch immer unklar. „Michael, was ist mit den Freiwilligen? Ich würde gerne mit einem oder zwei von ihnen sprechen.“
    Er antwortete nicht sofort. Dann sagte er: „Das geht leider nicht.“
    Sie war überrascht. „Weil ich nicht offiziell hier bin?“
    „Selbst dann ginge es nicht.“ Er lächelte und hob die Hand, als wolle er ihren unvermeidlichen Einspruch abwehren.
    „Ich weiß, dass das lächerlich scheint, du musst ja mit ihnen arbeiten. Aber leider ist es ihr eigener Wunsch. Sie wollen mit niemand anderem Kontakt haben als mit ein paar Pflegern und Ärzten: also mit mir, Soong, Katherine, Al Luczynski und seit Kurzem auch mit Palmer. Vorläufig werden wir die Kopfhautelektroden dort ansetzen, wo du sie haben willst, und natürlich auch die Tiefenelektroden, die ja ohnehin wir einsetzen müssen.“
    Susan fühlte sich in unangenehmer Weise ausgeschlossen, doch andererseits war sie nicht allzu überrascht; bereits früher hatte Michael ihr auf einige ihrer Fragen ausweichende Antworten gegeben. Offensichtlich bestanden die Sicherheitsvorkehrungen bei Borg-Harrison nicht nur aus den Wachtposten.
    Er schien ihre Gedanken zu lesen. Plötzlich sagte er: „Hör zu, Susan, du denkst, dass ich dir nicht alles über unser Programm erzählt habe. Nun, du hast recht. Es gibt hier Aspekte, die ich mit niemandem besprechen kann,der nicht schon einige Zeit bei uns verbracht hat. Irgendwann werde ich es aber sicher tun. Aber nicht jetzt gleich. Was du da unterschrieben hast – das war nicht bloß Unfug. Wir haben es hier mit einigen sehr sensiblen Forschungsgebieten zu tun. Hilft dir das?“
    Seltsamerweise half es. Dass sie keinen direkten Zugang zu den Freiwilligen hatte, würde ihre Arbeit nicht unmöglich machen, dachte sie, und er hatte ja gesagt, dass dieser Zustand nicht ewig dauern würde.
    Sie lächelte und sagte forsch: „Okay, Dr. Burgess, Dr. Palmer hat vorgeschlagen, eine Trennwand aufzustellen, sodass ich in Ruhe arbeiten kann. Ich brauche außerdem einen Data General Terminal, der sich mit eurer Eclipse-Zentraleinheit verträgt, und wenn ihr auch glaubt, dass ihr hier schon alles habt, so stimmt das nicht, und deshalb bereite dich darauf vor, einige spezielle neurometrische Apparaturen anzuschaffen, die von John eingeführt wurden und die nicht billig sein werden. Ihr habt zwei Wochen Zeit.“
    Michael stand von seinem Schreibtisch auf. „Ich werde mich ebenso kurzfassen“, sagte er. Er zog sie hoch und küsste sie fest und rasch. „Und das war das letzte Mal, dass derlei hier geschieht, Miss McCullough.“
    Er öffnete die Tür. „Gladys, bring bitte ’ne Cola oder sonst etwas von dem scheußlichen Zeug, das kein Champagner ist, und das wir trinken, wenn wir gerade ein neues Genie angestellt haben.“
    Eine halbe Stunde später, als Michael sie zu ihrem Wagen begleitete, hatte Susan einen letzten Augenblick der Schwäche. Hatte sie ihre Entscheidung aus dem falschen Grund getroffen: wegen Michael

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