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Toedliches Geheimnis

Titel: Toedliches Geheimnis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laurie Faria Stolarz
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wieder. »Hallo?«
    Keine Antwort, aber ich merke, dass jemand dran ist. Ich kann seinen Atem am anderen Ende hören, gefolgt von einem seltsam kratzenden Geräusch. »Hallo?«

    »Vergiss nicht in den Briefkasten zu schauen«, flüstert eine Stimme schließlich und jagt mir eiskalte Schauer den Rücken hinunter.
    »Wie bitte?«
    »Der Briefkasten«, flüstert er. »Du hast beim Nachhausekommen vergessen hineinzuschauen.«
    »Wer ist da?« Ich gehe an eines der Eckfenster und linse hinter dem Vorhang hervor. Aber ich kann niemanden sehen.
    »Was lange währt, wird endlich gut«, sagt er, und seine Stimme klingt wieder weicher. »Ich habe lange auf dich gewartet. Jetzt bist du dran.«
    »Wer ist da?«, rufe ich.
    »Wie gut, dass du nicht mehr lange warten musst.« Er legt auf.
    Mit dem Hörer in der Hand gehe ich zur Tür hinüber. Dabei fängt das Telefon wieder an zu läuten. Ich achte nicht darauf und schaue durch den Spion in der Tür. Das Fähnchen am Briefkasten ist hochgestellt.

41
    Ich schaue nicht in den Briefkasten, sondern gehe stattdessen im Wohnzimmer auf und ab und versuche, mich zu entscheiden, ob ich meine Eltern anrufen und sie bitten soll, nach Hause zu kommen, oder nicht. Ich bin bereits dabei, die Nummer von meinem Dad zu wählen, als ich vor dem Haus eine Autotür knallen höre.
    Eine Sekunde später klopft es an der Tür - ein heftiges Klopfen, gefolgt vom Klingeln der Türglocke. Ich habe zu viel Angst, zur Tür zu gehen, und schnappe mir eine Keramikschale und stelle mich neben die Anrichte, weit weg von den Fenstern, sodass mich niemand sehen kann. In der Zwischenzeit klingelt und klopft es weiter.
    Ich hole tief Luft und versuche, gegen das zunehmende Gefühl der Enge in meiner Brust anzuatmen.
    Die äußere Tür geht auf. Die Türklinke bewegt sich. Ich nehme das Telefon in die Hand und will schon den Notruf wählen.
    Aber dann hört das Klopfen plötzlich auf - einfach so. Die äußere Tür wird ebenfalls wieder geschlossen. Einige
Sekunden später höre ich, wie die Autotür zugeknallt wird.
    Langsam komme ich hinter der Anrichte hervor, um durch das kleine Fenster zu sehen. Ein kleines, dunkles Auto fährt mir quietschenden Reifen davon.
    Doch dann klingelt es wieder.
    Zitternd gehe ich zur Tür hinüber.
    »Camelia«, ruft eine männliche Stimme auf der anderen Seite.
    Ich schaue durch den Spion. Es ist Ben. Und er hat eine Pizza in der Hand.
    Ich entriegele die Tür und reiße sie auf. Ich hatte ganz vergessen, dass ich ja Essen bestellt habe.
    Er grinst von einem Ohr zum anderen. »Hast du eine große Pizza mit Käse und Champignons bestellt? Du schuldest mir übrigens fünfzehn Dollar.«
    »Du hast mir einen ordentlichen Schrecken eingejagt.«
    »Das sehe ich.« Er deutet auf die Schale, die ich noch immer fest umklammert halte.
    Gleich hinter ihm fällt mein Blick auf den Briefkasten, das Fähnchen zeigt in die Höhe. Ich schließe kurz die Augen und kann noch immer die Stimme des Anrufers hören.
    »Was ist?«, fragt Ben.
    Ich deute auf den Briefkasten.
    »Soll ich mal nachsehen?«
    Ich schüttele den Kopf und trete hinaus. Dabei frage ich mich, ob ich beobachtet werde. Aber ich sehe niemanden und kann auch sonst nichts Ungewöhnliches entdecken.

    »Was ist los?« Er tritt näher zu mir.
    Ich atme die kühle Nachtluft ein und lasse sie langsam in einem langen, sichtbaren Atemzug wieder hinausströmen. Abgesehen von Davis Millers kreischender E-Gitarre am Ende der Straße ist es fast unheimlich still. Ich schaue mich um und sehe Bens Motorrad an der Ecke parken. »Bist du eben erst gekommen?«
    Er nickt.
    »Bestimmt?«, frage ich und bin mir ziemlich sicher, dass ich das Motorengeräusch bei seiner Ankunft gehört hätte.
    »Warum sollte ich lügen?«
    »Ich weiß es nicht«, sage ich und schaue ihm in die Augen.
    »Willst du damit sagen, dass du mir misstraust?« Er kneift die dunklen Augen zusammen.
    Ich ignoriere seine Frage und wende den Blick wieder zurück zum Briefkasten. Ich öffne ihn mit zitternden Fingern.
    Darin befindet sich ein großer, brauner Umschlag mit meinem Namen darauf. »Noch ein Foto«, sage ich, als ich die roten Buchstaben wiedererkenne. Ich nehme den Briefumschlag, führe Ben nach drinnen und verriegele die Tür.
    »Lass mich das aufmachen«, sagt er. »Wenn er es eben erst eingeworfen hat, dann hat es vielleicht noch seine Energie, und ich kann etwas spüren.«
    Wir sitzen uns an der Kücheninsel gegenüber. Ben fährt mit den Fingerspitzen über die

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