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Toedliches Fieber

Toedliches Fieber

Titel: Toedliches Fieber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dee Shulman
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Eva?«, fragte er mit Blick auf das Buch auf meinem Pult.
    Ich blieb stehen und runzelte die Stirn.
    »Geht es Ihnen nicht gut, Eva?«
    Mühsam kehrte ich in die Gegenwart zurück. »Doch,doch. Entschuldigung, Dr. Mylne«, murmelte ich, nahm das Buch und stopfte es in meine Tasche.
    Plötzlich verspürte ich neue Zuversicht. Dr. Mylne hatte mir klargemacht, dass ich auf der falschen Fährte war. Bei meiner besessenen Suche nach passenden Viren hatte ich den Ursprung des Ganzen aus dem Auge gelassen: das Fläschchen.
    Ich musste Professor Ambrose finden.

Datenflut
    Seth hörte seinen eigenen Atem. Das hieß … er lebte noch. Auch die Kopfschmerzen sprachen dafür. Er bewegte eine Hand und versuchte herauszufinden, wo er war. Bilder gingen ihm wie ein Echo durch den Kopf, Bilder von Dingen, die er wiedererkannte, obwohl er nicht wusste, was sie waren.
    Wo war er? In der Arena? Vorsichtig streckte er die Hand aus. Nein, hier war kein Sand. Er lag flach auf dem Rücken, der Untergrund war hart. Seth hielt die Augen geschlossen, so erschöpft war er.
    Dann dämmerte er wieder für ein Weilchen weg, bis er ruckartig aufwachte. Jemand hatte seine Beine gepackt und zog ihn über den Boden.
    Stöhnend suchte er nach einer Erklärung. Er war so verwirrt, dass er überhaupt keine Vorstellung von dem Ort hatte, an dem er sich befand. War er gerade erst in der Arena verletzt worden? War Protix tot? Nein, das war doch alles schon lange her …
    Allmählich konnte er klarer denken. Mittlerweile stand fest, dass er nicht in der Arena war, denn er wurde eine Treppe heruntergeschleift.
    »Argh!«, keuchte er und hob die Arme, um seinen Kopf zu schützen.
    Dann öffnete er die Augen und blickte nach oben. »Zackary?«, krächzte er.
    Als Zackary sich ihm zuwandte, wusste Seth sofort, dass er ihn töten wollte.
    Er redete sich gut zu  – in Parallon konnte man doch gar nicht sterben, oder doch?
    Obwohl er so schwach war, funktionierte sein Überlebensinstinkt noch. Auf einmal begriff er, wohin es gehen sollte. Zackary schleppte ihn zum Fluss.
    Sein Peiniger keuchte vor Anstrengung, aber sie waren auch schon fast da. Seth blickte sich hektisch um, er wollte sich irgendwo festhalten. Er brauchte eine Mauer, einen Pfosten, irgendwas.
    Und da sie in Parallon waren und Seth es sich gewünscht hatte, erschien neben ihm ein Holzpflock, den er mit beiden Armen packte.
    Zackary stolperte und hätte Seths Füße beinahe losgelassen. Diesen Moment nutzte der Gladiator, trat zu und brachte seinen Widersacher aus dem Gleichgewicht. Als Zackary nach hinten fiel, sprang Seth auf und wünschte sich einen Dolch in die Hand.
    Zackary stand langsam auf und sah Seth kühl an. »Dir ist doch klar, dass dir ein Dolch jetzt nicht weiterhilft, oder?«
    Seth machte große Augen. Zackary sprach nicht auf Latein mit ihm, sondern redete in der Fremdsprache, in der er sich mit den anderen unterhalten hatte. Und doch verstand Seth jedes Wort.
    »Den brauche ich nicht mehr«, erwiderte Seth in Zackarys Sprache und warf den Dolch weg.
    Zackary musterte mit schmalen Augen den straffen Körper des anderen Mannes und begriff, dass er recht hatte. Hektisch sah er sich um und suchte einen Ausweg.
    Seth sah ihn verunsichert an. »Warum hasst du mich?«, fragte er leise.
    Zackary starrte zurück. »Falsche Frage, Sethos.«
    Seth knirschte vor Wut mit den Zähnen, aber er blieb stehen und wartete ab. Schließlich redete Zackary weiter.
    »Ich hasse dich nicht«, blaffte er. »Wie könnte ich? Noch nie war mir jemand ähnlicher als du …«
    Seth war baff. Was sagte Zackary da? Das ergab doch keinen Sinn.
    »Wieso willst du dann, dass ich tot bin?«
    »Bessere Frage. Einfache Antwort: In Parallon ist nur für einen von uns Platz.«
    »Hast du mich darum nach Londinium zurückgeschickt?«
    »Ich habe dich nicht nach Londinium zurückgeschickt, sondern nur vermutet, dass du dorthin gehst.« Zackary schüttelte den Kopf. »Deshalb verstehe ich auch nicht, wie du überleben konntest. Du warst viel zu lange da.«
    »Die eine Nacht …«
    »Eine ganze Nacht in deiner eigenen Zeit? Das geht eigentlich nicht. Ich habe gemessen, dass man allerhöchstens zwei Stunden bleiben darf. Hattest du nicht das Gefühl zu verschwinden? Ist dir nicht das Leben zwischen den Fingern zerronnen?«
    Seth zuckte die Achseln, er erinnerte sich sehr wohl daran, wie schwer es ihm gefallen war, sich zum Fluss zu schleppen.
    Zackary starrte ihn an. »Entweder bist du unglaublich stark oder du hast mehr

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