Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Toedliches Fieber

Toedliches Fieber

Titel: Toedliches Fieber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dee Shulman
Vom Netzwerk:
gewonnen hat. Der ist in der Gladiatorenkaserne gestorben. Ich weiß nicht, wer oder was ich jetzt bin, aber dieser Mensch bin ich nicht mehr.«
    Matthias schüttelte den Kopf und zog den Freund mit sich. »Komm.«
    Er schleppte Seth durch das große Holztor der Kaserne inden westlichen Teil der Stadt. Die vertrauten römischen Gebäude wurden immer weniger. Seth ließ den Blick wandern. Hier wurde die Landschaft nicht von diesen sonderbaren Gebäuden beherrscht. Im Gegenteil, hier war gar nichts, nur Himmel und Erde. Matthias lächelte.
    »Gleich sind wir da«, grinste er.
    »Wo?«, murmelte Seth und sah sich verärgert um.
    Sie gingen noch ein kleines Stück, bis am Horizont ein Olivenhain auftauchte. Eine leichte Brise rauschte in den Blättern und direkt hinter den Bäumen funkelte ein riesiges weißes Haus.
    »Bitte schön, mein Freund, das ist es!«
    »Was genau soll das sein?«
    »Unser neues Zuhause!«
    Sie standen vor einem – nun ja, vor einem üppig verzierten Palast.
    »Was willst du damit sagen, Matthias?«
    Statt einer Antwort zog sein Freund ihn durch den Säuleneingang in ein Atrium aus Marmor. In der Mitte stand ein Springbrunnen, eingerahmt von zwei glänzenden Marmorstatuen, die sich über die Fontänen hinweg ansahen.
    Seth ging schweigend darum herum und schmunzelte dann in sich hinein. Das hatte er schon ewig nicht mehr getan.
    »Wie groß hast du dich selbst gemacht?«
    »Och, nicht mal einen Fuß größer! Wie findest du es? Eine gewisse Ähnlichkeit ist vorhanden, oder?«
    »Du meinst, dass wir beide wie Götter aussehen?«
    »Was dagegen?«, grinste Matthias. »Hey, wir sind Götter.Und jetzt zeige ich dir deine Übungsarena! Ich habe an alles gedacht!«
    Er schleppte Seth nach draußen zu einem großen Gelände, das sich neben dem Palast erstreckte. Er hatte die Arena an der Kaserne genau nachgebildet, doch der Boden war weicher, der Pfosten neuer und die Waffen, mit denen er trainieren konnte, glänzten.
    Seth lächelte.
    Matthias, der spürte, wie sich seine Stimmung besserte, packte ihn am Arm und zog ihn zurück zur Villa. »Warte nur, bis du dein Zimmer gesehen hast!«
    Sie liefen über schöne Mosaikböden an einem üppigen Innengarten vorbei, in dem alle Bäume und Sträucher aus ihrer Heimat wuchsen, über die sie je gesprochen hatten, vorbei an einer Therme mit heißen und kalten Heilquellen und einem gemütlichen Wohn- und Essbereich, bis sie schließlich vor zwei holzgeschnitzten Türen standen.
    »Links ist dein Zimmer.«
    In dem weitläufigen Raum stand ein großes Bett an der einen Wand. Schwere Vorhänge hingen an den Fenstern und der Tür – all das erinnerte Seth an sein Krankenzimmer in der Natalis-Villa. Schön … schmerzlich … leer.
    Er schüttelte den Kopf, schlug Matthias auf die Schulter und wich zurück. Dann drehte er sich um und lief fort.
    »Seth, was ist denn? Wir können alles ändern, bis es dir gefällt! Hey, warte!«
    Doch wenn Seth weglief, konnte ihn niemand mehr einholen.

Recherche
    London
2012 n. Chr.
    »Erde an Raumschiff Koretsky. Gibt es noch Leben an Bord?«
    Ich hüpfte vor Schreck in die Luft. Astrid stand mit verschränkten Armen in meiner Tür.
    »Hilfe, Astrid! Was machst du denn hier?«
    »Äh, hallo? Die Frage ist eher, was du hier machst.«
    Ich sah auf die Uhr. Oh nein! Die Bandprobe hatte vor einer halben Stunde begonnen.
    »Oje, Astrid, das tut mir schrecklich leid! Warum hast du nicht angerufen?«
    »Hab ich, ungefähr zwanzigmal.«
    Mein Handy lag unten in meiner Tasche. Auf Lautlos gestellt. Ups. Einundzwanzig Anrufe in Abwesenheit.
    »Ich weiß nicht, ob ich mich ärgern soll, weil du über der Lernerei die Probe vergessen hast, oder ob ich erleichtert sein soll, weil du nicht tot überm Schreibtisch hängst. Ich glaube, der Ärger siegt.«
    »Hab ich mir fast gedacht«, sagte ich, fuhr den Laptop herunter und ging mit ihr Richtung Probenraum. »Du hättestmich schon vor Wochen aus der Band werfen sollen, Astrid. Ich kriege es einfach nicht hin.«
    »Stimmt leider. Glaub ja nicht, wir hätten nicht nach einem passenden Ersatz gesucht.«
    Ich warf ihr einen schnellen Blick zu. Sie grinste.
    Aber es stimmte: Seit ich aus dem Krankenhaus entlassen worden war, hatten wir kaum geprobt, und auch dann hatte es nur halb so lange gedauert wie sonst. Ich war keine große Hilfe.
    Doch an diesem Abend schafften wir tatsächlich einen zweistündigen Durchgang. Während ich im Krankenhaus lag, hatte Astrid ein paar tolle neue Songs

Weitere Kostenlose Bücher