Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Toedliches Geheimnis

Titel: Toedliches Geheimnis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laurie Faria Stolarz
Vom Netzwerk:
Französisch-Nachhilfe«, fährt er fort.
    »Ach so.«
    »Ich meine, tut mir leid, dich damit zu belästigen, aber du weißt doch, wie mies ich in Französisch bin, und ich hab dieses Jahr Madame Funkenwilder. Ich hab gehört, sie ist ziemlich streng.«
    »Stimmt.« Ich kichere und wünschte, ich wäre in Naturwissenschaften auch nur halb so begabt wie in Sprachen.
    »Glaubst du, dass du mir helfen könntest? Ich meine, ich könnte dir auch was zahlen. Ich will nur meinen Schnitt nicht vermasseln, und nächsten Dienstag hab ich einen Test.« Er schaut über meine Schulter hinweg auf den Computerbildschirm.
    »Mach dir keine Sorgen«, sage ich. Ich schnappe mir die Computermaus und schließe die Fenster, aber in der Suchmaske ist alles noch gut zu erkennen.
    Matt zieht sich einen Stuhl heran und setzt sich. »Hast wohl auch schon von dem Typen gehört, was?«, sagt er, nachdem er offenbar Bens Namen entdeckt hat.
    »Wer hat das nicht?«
    »Und warum suchst du dann nach ihm?«

    »Er ist mein Laborpartner für dieses Jahr«, sage ich, ohne die ganze Lebensretter-Geschichte zu erwähnen.
    »Und das macht dich nervös?«
    »Es macht mich neugierig«, berichtige ich.
    Matt lächelt leise. Seine grünblauen Augen blicken mich direkt an, sodass ich selbst lächeln muss.
    »Was?«, frage ich und spüre, wie mir die Röte in die Wangen schießt.
    »Ich kenne dich doch, Camelia.«
    »Und?«
    »Lass mich dir helfen. Ich finde raus, was mit dem Kerl abgeht.«
    »Da geht gar nichts ab. Ich war nur neugierig«, erinnere ich ihn.
    »Dann lass mich deine Neugier befriedigen.« Er lächelt noch mehr und streicht eine Strähne seines dunkelblonden Haares zurück. »Ich hab da so meine Connections, weißt du?« Er zwinkert mir verschwörerisch zu. »Das ist das Mindeste, was ich für dich tun kann, als Dank dafür, dass du mir in Französisch hilfst.«
    »Ja, aber mach dir nicht zu viel Mühe damit.«
    Er nickt. Sein Blick ruht kurz auf meinen geröteten Wangen. Wir verabreden uns für Montagabend zum Lernen. »Ich komme nach dem Kino mit Rena - vorbei«, sagt er. »Wusstest du, dass das Kino in der Stadt jeden Montagnachmittag alte Hitchcock-Streifen zeigt?«
    Ich schüttele den Kopf. »Ich wusste noch nicht mal, dass du was mit Rena Maruso hast.« Rena Maruso: hübsch, schlau, zierlich, gut in Naturwissenschaften.

    »Ja, schon«, sagt er, als wäre diese Neuigkeit längst Schnee von gestern.
    Und nein, ich bin nicht eifersüchtig. Ich will nur einfach nichts wissen von Rena Maruso oder sonst irgend jemandem, der jetzt mit meinem Ex geht - vor allem, wenn besagter Ex so nett ist, dass ich fast vergessen könnte, warum wir überhaupt miteinander Schluss gemacht haben.
    Fast.

11
    Während des letzten Unterrichtsblocks des Tages reden alle über Bens Schließfach. Irgendwann vor der Mittagspause hat wieder jemand eine Nachricht hinterlassen. Allerdings konnte Ben sie diesmal nicht einfach abreißen. Irgendjemand hat mit schwarzem Permanentmarker über die ganze Länge des Schrankes geschmiert: KILLER GO HOME.
    Die Schrift war volle zwei Stunden da, bevor Mr Snell, unser Direktor, einen der Hausmeister herbestellte, um das Ganze mit ein paar Pinselstrichen roter Farbe zu übermalen.
    »Weißt du noch letztes Jahr?«, fragt Kimmie und trägt eine frische Schicht meines pfirsichfarbenen Lipgloss auf, »als sie das mit Polly Piranha gemacht haben?«
    Weil unser Englischlehrer heute krank ist, haben Kimmie, Wes und ich den seltenen Luxus einer zusätzlichen Freistunde. Und so sitzen wir auf dem Hof hinter der Schule - der mehr oder weniger eine bessere Zufahrt mit ein paar aufgestellten Picknicktischen ist - und tun so, als würden wir Hausaufgaben machen.

    Ich lache, weil ich es noch immer vor mir sehe - die riesige hölzerne Piranha-Figur, unser Schulmaskottchen, dem quer über die Flossen ein Busen gesprayt worden war. Die arme Polly hatte schon seit mehr als dreißig Jahren dort neben dem Fußballplatz gehangen, aber es war das erste Mal, dass ihr jemand Brüste verpasst hatte.
    »Ja«, sage ich, »aber in dem Fall hat Snell sie innerhalb von Minuten abmontieren lassen.«
    »Verdammt schade.« Wes schüttelt den Kopf. »Das waren so schöne Titten.«
    »Die einzigen, die du jemals von Nahem zu Gesicht kriegen wirst«, sagt Kimmie.
    »Ähm, entschuldige, aber hast du noch nie was vom Playboy gehört?«, fragt er.
    »Na, du scheinst es aber echt nötig zu haben«, erwidert Kimmie.
    »Ich frage mich, wie die Wahrheit über Ben überhaupt

Weitere Kostenlose Bücher