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Toedliches Geheimnis

Titel: Toedliches Geheimnis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laurie Faria Stolarz
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darüber reden will - und schon gar nicht mit meinem Ex.
    »Sieh mal, ich will dich nicht nerven«, meint er. »Ich passe nur ein bisschen auf dich auf, das wird ein Ex-Freund doch wohl noch dürfen, oder?«
    »Vermutlich.« Ich muss grinsen.
    »Also, dann vermute mal«, sagt er selbstgefällig, »dass ich immer für dich da bin, wenn du mich brauchst.«
    »Also weißt du, du solltest wirklich aufhören, immer so gemein zu mir zu sein«, scherze ich. »Die Leute fangen sonst an zu reden.«
    »Ich bin eben gerne gemein zu dir«, bemerkt er.
    »Bist du auch gerne gemein zu Rena Maruso?«, frage ich und bereue es, sobald ich die Frage ausgesprochen habe.
    Er nimmt noch einen Schluck und ist sichtlich amüsiert. Seine Mundwinkel ziehen sich nach oben, und er mustert mich über den Rand seines Pappbechers hinweg. »Was wäre, wenn ich jetzt Ja sagen würde?«
    »Dann würde ich mich für dich freuen.«

    »Und wenn ich Nein sage? Dass ich viel lieber dich quäle?«
    Ich merke, wie mein Gesicht heiß wird.
    »Vergiss es«, sagt er. »Gib mir keine Antwort auf diese Frage. Ich will’s gar nicht wissen.«
    »Es war echt nett von dir, hier vorbeizukommen«, sage ich in dem Versuch, die plötzlich eingetretene, peinliche Stille zu füllen. »Danke für den Kaffee.«
    »Immer gerne.« Er wendet sich zum Gehen und lässt mich irgendwie auflaufen, wenn auch ein Teil von mir die Antwort gar nicht wissen will.

39
    Sie hat mich nach Strich und Faden betrogen, aber jetzt bin ich an der Reihe, die Dinge in Ordnung zu bringen. Ein Teil von mir möchte sie am liebsten in Stücke reißen. Ein anderer Teil voh mir würde am liebsten laut loslacheh, wenn ich an das denke, was ich mir für sie ausgedacht habe.
    Genau so habe ich mich auch in ihrem Zimmer gefühlt. Die Wäsche war immer noch in der Schachtel. Wie undankbar von ihr! Und deswegen hab ich deh Stoff auch kurz und klein geschnitten.
    Ich hab mir vorgestellt, dass sie es ist. Und dann hab ich mich ganz nah über die Klamotten gebeugt und den Stoff mit der Spitze voh meinem Messer hochgehoben, bevor ich ihn zerfetzt habe.
    Und es hat sich echt gut angefühlt. Danach hab ich erst mal angefangen zu lachen. Ich konnte mich kaum wieder beruhigen. Alles kam mir auf einmal so komisch vor. Aber dann hab ich gesehen, was ich getan habe.
    Ich hab das Wort auf ihrem Spiegel gesehen. Und das hat mir selbst Angst gemacht.

    Ich stand einfach da und hab alles angeschaut, was ich getan hatte. Ich wusste nicht, ob ich weiterlachen oder kotzen sollte. Ich hab angefangen zu zittern. Aber dann ist mir wieder. eingeffallen, dass es genau das ist, was sie will, dass sie so eine egoistische Schlampe ist, die nicht weiß, was zum für sie ist. Nur ich weiß es.

40
    Der Rest meines Tages bei Earth & Fire verläuft ohne weitere Ereignisse. Während Spencer den Großteil meiner Arbeitszeit damit verbringt, unten die Gussformen abzuziehen, nutze ich die Zeit, die Kurse vorzubereiten, eine Ladung getrockneter Werkstücke im Ofen zu brennen und mir zu überlegen, was ich tun soll.
    Diese Geschichte mit Debbie bringt mich an den Rand des Wahnsinns, vor allem, was den zeitlichen Zusammenhang anbetrifft. Ich meine, gerade fange ich an, Ben zu vertrauen, da passiert so was, wodurch alles wieder in Frage gestellt wird.
    Nach der Arbeit nehme ich den Bus bis zur Haltestelle am Ende unserer Straße, obwohl Spencer angeboten hat, mich nach Hause zu fahren. Aber als ich bei unserem Haus ankomme, ist alles dunkel. Meine Eltern scheinen noch nicht zu Hause zu sein, obwohl es schon nach acht Uhr ist.
    Weil ich nicht weiß, wohin ich sonst gehen soll, und weil mir der Gedanke albern erscheint, irgendwo bei den Nachbarn zu warten, schließe ich die Haustür auf und
schalte ein paar Lichter an. Ich rede mir selbst ein, dass alles gut ist, obwohl sich mein Magen zusammenkrampft. In meinem Zimmer werfe ich einen Blick in Richtung Spiegel. Für den Bruchteil einer Sekunde sehe ich die roten Buchstaben über mein Gesicht geschmiert, aber als ich blinzele, sind sie verschwunden.
    Ich gehe durchs ganze Haus und überprüfe, ob alle Türen und Fenster verschlossen sind. Ich gehe sogar in den Keller, vorbei an meinem Töpfer-Arbeitsplatz, wo ich den springseilartigen Wurm bemerke, den ich am Abend zuvor geformt habe. Es überrascht mich, dass ich vergessen habe, ihn wegzuräumen.
    Eine Sekunde später klingelt das Telefon und schreckt mich aus meinen Gedanken. Ich beschließe, es zu ignorieren, und gehe wieder nach oben, um das

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