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Tödliches Experiment: Thriller (German Edition)

Tödliches Experiment: Thriller (German Edition)

Titel: Tödliches Experiment: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Osborn
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offene Tür des Aufenthaltsraumes sah sie auf die EGs, die stumm warteten. Dann blickte sie auf John, der so wächsern und unwirklich aussah auf seiner Konsole; der Überwachungsmonitor war inaktiv, zeigte keine Kurven, sondern nur Linien oder überhaupt nichts.
    „Halte deine Gefühle unter Kontrolle, McCullough. Bemühe dich, klar zu denken, und benutze dein Gehirn.“ So hätte John gesprochen.
    Sehr sorgfältig tippte sie: „Was ist TRIBYSADUN?“
    „Datensatz gesperrt.“
    Das war zu viel. Ein Gefühl der Hilflosigkeit übermannte sie. Susan schlug mit der Faust auf den Terminal. Verdammtes Ding. Geh doch zum Teufel! Was geht denn da drinnen vor? Weiter kam sie nicht. Sie hörte, wie die Tür der Bakterienschleuse zuschlug, dann tauchte der Pfleger wieder auf, diesmal in Begleitung von Toni Soong, die sofort auf John zuging.
    „Um Gottes willen, nein!“ Mit vor Schreck geweiteten Augen blickte sie Susan an. „Es tut mir so leid.“
    Susans Entschlusskraft schwand dahin. Sie vergaß den Terminal und das Kennwort. Da war nur noch John. Sie machte eine hilflose Handbewegung.
    Toni kam zu ihr und legte ihr den Arm um die Schultern. „Du Arme. Du hättest mich gleich rufen und nicht hier allein bei ihm bleiben sollen.“ Sanft führte sie Susan weg. „Schau nicht mehr hin, Susan. Wir werden schon tun, was zu tun ist. Okay?“ Sie wandte sich wieder John zu, holte eine Stirnlampe aus der Tasche ihres weißen Kittels und begann mit der Untersuchung.
    Susan ging hinüber in den Aufenthaltsraum der EGs und hörte, wie Helen laut und eindringlich sprach. „Hast du es geschafft?“
    Wie betäubt schüttelte Susan den Kopf. Es war ihr gleichgültig. John war tot, man hatte ihn umgebracht. So, als hätte man einfach einen Stecker herausgezogen, einen Schalter ausgeknipst. So wie es Michael bei Richter Thurston getan hatte. Medizinische Experimente mit Maschinen. Man benutzte die Versuchsgegenstände und warf sie dann weg, wenn sie keinen Nutzen mehr brachten. Plötzlich verspürte Susan einen Zorn, den sie kaum im Zaum halten konnte.
    Und dann erschien Michael selbst und mit ihm Katherine. Der Pfleger hatte die beiden offenbar ebenfalls alarmiert. In dem kleinen Labor waren nun so viele Menschen, dass Susan John nicht mehr sehen konnte. Vielleicht hatte man ihn bereits abtransportiert.
    Michael kam auf sie zu und fragte: „Ist mit dir alles in Ordnung, Susan?“
    Sie war jetzt ganz ruhig. „Nein. Und du brauchst auch gar nicht so zu tun, als ob es dir etwas ausmachte. Woran ist er gestorben?“
    Er blickte sie rasch an. „Wir sind noch nicht sicher, aber wahrscheinlich war es ein Schlaganfall.“
    Man würde ihn in den Sektionssaal bringen, dachte sie, und die Todesursache feststellen. Man würde seinen Schädel öffnen, das Gehirn entfernen und daraus Präparate für mikroskopische Untersuchungen anfertigen. Der Schrecken schnürte Susan die Kehle zusammen. Nicht John! Alle anderen, aber nicht John!
    „Ich will nicht, dass man ihn seziert.“
    „Bleib ganz ruhig, Susan.“
    „Ihr werdet ihn nicht sezieren, verdammt noch mal!“ Es war ein Schrei. „John nicht.“
    Plötzlich stand Katherine neben ihr. „Susan, reiß dich zusammen.“
    Sie stieß Katherine weg. „Du verlogene Hure! Du Mörderin!“ Mit dem Handrücken schlug sie Katherine auf den Mund, dann warf sie sich auf sie, zerkratzte ihr das Gesicht und schrie.
    „Susan!“ Michael zerrte sie von Katherine weg und hielt sie an den Armen fest. In Katherines Gesicht waren rote Kratzspuren und Blut sickerte aus ihrem Mund. Susan versuchte vergeblich, Michael abzuschütteln. Er hielt sie eisern fest wie ein Schraubstock. „Du auch, duSchuft! Lass mich los!“ Mit den Fersen schlug sie ihm gegen die Schienbeine.
    Er wandte sich scharf an Toni Soong: „Rasch, Toni!“ Dann zerrte er Susan durch die Bakterienschleuse hinaus.
    Im Steuerraum schlug sie weiter um sich, hörte ihre eigene Stimme immer wieder: „Mörder!“
    Plötzlich tauchte Toni wieder auf, bewegte sich rasch, exakt und berufsmäßig, und Susan spürte, wie eine Nadel in ihren Arm eindrang. Toni beherrschte ihr Fach. Susan hörte auf, sich zu wehren; sie starrte ungläubig auf die Spritze und sah, wie die Flüssigkeit durch die Nadel schoss und verschwand.
    Es wirkte sofort. Ein Wimpernschlag. Susan konnte nur mehr sagen: „Ihr verdammten Schweine, ihr.“ Noch während des Sprechens hatte sie das Gefühl, als wäre ihre Zunge geschwollen. Toni schien plötzlich weit weg zu sein, als

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