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Tödliches Experiment: Thriller (German Edition)

Tödliches Experiment: Thriller (German Edition)

Titel: Tödliches Experiment: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Osborn
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unausgesprochene Abmachung zu besiegeln: Beide planten einander zu benutzen und sich dafür selbst willig benutzen zu lassen. Sie hatten ihr Verhältnis nie dadurch gefährdet, dass sie miteinander schliefen, auch wenn es Zeiten gab, in denen sie beide es gewollt hätten, wie Katherine wusste. Burnleigh war ein Mann, der die Art Erfolg erzielte, die sie als sehr verführerisch empfand.
    Nun saß sie müßig da, ließ die Atmosphäre des Büros auf sich wirken und versuchte, es mit dem Mann in Einklang zu bringen, den sie kannte.
    Da waren die üblichen Fotos verschiedener Präsidenten und ausländischer Staatsoberhäupter mit deren Unterschriften. Es gab Regale mit Büchern über Recht und Seefahrt, angesehenen Zeitschriften, Bildern von Kindern und Enkeln; an den Wänden hingen eingerahmte Diplome und Urkunden über die Verleihung von Ehrentiteln. Eleanor Burnleigh, etwa sechzig und weißhaarig, ganz und gar die Tochter einer alteingesessenen, vornehmen Bostoner Familie, blickte starr, aber freundlich, von einem silbergerahmten Foto.
    Nichts war hier, das mehr über den Chef verraten hätte, als andere Büros über andere, ebenso hohe Beamte. Ausgenommen vielleicht ein Foto des Admirals als Kadett in Annapolis, die ihn als zart gebauten, jungen Mann zeigte, dessen Augen, die viel älter waren, als esseinen Jahren entsprach, eisernen Willen widerspiegelten. Diesen Blick hatte Katherine bei dem Burnleigh gesehen, den sie kannte.
    Sie hatte bereits die zweite Tasse Kaffee getrunken, als er endlich erschien, derselbe zart gebaute Mann wie auf dem Foto, doch grauhaarig und mit randloser, getönter Brille.
    „Entschuldigen Sie, meine Liebe. Der Präsident ist ein so fürchterlicher Dummkopf mit all seinen Geschichten über die gute alte Zeit bei der Luftwaffe. So können Sitzungen ewig dauern. Manchmal wünschte ich, er hätte nie im Leben ein Flugzeug gesehen.“
    Sie ließ sich von ihm auf die Wange küssen, und sobald er sich an seinen massiven Schreibtisch gesetzt hatte, verlor sie keine Zeit mehr. „Ich muss Ihnen das hier vorlegen, Herr Admiral. Es wird Ihnen nicht gefallen, aber wir brauchen das, was hier beschrieben ist, sofort.“
    Sie entnahm ihrer Aktenmappe ein aus einer einzigen Seite bestehendes Memorandum und beobachtete ihn, während er es las.
    Als er es zurücklegte, zeigte sein Gesicht keinerlei Ausdruck, aber er nahm einen kleinen goldenen Bleistift – der stets ordentlich neben dem Schreibblock lag – und begann, ihn sachte zwischen Daumen und Zeigefinger zu drehen. Seit Langem wusste Katherine, dass diese Eigenheit ein Barometer war, an dem man den Grad seines Missvergnügens ablesen konnte.
    Er fragte: „Warum?“
    „Weil“, antwortete Katherine, „Miss McCullough erklärt, Flemming und sie seien immer der Ansicht gewesen, dass ihre Arbeit um hundert Prozent schneller vorangegangen wäre, hätten sie sich diese Apparaturen leisten können. Da wir uns nun schon Flemmings Alternativbereichsentwicklungverschrieben haben, finde ich, dass wir Miss McCullough alles geben sollten, was sie braucht.“
    Er drehte den Bleistift noch einen Augenblick, bevor er antwortete: „Was halten Sie von McCullough, ich meine, jetzt, da sie endlich bei euch arbeitet?“
    Katherine hatte die Frage erwartet und sich eine vorsichtig neutrale Antwort zurechtgelegt. Das Unbehagen, das Michaels Interesse an Susan bei ihr verursachte – ein Interesse, das Michael nicht völlig hatte verbergen können – ging Burnleigh nichts an. Sie sagte: „Beruflich gesehen ist sie recht ausgeglichen. Sie scheint keine besonderen Eigenheiten zu haben, außer, dass sie sich vielleicht ihrer selbst nicht ganz bewusst ist. Das ist bei Studenten höherer Semester aber oft der Fall, und zwar deshalb, weil sie zu sehr mit ihrer Arbeit beschäftigt sind.“
    „Wie klappt es mit den Geheimhaltungsmaßnahmen?“
    „Bis jetzt hatten wir keine Probleme. Und ich glaube nicht, dass wir welche bekommen werden.“
    Burnleigh lächelte kaum merklich. „Ich hoffe, dass Sie recht behalten, Katherine, ich hoffe es wirklich. Was ist mit Dr. Palmer?“
    „Palmer befand sich in großen finanziellen Schwierigkeiten, die sich beseitigen ließen, als er zu uns kam. Er tut, was ich verlange, besonders dann, wenn es irgendwie Miss McCullough betrifft.“
    Burnleigh blickte nochmals auf das Memorandum. „Wenn wir ihr diese Apparaturen zur Verfügung stellen, wie lange wird es dauern, bis sie sich amortisieren?“
    „Das hängt von Flemmings Theorien ab

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